(Quelle: BVE)
Branchenkonjunktur
Trotz der Herausforderungen bedingt durch die Verfügbarkeit von Agrarrohstoffen, die Auswirkungen der Corona-Pandemie, starke Preissteigerungen insb. bei der Energieversorgung, und dem russischen Angriffskrieg konnte die Lebensmittelindustrie 2022 das Umsatzergebnis im Vergleich zum Vorjahr ausbauen. Aufgrund ihrer grundlegenden Bedeutung für die Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln ist die Branche insgesamt konjunkturell relativ robust. Dennoch ist die Produktion von Lebensmitteln häufig sehr energieintensiv, so dass sich insbesondere die hohen Energiepreise auch stark auf die Lebensmittelindustrie ausgewirkt haben. Das Preisniveau für Lebensmittel in Deutschland liegt 2,7 Prozent über dem EU-Durchschnitt (Stand 2020), während die Kaufkraft deutlich über dem EU-Mittelwert liegt.
Die deutsche Lebensmittelindustrie sorgt für eine flächendeckende Versorgung mit qualitativ hochwertigen Lebensmitteln. Dabei steigt der Kostendruck insbesondere auch durch deutlich gestiegene Rohstoffpreise, Transport- und Logistikpreise zum Teil erheblich. Umfragen zufolge wirkt sich der Preis inflationsbedingt zunehmend stärker auf die Kaufentscheidung und Produktwahl aus.
Aufgrund ihrer Qualität, Sicherheitsstandards, Tradition, Zuverlässigkeit, Kundenorientierung und Vielfalt sind deutsche Lebensmittel weltweit beliebt. Wachstumschancen ergeben sich damit aus Sicht der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE), dem Dachverband der Lebensmittelindustrie, innerhalb und außerhalb der EU. Zu Beginn des Jahres 2022 konnte ein eher schwacher Auslandsmarkt verzeichnet werden. Der nominale Umsatz stieg zwar preisbedingt im In- und Ausland merklich an. Unter Berücksichtigung der Inflationsbereinigung ist jedoch nur im Inland ein Umsatzanstieg zu verzeichnen.
Themen und Zukunftsfragen der Branche
Veränderte Alltagsstrukturen und Lebensstile haben zu einem veränderten Kaufverhalten geführt, was für die Lebensmittelindustrie mit einem ständigen Anpassungsbedarf und der Entwicklung neuer Produktideen einhergeht. Dabei spielen insbesondere eine gesundheitsbewusstere Lebensweise, ein hoher Qualitätsanspruch und die Nachhaltigkeit eine zunehmend wichtige Rolle im Konsumbewusstsein der Verbraucherinnen und Verbraucher. Des Weiteren stellen sich auch in der Lebensmittelindustrie mit Blick auf die Zukunft Fragen nach stärkerer Digitalisierung und einer nachhaltigen Transformation von Produktionsprozessen.
Das BMWK als Ansprechpartner
In der Bundesregierung ist das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) federführend für die Lebensmittelindustrie zuständig. Das BMWK als Einvernehmensbehörde setzt sich für bestmögliche wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen für die Branche auf nationaler und internationaler Ebene sowie in fachlichen Gremien ein. Darüber hinaus engagiert sich das BMWK für die Förderung der Wettbewerbsfähigkeit sowie die Wahrung der industriellen Belange. Das Referat IVC2 ist im BMWK als sog. Spiegelreferat gegenüber dem BMEL Ansprechpartner für die Lebensmittelindustrie.
(Quellen: BVE, Lebensmittelverband)