Wesentliche Bauteile im Antriebsstrang eines Schiffes sind die Hauptwelle zum Schiffspropeller, das Stevenrohr zu deren Lagerung und die zugehörigen Wellenlager und -dichtungen. Diese Komponenten sind z.T. dem korrosiven Seewasser ausgesetzt und werden daher bislang in hochwertigen korrosionsbeständigen Metalllegierungen gegossen und spanend nachbearbeitet. Die hohen Werkstoffkosten, die aufwändige mechanische Bearbeitung und die geringe Stückzahl verteuern die Herstellung dieser oft individuellen Bauteile.
Gegenstand des Verbundprojekts PRILLIAND ist die Entwicklung einer alternativen additiven Produktionstechnologie („3D-Druck“) auf der Grundlage von faserverstärkten thermoplastischen Kunststoffen. Erwartete Vorteile bestehen in reduzierten Werkstoff- und Verarbeitungskosten, einer erhöhten Produktionsgeschwindigkeit, einem niedrigeren Bauteilgewicht und geringeren Abfallverlusten dank eines nahezu geschlossenen Werkstoffkreislaufs.
Die geplanten Arbeiten in PRILLIAND reichen von der Entwicklung eines neuen additiven Fertigungsverfahrens für Großbauteile des Stevenrohrsystems bis zur Herstellung eines Demonstrators einschließlich einer Wirtschaftlichkeitsanalyse des entwickelten Produktionsverfahrens. Dies soll am Beispiel eines Dichtungsgehäuses für Stevenrohre demonstriert werden, welches komplex aufgebaut ist und daher besonders von der flexiblen Herstellung mittels 3D-Drucktechnologie profitiert.

Koordination: Wärtsilä Deutschland GmbH

Partner:

Technische Universität Dresden

Laufzeit: 04.2021 - 03.2024

Fördervolumen: 0,5 Mio. €