Was machen Speditionskaufleute?
Japanische Video-Recorder nach Frankreich, argentinisches Leder nach Deutschland oder Autos von Deutschland nach Ungarn: Speditionskaufleute wissen, wie man Waren rund um die Welt transportiert und sorgen dafür, dass sie pünktlich und sicher am Zielort ankommen. Ob per Lkw, Bahn, Flugzeug oder Schiff - die Transportprofis kennen die schnellsten und günstigsten Wege. Sie managen den Warentransport und legen zum Beispiel fest, welche Verkehrsmittel eingesetzt werden. Dabei stimmen sie sich mit ihren Kunden und Partnern im In- und Ausland ab. Darüber hinaus entwickeln sie Logistik-Konzepte und sorgen zum Beispiel dafür, dass Karosserieteile genau zum richtigen Zeitpunkt in der Produktionshalle eines Autoherstellers zur weiteren Verarbeitung eintreffen.
Speditionskaufleute ...
- erklären ihren Kunden, welches Verkehrsmittel, also Lkw, Eisenbahn, Flugzeug oder Schiff, sich am besten für den jeweiligen Warentransport eignet
- kennen die Leistungen, Preise, Gesetze und Geschäftsbedingungen im Lager- und Umschlagsgeschäft
- erstellen Kostenangebote für Transport, Lagerung und Umschlag von Waren innerhalb Deutschlands sowie innerhalb und außerhalb der Europäischen Union
- erstellen Angebote für Logistikkonzepte (Logistik = Planung, Steuerung und Kontrolle sowie Durchführung des Warentransports) und managen Logistikaufträge
- schließen Fracht-, Lager- und Umschlagsverträge sowie Speditionsverträge ab
- disponieren Speditionsleistungen und ermitteln z. B. Verkehrsverbindungen oder wählen geeignete Frachtführer aus
- wickeln Speditionsaufträge ab und beschaffen z. B. Begleitpapiere und Dokumente, bearbeiten Kundenbeschwerden
- rechnen die Speditionsleistungen ab und kontrollieren z. B. die Eingangsrechnungen
Speditionskaufleute arbeiten für ...
- nationale und internationale Speditionen wie
- Lagerunternehmen
Für wen ist der Job geeignet?
Bewerber sollten ...
- Spaß haben am Umgang mit Menschen und kontaktfreudig sein
- flexibel sein, gerne organisieren und planen
- verantwortungsbewusst arbeiten
- sprachbegabt sein und gute Fremdsprachenkenntnisse haben
- auch bei Stress einen "kühlen Kopf" behalten
Was ist besonders gut?
- vielfältige Tätigkeit im Büro und vor Ort beim Kunden
- eigenverantwortliches Arbeiten
- internationale Kontakte und weltweite Einsatzmöglichkeiten
Wie ist die Ausbildung aufgebaut?
Zugangsvoraussetzung
Grundsätzlich ist keine bestimmte Vorbildung für den Lehrbeginn vorgeschrieben. Die meisten Betriebe erwarten aber mindestens den Hauptschulabschluss, viele auch die Fachoberschulreife (Mittlere Reife). In der Mitte des zweiten Ausbildungsjahres findet eine Zwischenprüfung statt. Die Ausbildung endet nach drei Jahren mit bestandener Abschlussprüfung. Ein verwandter Ausbildungsberuf ist Kaufmann/-frau im Eisenbahn- und Straßenverkehr
Ausbildungsvergütung
Die Höhe der Ausbildungsvergütung ist je nach Wirtschaftsbereich und Region, manchmal sogar je nach Unternehmen sehr unterschiedlich. Die jeweiligen Tarifpartner, also die Arbeitgeberverbände und Gewerkschaften, vereinbaren, wie viel Sie während und nach Ihrer Ausbildung verdienen. Sie können Ihnen genaue Auskünfte geben. Welcher Arbeitgeberverband bzw. welche Gewerkschaft für Ihren Ausbildungsberuf zuständig ist, erfahren Sie zum Beispiel bei Ihrer Industrie- und Handelskammer, beim Berufsverband oder auch bei der Arbeitsagentur vor Ort.
Was kann ich aus dem Beruf später einmal machen?
Eine berufliche Ausbildung ist der erste Schritt ins Berufsleben. Danach geht's weiter, beispielsweise als Verkehrsfachwirtin. Ziel kann natürlich auch die berufliche Selbständigkeit sein. Klar ist: Keiner muss sein Leben lang immer im gleichen Job dasselbe tun. Im Gegenteil: Wer heutzutage gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt bzw. als selbständiger Unternehmer haben will, muss flexibel sein und sich regelmäßig weiterbilden. Es gibt jede Menge Lehrgänge, Kurse oder Seminare, um sich zu spezialisieren, z. B.
- Verkauf und Marketing für Speditionen
- Lager- und Transporttechnik
- Logistikmanagement
Unter bestimmten Voraussetzungen, z. B. mehrjähriger Berufserfahrung, sind verschiedene Fort- und Weiterbildungen möglich, u.a.:
- Ausbilder/-in (verantwortlich für die Ausbildung von Azubis)
- Fachkaufmann/-frau für Außenwirtschaft und Marketing
- Verkehrsfachwirt/-in Spedition
Nach dem Besuch einer Fachoberschule ist das Studium an einer Fachhochschule (FH) möglich, u.a.:
- Dipl.-Wirtschaftsingenieur/-in für Transportwesen und Logistik
Kurzinfo
Speditionskaufleute ...
... wissen, welches Verkehrsmittel, sich am besten für den jeweiligen Warentransport eignet, erstellen Kostenangebote, organisieren Transport- und Logistikaufträge.
Besonders gut ist ...
... die vielfältige Tätigkeit im Büro und vor Ort beim Kunden, eigenverantwortliches Arbeiten, internationale Kontakte und weltweite Einsatzmöglichkeiten
Bewerber/-innen sollten ...
... gern mit Menschen zu tun haben, selbstbewusst und freundlich auftreten, verantwortungsbewusst sein, gut organisieren können, gut rechnen können, sprachbegabt sein.
Wer bildet aus?
internationale Speditionen, wie Luftfrachtspeditionen, Kraftwagenspeditionen, Seehafen- u. Binnenschifffahrtsspeditionen sowie Lagerunternehmen
Dauer der Ausbildung?
3 Jahre
Verdienst während der Ausbildung und im Beruf?
Auskünfte dazu geben Kammer, Arbeitsagentur, Berufsverband, Arbeitgeberverband und Gewerkschaft.
Berufliche Aufstiegschancen?
z.B.: Ausbilder/-in (verantwortlich für die Ausbildung von Azubis), Fachkaufmann/-frau für Außenwirtschaft und Marketing, Verkehrsfachwirt/-in Spedition, Dipl.-Wirtschaftsingenieur/-in für Transportwesen und Logistik