Financial AI Cluster

Praxisbeispiel und aktuelle Herausforderungen

  • Obwohl viele Bürgerinnen und Bürger Künstliche Intelligenz (KI) als Triebfeder für neue kreative Businessmodelle verstehen, hegen sie oft Bedenken bezüglich möglicher damit verbundener Risiken. Deshalb soll der Artificial Intelligence Act (AIA) in der Europäischen Union mögliche Risiken ausmachen und die Nutzung von Künstlicher Intelligenz regeln. Ziel des AIA ist, die allgemeine Akzeptanz von KI-Anwendungen innerhalb von Europa zu erhöhen und das Entstehen neuer effizienter KI-Lösungen, sogenannter Advanced Smart Services - also innovativer intelligenter Anwendungen gemäß der Prinzipien von Gaia-X - zu fördern. Gerade im datensensiblen Bereich der Finanzdienstleistungen wird es zukünftig bei der Entwicklung und beim Wachstum von Fintech-Geschäftsmodellen in Verbindung mit KI entscheidend sein, dass sie auf vertrauensbildenden Prinzipien beruhen.
  • Auch die Finanzmarktaufsicht wird in Zukunft KI-Anwendungen nutzen, um bspw. effektiver gegen Geldwäsche und Marktmanipulation vorzugehen.
  • Das Projekt FAIC bietet Nutzern, Entwicklern und Anbietern von Diensten eine sichere und innovationsförderliche Umgebung, indem es ein dauerhaftes Risiko-Management und ein entsprechendes Kontrollsystem für die gesamte Lebensdauer der KI-Anwendungen entwickelt. Dabei handelt es sich vor allem um einen Katalog für die technischen Anforderungen und um ein Prüfungsregelwerk für hochriskante KI. So wird sichergestellt, dass alle KI-Trainings-, Bewertungs- und Testdatensätze komplett, fehlerfrei, nachvollziehbar und repräsentativ sind
  • Durch den Artificial Intelligence Act werden zukünftig auf Dienstleister erhebliche zusätzliche Kosten bei der Implementierung und Anwendung von KI zukommen, verursacht durch die technischen und Prüfanforderungen von AIA. Hier senkt FAIC aktiv die Kosten der Entwicklung neuer Geschäftsmodelle in Verbindung mit KI, unter anderem durch die Entwicklung smarter Algorithmen und Arbeitsabläufe. FAIC liefert beispielsweise Lösungen für Spieltheorieprobleme bei Anwendungen im Computerbereich, für „Explainable AI“ - KI, bei der die Ergebnisfindung in den Arbeitsabläufen transparent dargestellt wird - oder es generiert Daten für Test- und Modellzwecke.
  • Da die FAIC-Plattform mit ihrem Fokus auf Finanzdienstleistungen diese Zusatzkosten deutlich verringern wird, ermöglicht sie nun auch für KMUs und Start-ups den Einsatz von sicherer KI bei überschaubaren Kosten. FAIC wird die Voraussetzungen europäischer Finanzunternehmen im Vergleich mit den großen internationalen Fintech-Playern entscheidend verbessern. So ermöglicht das Projekt grenzüberschreitende Kollaborationen und Wachstum von Finanzdienstleistern über die europäischen Grenzen hinaus und verbessert ihre Chancen, im internationalen Wettbewerb zu bestehen und zu wachsen.
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Welchen Mehrwert bietet das „Projekt GAIA-X“?

  • Gaia-X bietet eine digitale Dateninfrastruktur, die mit ihren Grundprinzipien von Transparenz, Interoperabilität und Souveränität den Bedürfnissen von Finanzdienstleistern in hohem Maße entspricht. In diesem digitalen Umfeld mit einer stetig wachsenden Zahl von Anwendern und Dienstleistern entsteht ein föderales Rahmenregelwerk und eine technische Infrastruktur für den Austausch - auch hochsensibler - personenbezogener Daten. Dies wird die Entwicklung von Geschäftsmodellen auf Grundlage von Vertrauen, souveränem Datenaustausch und lückenloser Dokumentation stark vereinfachen und die Entstehungskosten merklich verringern.
  • Mit dem Ökosystem Gaia-X und seinen zahlreichen digitalen Services erhalten FAIC und seine Use Cases Zugriff auf einen europaweit agierenden digitalen Marktplatz.
  • Durch die Zusammenarbeit von FAIC mit weiteren KI-basierten Projekten des Gaia-X Ökosystems wie OpenGPT-X oder EuroDaT bietet Gaia-X ein großes Potential für zahlreiche mögliche Synergien und damit auch ein großes Potential für Kostenersparnisse im Entwicklungsbereich seiner Use Cases. Das vielfältige, bereits vorhandene Spezialwissen kann beispielsweise die Entwicklung von technischen Strukturen und Risikomanagement-Systemen für KIs wesentlich erleichtern.

Pate

  • Dr. Jochen Papenbrock - NVIDIA Corporation