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Afrika als Wirtschaftsstandort gewinnt in Deutschland immer mehr an Bedeutung. Die Region ist von einer einzigartigen Dynamik geprägt – Schätzungen der Vereinten Nationen zufolge wird die Bevölkerung Afrikas bis 2040 jährlich um mehr als 2 Prozent wachsen. Prognostiziert wird zudem auch ein weiterer Anstieg des Pro-Kopf-Einkommens. Eine junge Bevölkerung und zunehmend urbane Mittelschicht bieten Chancen für Modernisierung und Investitionen. Wesentliche Fortschritte im Bildungsbereich und Gesundheitssektor untermauern das Potenzial des Kontinents mit seinen wachsenden Zukunftsmärkten.

In der breiten Öffentlichkeit werden die Länder Afrikas jedoch noch zu selten als Wirtschaftspartner und Investitionsstandorte wahrgenommen. Gleichzeitig ist die wirtschaftswissenschaftliche Afrikaforschung in Deutschland bislang nur marginal aufgestellt und vernetzt. Doch gerade fundierte Erkenntnisse über wirtschaftspolitische Zusammenhänge sind essenziell für eine vertiefte Wirtschaftspartnerschaft Deutschlands und der EU mit Afrika und können einen Beitrag dazu leisten, die Wahrnehmung Afrikas als „Chancenkontinent“ in der Öffentlichkeit zu manifestieren.

Aus diesem Grund hat es sich das BMWK zum Ziel gesetzt, angewandte wirtschaftswissenschaftliche Afrikaforschung in Deutschland zu stärken. Mit Förderung des „Clusters wirtschaftswissenschaftliche Afrikaforschung“ des Instituts für Weltwirtschaft Kiel (IfW) in Kooperation mit der ESB Business School der Hochschule Reutlingen soll mittelfristig eine eigenständige, gut sichtbare wirtschaftswissenschaftliche Afrikaforschung in Deutschland entstehen. Diese soll die wirtschaftspolitische Relevanz des Kontinents verstärkt in den Fokus der Öffentlichkeit rücken, um das Potenzial für mehr Investitionen und Handel zu erschließen und so einen positiven Beitrag zur Entwicklung des Kontinents leisten. Die Förderung erfolgt in gemeinsamer Kooperation von BMWK mit dem Bundesministerium der Finanzen (BMF).

Die Forschungsinhalte umfassen Unternehmen und unternehmerische Potenziale in afrikanischen Märkten, Handels- und Investitionspolitik sowie Fragen der makroökonomischen Entwicklung, Stabilität und der öffentlichen Finanzen. Im Rahmen der Projektzuwendung sollen unter anderem Forschungspapiere, Pilotstudien sowie Analyseergebnisse veröffentlicht und Datenbanken erstellt werden. Die Projektlaufzeit beträgt zunächst zwei Jahre (2021-2022).