Icon Open Source Orchestration Framework

Praxisbeispiel und aktuelle Herausforderungen

  • Open Source Software erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Sie wird häufig in Konkurrenz zu Markensoftware auf den Markt gebracht, um Monopole zu brechen. Viele Entwickler engagieren sich dafür ehrenamtlich. Doch hieraus ergeben sich für Unternehmen ungewohnte Spannungsfelder, da die Zusammenarbeit mit Open Source Communities ungewohnt und unverbindlich sein kann und der Betrieb dieser Software, vor allem im Bereich der verteilten Systeme, häufig komplex und gleichzeitig kritisch für Unternehmen ist.
  • Zur Datenverarbeitung und -verwaltung bei Big Data Use Cases verwenden viele Unternehmen derzeit Softwarekomponenten aus dem Apache Hadoop-Ökosystem. Dabei handelt es sich oftmals um Open Source und kostenfrei nutzbare Software.
  • Da einzelne Komponenten aus dem Ökosystem für eine sinnvolle Architektur nicht ausreichend sind, ist eine Kombination unterschiedlicher Komponenten notwendig. Die Komponenten werden durch sog. Distributoren gebündelt angeboten. Dies schließt proprietäre Management-Komponenten ein, um das Gesamtsystem zu verwalten. Durch die fast vollständige Monopolisierung auf dem Distributoren-Markt sind die Preise dieser Lösungen für viele Unternehmen zu hoch, um profitabel implementiert werden zu können.
  • Aufgrund der hohen Komplexität, die aus der Kombination von Komponenten herrührt, sind die auf dem Markt verfügbaren Distributoren nicht auf dem aktuellsten Stand. Die Open Source-Community entwickelt die Komponenten zwar weiter, aber die Distributoren können die Weiterentwicklungen einzelner Komponenten nicht so schnell in ihre kombinierten Produkte integrieren.
  • Zugleich werden die jeweils aktuellsten Versionen für diverse Unternehmen immer wichtiger, um die gebotenen Funktionen zeitnah für ihre Zwecke einzusetzen. Abhilfe könnte ein Rahmen schaffen, der Open Source-Produkte orchestriert. Ein Framework, das es ermöglicht, beliebige Softwareprodukte zu orchestrieren und das hierfür notwendige Knowhow effizient in Code zu kapseln.
  • Lösungen bestehender Cloudanbieter sind zumeist proprietär, wodurch sich ein erneuter Vendor-Lock-In bzw. hohe Wechselkosten ergeben. Ein Umstand, den viele Unternehmen durch den Einsatz von Open Source Software vermeiden möchten.
Infografik: Open Source Orchestration Framework

Welchen Mehrwert bietet das „Projekt GAIA-X“?

  • GAIA-X trägt dazu bei, den hohen Grad der Abhängigkeit zu einem monopolistischen Vendor zu reduzieren und das entscheidende Puzzleteil für eine Frameworklösung zu bilden, um beliebige Open Source Software zu orchestrieren.
  • GAIA-X fördert die Nutzung und Akzeptanz von Open Source Software.
  • GAIA-X ermöglicht die Implementierung modularer Ansätze, die hier eine wichtige Rolle spielen: Erstens kann Software so als autarke Dienstleistung definiert und jegliche notwendige Logik für den Betrieb des Produktes in einem Modul implementiert werden. Das Domänenwissen, das zum Betrieb der einzelnen Produkte notwendig ist, wird in Code definiert und zugleich der Betrieb der Software stark vereinfacht.
  • Zweitens können abhängige Dienstleistungen definiert werden. Das ermöglicht, einerseits auch komplexe Architekturen abzubilden und andererseits hier die notwendigen Kompatibilitäten zu prüfen.
  • Drittens werden flexible Distributionen ermöglicht, die aus diversen Modulen bestehen und die mehr oder weniger Architekturen enthalten können. Die Module und Komponenten sind beliebig erweiterbar. Damit ist es für Technologienutzer einfach möglich, auch selbst entwickelte oder bisher nicht unterstützte Software mit diesem System zu betreiben und sie nahtlos in die definierten Architekturen zu integrieren.
  • Diese Frameworklösung muss sich an ihren eigenen Maßstäben messen lassen und wird deshalb selbst als Open Source Software entwickelt, um einen zukünftigen starken Vendor-Lock-In zu vermeiden.
  • Neben den wirtschaftlichen Aspekten gibt es zusätzlich noch den technischen Aspekt, eine deutlich höhere Flexibilität beim Design von datengetriebenen Architekturen zu erhalten. Da Dienstleistungen, innerhalb ihrer Abhängigkeiten, beliebig miteinander kombiniert werden können, werden deutlich agilere Vorgehensweisen ermöglicht.

Paten

  • Sönke Liebau – OpenCore GmbH & Co. KG
  • Lars Francke – OpenCore GmbH & Co. KG