
© iStock.com/Rawpixel Ltd
Inhaltsverzeichnis
Was machen Baustoffprüfer?
Sie sorgen dafür, dass Häuser, Brücken, Aussichtstürme nicht "auf Sand gesetzt" werden. Sie achten auch darauf, dass Tunnel und Kanäle Druck und Nässe aushalten. Baustoffprüfer nehmen zum Beispiel Bodenproben und stellen im Labor fest, ob sich der Untergrund für den Bau eignet. Baustoffe, wie Beton, Mörtel oder Bitumen nehmen sie ebenfalls "unter die Lupe". Denn die müssen über viele Jahre hinweg trotz Regen, Frost und Hitze oder Erschütterungen durch den Verkehr stabil und sicher bleiben. Baustoffprüfer haben daher eine sehr verantwortungsvolle Aufgabe und sind wichtige Partner der Bauindustrie.
Baustoffprüfer ...
- analysieren Böden und Baustoffe
- führen chemisch-technologische Arbeiten im Labor durch
- rechnen Messergebnisse aus und stellen sie in Versuchsberichten dar
- kennen die Vorschriften der Baustoffprüfung
Baustoffprüfer der Fachrichtung Boden ...
- kennen die Eigenschaften unterschiedlicher Bodenarten
- prüfen, ob der Boden zum Beispiel für den Bau von Verkehrsdämmen, Wasserbauwerken geeignet ist
- analysieren Bodenproben z. B. auf Wassergehalt oder Kornaufbau
- stellen die Tragfähigkeit des Bodens mit Hilfe verschiedener Verfahren fest
- kennen die verschiedenen Gründungsarten (Baumaßnahmen, wie z. B. Fundamente, um Bauwerke sicher auf dem Baugrund "zu gründen") und Methoden zur Verbesserung von Baugründen
Baustoffprüfer der Fachrichtung Mörtel und Beton ...
- kennen die Eigenschaften und Herstellungsverfahren von Mörtel, Beton, Zement, Kalk, Gips, Bindemitteln und Zusätzen
- wissen, wie Maschinen zur Mörtel- und Betonaufbereitungsanlagen funktionieren
- analysieren und prüfen z. B. die Frostbeständigkeit oder den Bindemittelgehalt von Beton
- prüfen die Festigkeit von Beton und Mörtel
- bestimmen die spezifische Oberfläche (bezieht sich auf eine bestimmte physikalische Größe)
Baustoffprüfer der Fachrichtung bituminöse Massen ...
- kennen die Eigenschaften und Herstellungsverfahren von Bitumen (ein natürlich vorkommendes Kohlenwasserstoff-Gemisch, das als Bindemittel beim Bau von Straßen dient)
- wissen, wie Maschinen zur Aufbereitung von bituminösen Massen funktionieren
- analysieren und prüfen z. B. die organischen Bestandteile in Mineralstoffgemischen
- bestimmen die Festigkeit, Plastizität (Formbarkeit) und Konsistenz (Zusammenhalt eines Stoffes) von bituminösen Massen oder die Widerstandsfähigkeit von Schotter
- prüfen die Wasseraufnahmefähigkeit und Wasserdurchlässigkeit
Baustoffprüfer arbeiten für ...
- Baustoffuntersuchungs-Labore
- Ingenieurbüros
- Zementwerke
- Bautechnische Untersuchungsämter
- Bauindustrie
Dort werden sie in der Regel auch ausgebildet.
Für wen ist der Job geeignet?
Bewerber sollten...
- Spaß an Naturwissenschaften haben
- gute Noten in Chemie und Physik haben
- verantwortungsbewusst arbeiten
- gerne im Team arbeiten
Was ist besonders gut?
- die Abwechslung: Man ist auf der Baustelle und im Labor tätig
- die verantwortungsvolle Tätigkeit
Nicht geeignet ist die Ausbildung bei ...
- Allergien oder Empfindlichkeiten gegenüber Lösungsmitteln
Wie ist die Ausbildung aufgebaut?
