KI-Marktplatz für Produktenstehung

Praxisbeispiel und aktuelle Herausforderungen

  • Das Projekt KI-Marktplatz erschafft eine digitale Plattform für Künstliche Intelligenz (KI) in der Produktentstehung. Die Plattform bringt KI-Experten, Lösungsanbieter und produzierende Unternehmen zusammen, fördert gemeinsame Innovationen und baut auf einer bestehenden Infrastruktur auf. Den Nutzern werden essenzielle Werkzeuge zur Entwicklung innovativer KI-Lösungen bereitgestellt. Die Funktionen umfassen eine intelligente Partnervermittlung für Anwendungsfälle von KI in der Produktionsentstehung, einen Datenraum für die Produktionsentstehung sowie einen Baukasten für die KI-Entwicklung.
  • Grundlage für den Erfolg des KI-Marktplatzes ist eine auf selbstbestimmten Datenaustausch ausgerichtete IT-Architektur. Sie basiert auf dem IDS-Referenzarchitekturmodell (IDS-RAM) der International Data Spaces Association, welches Datensouveränität und faire Transaktionsmechanismen sicherstellt. Herausforderungen treten dabei insbesondere in Hinblick auf den Datenaustausch und die Interoperation auf. Die Identität der Teilnehmenden und die Datensouveränität zwischen ihnen spielen aufgrund der Zugriffs- und Verwertungsrechte eine tragende Rolle. Eine weitere Herausforderung stellt die Semantik für die Organisation eines Datenaustausches sowie der Informationsgehalt der ausgetauschten Daten dar. Zuletzt gilt es, eine Verbindung von Dienst-Applikationen für KI-Services über den reinen Datenaustausch hinaus zu bieten.
  • Der Ausbau des KI-Marktplatzes erfolgt in vier Ausbaustufen, die konsistente Bündel von Plattformdiensten und zugehörigen Datenbankstrukturen darstellen. In der ersten Stufe wird die Intelligente Partnervermittlung implementiert, die produzierende Unternehmen und KI-Experten zusammenbringt, um gemeinsam an KI-Anwendungen für die Produktion zu arbeiten. Im nächsten Schritt wird ein geschützter Datenraum für Entwicklungs- und Testdaten zur Verfügung gestellt, um die KI-Anwendungen stetig zu verbessern und an die Kundenbedürfnisse anzupassen. Als zentraler Austauschort wird in Stufe drei der App-Store für KI-Anwendungen eingeführt, um die vielfältigen Angebote für die Nutzer zugänglich zu machen. Zuletzt entsteht ein KI-Baukasten, der standardisierte KI-Bausteine anbietet, welche je nach Bedarf kombiniert und für die Entwicklung neuer Lösungen verwendet werden können.
KI-Marktplatz für Produktenstehung

Welchen Mehrwert bietet das „Projekt GAIA-X“?

  • Die Ziele des KI-Marktplatzes für den Produktionsprozess haben viele Überschneidungen mit denen von GAIA-X. Es bestehen höchste Anforderungen an Datensicherheit und Datensouveränität, welche durch GAIA-X umfassend erfüllt werden können. Zudem gehört die Realisierung von partnerschaftlicher Verwertung und Verbreitung von KI-Services und Daten im Rahmen transparenter Regularien zu den Grundfesten des KI-Marktplatzes.
  • Das GAIA-X Ökosystem bietet für den KI-Marktplatz die Chance, zu einer spezifischen Anlaufstelle, einem „Special Interest Hub“, zu werden, indem GAIA-X produzierende Unternehmen und KI-Anbieter zusammenbringt. Hierbei profitiert der KI-Marktplatz von der Interoperabilität, der technischen Sicherstellung der Prinzipien von GAIA-X und der vereinfachten Distribution von KI-Komponenten. Ohne den „Federated Services“, die im Zentrum des GAIA-X Ökosystems stehen, würde ein hoher Aufwand für jede Kooperation, die über den KI-Marktplatz initiiert wird, entstehen. Denn in diesem Fall müssten die notwendige Interoperabilität und Konnektivität jeweils individuell geschaffen werden. Somit wird die Wirtschaftlichkeitsschwelle für die Nutzung des KI-Marktplatzes spürbar gesenkt und die Reichweite der Anwendungsszenarien, gerade für KMU deutlich erhöht. Der Aufbau einer sicheren Umgebung für Datenräume ist für das Projekt ebenso elementar. Insbesondere die Daten im Kontext der Produktentstehung unterliegen oft höchster Geheimhaltung.
  • GAIA-X beschleunigt sowohl die Entwicklung als auch die Verbreitung des KI-Marktplatzes und reduziert gleichzeitig Zugangshürden für Anwender und Anbieter.

Pate

  • Matthias C. Wendt – inno-focus businessconsulting GmbH