Mit robotisch arbeitenden Unterwasserfahrzeugen lassen sich die vielfältigen Herausforderungen einer ökologisch vertretbaren Nutzung der Meere bewältigen. Einen ganz besonderen, der Natur abgeschauten Roboter, entwickelten Forscher im Rahmen des Programms "Maritime Technologien der nächsten Generation": Der Unterwasserroboter ist einem Manta-Rochen nachempfunden.

Der Biologe Dr. Rudolf Bannasch von der Firma EvoLogics forscht seit vielen Jahren auf dem Gebiet der Bionik, also der technischen Umsetzung von Phänomenen aus der Natur. Schwerpunkt seiner Arbeit war das energieeffiziente "Fliegen" von Meerestieren im Wasser. Besonders faszinierend sind die Manta-Rochen, die scheinbar mühelos durch das Meer gleiten, mit sanftem Flügelschlag große Distanzen überwinden und feinfühlig am Riff navigieren. Doch kann man solche Bewegungen technisch nachbilden?

Im TIMM-BOSS Projekt wird gezeigt, dass künstliche Manta-Rochen gebaut und als intelligente Trägersysteme für meerestechnische Mess- und Monitoring-Aufgaben eingesetzt werden können. Dass das Konzept funktioniert, zeigten erste Erprobungen im Sprungbecken auf dem Berliner Olympiagelände. Auch in der Natur im Werbellinsee und in der Ostsee hat sich das Unterwasserfahrzeug schon bewährt.

Ganz entscheidend ist aber das "Gehirn" des Gerätes. Die Forscher haben es selbstlernend angelegt, so dass es seine Aufgaben während der Unterwasser-Missionen auch ohne externe Steuerung wahrnehmen und Umwelteinflüsse eigenständig ausgleichen kann. Das ist auch notwendig, da insbesondere bei der Arbeit in größerer Tiefe die Übertragung von Steuersignalen zu lange dauern würde. Es besteht jedoch eine dauernde akustische Verbindung zur Leitzentrale. Des Weiteren ist eine direkte Kommunikation mehrerer Rochen zur gemeinsamen Aufgabenerledigung vorgesehen, beispielsweise zur Meeresboden-Kartierung.

Koordination: EvoLogics GmbH

Partner:

Sea & Sun Technology GmbH, FH Lübeck

Laufzeit: 04.2013 - 03.2017

Fördervolumen: 5,7 Mio. €