Mittlerweile verbringen fast zwei Millionen Deutsche die schönste Zeit des Jahres auf einem Kreuzfahrtschiff, weltweit gibt es rund 300 Kreuzfahrtschiffe mit einer Kapazität von knapp 400.000 Betten. Wichtiges Thema bei Kreuzfahrten ist die umweltgerechte Entsorgung von Abwässern.
Zwölf Seemeilen vom Ufer entfernt dürfen Abwässer ganz legal ins Meer geleitet werden. Für viele Regionen gelten jedoch bereits strengere gesetzliche Regelungen und für die Zukunft sind restriktivere Vorschriften zu erwarten. Doch Alternativen zur Entsorgung im Meer sind schwierig: Eine Entsorgung im Hafen ist kaum umsetzbar. Nicht jeder Hafen ist entsprechend ausgerüstet und die Speicherkapazität an Bord ist begrenzt. Bleibt also nur, das Abwasser an Bord zu klären bis es fast Trinkwasserqualität besitzt. Das darf dann drei Seemeilen vor der Küste ins Meer eingeleitet werden.

Um die Abwässer aufzubereiten werden Mikroorganismen eingesetzt.
Im Schiff gibt es verschiedene Abwassersysteme: für so genanntes Schwarzwasser aus den Toiletten, für Grauwasser aus den Duschen sowie für ölbelastetes Kondenswasser aus dem Maschinenraum. Oftmals wird auch Wasser aus Wäscherei und Küche gesondert aufbereitet.
Offiziell gilt nur das Schwarzwasser als behandlungsbedürftig, obwohl auch Grauwasser große Verschmutzungen aufweisen kann. Maßgebliche Mengen an Nähr- und Schadstoffen belasten die maritime Umwelt. Problematisch sind nicht nur Stickstoff und Phosphor, sondern auch Rückstände aus Arzneimitteln, Körperpflegeprodukten und Reinigungschemikalien.

Es werden spezielle Membranen zur Wasserreinigung erprobt. Angedacht ist auch, das gereinigte Wasser für die Wäsche oder die Toilettenspülung wiederzuverwenden. Schließlich ist Trinkwasser für diese Zwecke viel zu wertvoll, gibt Professor Stefan Köster von der TUHH zu Bedenken.

Koordination: TU Hamburg-Harburg

Partner:

Fraunhofer CML, Prüf- und Entwicklungsinstitut für Abwassertechnik an der RWTH Aachen e.V. (PIA)

Laufzeit: 7.2013 - 6.2016

Fördervolumen: 0,6 Mio. €