Was machen Papiertechnologen?

Ob Drucker-, Geschenk- oder Toilettenpapier, Papier wird überall und immer benötigt. Aus dem bisherigen Beruf "Papiermacher" hat sich nicht zuletzt aufgrund des technischen Fortschrittes bei der Papierherstellung der Beruf des "Papiertechnologen" entwickelt. Während früher Papier mehr oder weniger in Handarbeit herstellt wurde, steht heute das Einrichten, Steuern, Warten, Überwachen und Instandhalten großer Papierproduktionsanlagen im Vordergrund.  Selbstverständlich müssen Papiertechnologen auch das notwendige Hintergrundwissen über Aufbau, Herstellung und Eigenschaften von Papier haben und auch in der Lage sein, mit Roh-, Faser- und Hilfsstoffen für die Papierherstellung umzugehen. Auch müssen sie dafür sorgen, dass die Qualität  stimmt, damit Papier, Karton und Pappe anschließend z. B. bedruckt oder gefaltet werden können.

Papiertechnologen werden in einer der beiden Fachrichtungen ausgebildet:

  • Papier, Karton und Pappe
  • Zellstoff

Papiertechnologen ...

  • prüfen die verschiedenen Roh-, Faser- und Hilfslstoffe und bereiten diese zur weiteren Bearbeitung auf
  • arbeiten in der Fertigung, indem sie moderne Produktionsanlagen und -Maschinen bedienen, steuern, überwachen, warten und instand halten
  • führen Maßnahmen zur Lagerung und zum Transport sowie zur Wasserver- und -entsorgung durch
  • steuern und optimieren den Produktionsprozess und regeln z. B. Temperatur, Druck und Füllstand und messen den pH-Wert

Papiertechnologen der Fachrichtung Papier, Karton, Pappe ...

  • stellen Papier, Karton und Pappe her
  • kennen Veredelungs- und Ausrüstungsverfahren, wie z. B. bestimmte Imprägnierungen und Oberflächenbeschichtungen
  • prüfen die Qualität der fertig gestellten Produkte

Papiertechnologen der Fachrichtung Zellstoff ...

  • stellen Zellstoff her
  • veredeln den Zellstoff insbesondere durch Bleichen, Entwässern und Trocknen
  • verarbeiten Wertstoffe,  insbesondere Reststoffe
  • prüfen die Qualität des fertigen Zellstoffs

Papiertechnologen arbeiten für ...

  • Papierfabriken
  • Hersteller von Zellstoff
  • Verpackungsmittelindustrie
  • Papiergroßhandel

Dort werden sie in der Regel auch ausgebildet.

Für wen ist der Job geeignet?

Bewerber sollten ...

  • Spaß am Umgang mit Technik haben
  • körperlich fit sein und zupacken können
  • sich für Chemie interessieren

Was ist besonders gut?

  • die verantwortungsvolle Tätigkeit
  • der Umgang mit moderner Technik

Wie ist die Ausbildung aufgebaut?

Zugangsvoraussetzung

Grundsätzlich ist keine bestimmte Vorbildung für den Lehrbeginn vorgeschrieben. Die meisten Betriebe erwarten aber die Fachoberschulreife (Mittlere Reife). Auszubildender und Lehrbetrieb entscheiden, in der welcher der beiden Fachrichtungen die Ausbildung erfolgt:

  • Papier, Karton, Pappe
  • Zellstoff

Vor dem Ende des zweiten Ausbildungsjahres findet eine Zwischenprüfung statt. Die Ausbildung endet nach drei Jahren mit bestandener Abschlussprüfung. Ausbildungsvergütung

Die Höhe der Ausbildungsvergütung ist je nach Wirtschaftsbereich und Region, manchmal sogar je nach Unternehmen sehr unterschiedlich. Die jeweiligen Tarifpartner, also die Arbeitgeberverbände und Gewerkschaften, vereinbaren, wie viel Sie während und nach Ihrer Ausbildung verdienen. Sie können Ihnen genaue Auskünfte geben. Welcher Arbeitgeberverband bzw. welche Gewerkschaft für Ihren Ausbildungsberuf zuständig ist, erfahren Sie zum Beispiel bei Ihrer Industrie- und Handelskammer, beim Berufsverband und bei der Arbeitsagentur vor Ort.

Was kann ich aus dem Beruf später einmal machen?

Eine berufliche Ausbildung ist der erste Schritt ins Berufsleben. Danach gehts weiter, beispielsweise als Techniker für Betriebswirtschaft. Ziel kann natürlich auch die berufliche Selbständigkeit sein.

Klar ist: Keiner muss sein Leben lang immer im gleichen Job dasselbe tun. Im Gegenteil: Wer heutzutage gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt bzw. als selbständiger Unternehmer haben will, muss flexibel sein und sich regelmäßig weiterbilden. Es gibt jede Menge Lehrgänge, Kurse oder Seminare, um sich zu spezialisieren, z. B.

  • Papier- und Pappmaschinenführung
  • Gewässerschutz-Papierindustrie
  • Qualitäts- und Materialprüfung

Unter bestimmten Voraussetzungen, z. B. mehrjähriger Berufserfahrung, sind verschiedene Fort- und Weiterbildungen möglich, u.a.:

  • Ausbilder/-in (verantwortlich für die Ausbildung von Azubis)
  • Industriemeister/-in Papiererzeugung
  • Techniker/-in der Fachrichtung Papiertechnik
  • Techniker/-in für Betriebswissenschaft

Nach dem Besuch einer Fachoberschule ist das Studium an einer Fachhochschule (FH) möglich, u.a.:

  • Dipl.-Ingenieur/-in

Kurzinfo

Papiertechnologen ...

... stellen Papier und Pappe aus Zellstoff, Holzstoff und Altpapier her, steuern und regeln den Produktionsprozess

Besonders gut ist ...

... die verantwortungsvolle Tätigkeit und die Verbindung von Naturwissenschaft und moderner Technik

Bewerber/-innen sollten ...

... Spaß am Umgang mit Technik haben, körperlich fit sein und zupacken können, sich für Chemie interessieren

Wer bildet aus?

Papierfabriken, Hersteller von Zellstoff, Verpackungsmittelindustrie, Papiergroßhandel

Dauer der Ausbildung?

3 Jahre

Verdienst während der Ausbildung und im Beruf?

Auskünfte dazu geben Kammer, Arbeitsagentur, Berufsverband, Arbeitgeberverband und Gewerkschaft.

Berufliche Aufstiegschancen?

z.B.: Ausbilder/-in (verantwortlich für die Ausbildung von Azubis), Industriemeister/-in Papiererzeugung, Techniker/-in der Fachrichtung Papiertechnik, Techniker/-in für Betriebswissenschaft, Dipl.-Ingenieur/-in