Icon Collaborative Condition Monitoring

Praxisbeispiel und aktuelle Herausforderungen

  • Der Hersteller einer Automationskomponente möchte Zugang zu Betriebsdaten seines Produkts erhalten, das in einer Maschine verbaut ist, die wiederum bei einem dritten Unternehmen betrieben wird. Die permanente Erfassung des Maschinenzustands erlaubt dem Hersteller beispielsweise, die Sicherheit und Effizienz sowohl seiner Komponente als auch der gesamten Anlage zu optimieren.
  • Diese sehr einfache und gleichzeitig typische Konstellation einer industriellen Geschäftsbeziehung wirft einige Fragen auf, zum Beispiel: Wem gehören die Daten des Komponentenherstellers und wer darf zu welchem Zweck darauf zugreifen? Wie können Daten monetarisiert werden? Stehen die Daten in einem standardisierten Format zur Verfügung?
  • Diese Fragen können derzeit zwar entlang einer definierten Wertschöpfungskette bilateral gelöst werden. Die für den Hersteller relevanten Daten stehen aber nicht aggregiert über viele Betreiber zur Verfügung, eine Skalierung über Wertschöpfungsnetzwerke ist nicht möglich.
  • Damit der Komponentenhersteller, die Maschinenbauer und die Betreiber beim Condition Monitoring (d. h. der kontinuierlichen Zusammenfassung, Analyse und Darstellung von Betriebs- und Zustandsdaten durch Sensoren) zusammenarbeiten können, brauchen sie eine vertrauenswürdige Infrastruktur für den Datenaustausch und gemeinsame Regeln der unternehmensübergreifenden Authentifizierung und Zugriffssteuerung.
Collaborative Condition Monitoring

Welchen Mehrwert bietet das „Projekt GAIA-X“?

  • GAIA-X schafft eine vernetzte und anbieterneutrale Dateninfrastruktur, mit der eine sichere Speicherung (Data at rest), ein souveräner Austausch sowie die kollaborative Nutzung von Daten und Diensten ermöglicht werden kann. Jedes Unternehmen entscheidet selbst, wo seine Daten gelagert werden und von wem sowie zu welchem Zweck sie verarbeitet werden dürfen. Die von dem Datenerzeuger gewünschte Klassifizierung („Privatheit“) und Nutzung der Daten muss gewährleistet werden. Mögliche Klassifizierungsstufen können sein: öffentlich, privat und halböffentlich.
  • Das Projekt kann die Grundlage eines Marktplatzes zur Monetarisierung von Betriebsdaten in industriellen Wertschöpfungsnetzwerken schaffen. Gleichzeitig können Anreize zum Datenaustausch über die verschiedenen Akteure hinweg generiert werden.

Pate

  • Michael Jochem – Bosch und Plattform Industrie 4.0