Zugangsvoraussetzung
Grundsätzlich ist keine bestimmte Vorbildung für den Lehrbeginn vorgeschrieben. Die Betriebe erwarten aber mindestens den Hauptschulabschluss, manche auch die Fachoberschulreife (Mittlere Reife)oder sogar Abitur. Azubi und Lehrbetrieb entscheiden, in welcher der Fachrichtungen die Ausbildung erfolgt:
- Boden
- Mörtel und Beton
- Bituminöse Massen
Vor dem Ende des zweiten Ausbildungsjahres findet eine Zwischenprüfung statt. Die Ausbildung endet nach drei Jahren mit bestandener Abschlussprüfung.
Ausbildungsvergütung
Die Höhe der Ausbildungsvergütung ist je nach Wirtschaftsbereich und Region, manchmal sogar je nach Unternehmen sehr unterschiedlich. Die jeweiligen Tarifpartner, also die Arbeitgeberverbände und Gewerkschaften, vereinbaren, wie viel Sie während und nach Ihrer Ausbildung verdienen. Sie können Ihnen genaue Auskünfte geben. Welcher Arbeitgeberverband bzw. welche Gewerkschaft für Ihren Ausbildungsberuf zuständig ist, erfahren Sie zum Beispiel bei Ihrer Industrie- und Handelskammer, beim Berufsverband oder auch bei ihrer Arbeitsagentur vor Ort.
Was kann ich aus dem Beruf später einmal machen?
Eine berufliche Ausbildung ist der erste Schritt ins Berufsleben. Danach gehts weiter, beispielsweise als Industriemeister der Fachrichtung Betonsteinindustrie. Ziel kann natürlich auch die berufliche Selbständigkeit sein. Klar ist: Keiner muss sein Leben lang immer im gleichen Job dasselbe tun. Im Gegenteil: Wer heutzutage gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt bzw. als selbständiger Unternehmer haben will, muss flexibel sein und sich regelmäßig weiterbilden. Es gibt jede Menge Lehrgänge, Kurse oder Seminare, um sich zu spezialisieren, z. B.:
- Betonprüfung
- Umweltanalytik
- Optische Mess- und Prüfsysteme
Unter bestimmten Voraussetzungen, z. B. mehrjähriger Berufserfahrung, sind verschiedene Fort- und Weiterbildungen möglich, u.a.:
- Ausbilder/-in (verantwortlich für die Ausbildung von Azubis)
- Industriemeister/-in Fachrichtung Betonsteinindustrie
- Techniker/-in der Fachrichtung Bautechnik oder Umweltschutztechnik
- Staatlich geprüfte/r Werkstoff- und Prüftechniker/in
Nach dem Besuch einer Fachoberschule ist das Studium an einer Fachhochschule möglich, u.a.:
- Dipl.-Ingenieur
Kurzinfo
Baustoffprüfer ...
... analysieren die Beschaffenheit von Böden und Baustoffen und führen dazu chemisch-technologische Arbeiten durch, rechnen Messergebnisse aus und stellen sie in Versuchsberichten dar, kennen die Vorschriften der Baustoffprüfung. Die Ausbildung erfolgt in einer der Fachrichtungen: Boden, Mörtel und Beton, Bituminöse Massen
Besonders gut ist ...
... die Abwechslung: Man ist auf der Baustelle und im Labor tätig. Die verantwortungsvolle Tätigkeit
Bewerber/-innen sollten ...
... Spaß an Naturwissenschaften haben, gute Noten in Chemie und Physik haben, verantwortungsbewusst arbeiten, gerne im Team arbeiten
Dauer der Ausbildung?
3 Jahre
Wer bildet aus?
Baustoffuntersuchungs-Labore, Ingenieurbüros, Zementwerke, Bautechnische Untersuchungsämter
Verdienst während der Ausbildung und im Beruf?
Auskünfte dazu geben Kammer, Arbeitsagentur, Berufsverband, Arbeitgeberverband und Gewerkschaft.
Berufliche Aufstiegschancen?
z. B. Ausbilder/-in (verantwortlich für die Ausbildung von Azubis), Industriemeister/-in Fachrichtung Betonsteinindustrie, Techniker/-in der Fachrichtung Bautechnik oder Umweltschutztechnik, Dipl.-Ingenieur/-in