Artikel - Energiewende

Energiewende in der Industrie Potenziale, Kosten und Wechselwirkung mit dem Energiesektor

Einleitung

© malp - stock.adobe.com

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Hintergrund und Ziel des Vorhabens

Deutschland ist ein weltweit führender Industriestandort. Die über sieben Millionen Beschäftigten im Verarbeitenden Gewerbe erbringen ein Fünftel der nationalen Wertschöpfung. Gleichzeitig ist dieser Sektor für ein Fünftel der deutschen Treibhausgasemissionen verantwortlich. Deutschland hat sich im Rahmen des Pariser Klimaabkommens verpflichtet, Schritte einzuleiten, die Erderwärmung auf möglichst 1,5°C zu begrenzen.

Deutschland wird zur Zielerreichung beitragen, indem es sich auf einen Pfad in Einklang mit dem Übereinkommen von Paris begibt und spätestens bis zum Jahr 2045 treibhausgasneutral wird. Dazu muss auch die Industrie substantiell zur Emissionsminderung beitragen. Um die energie- und industriepolitischen Rahmenbedingungen auch weiterhin zukunftsorientiert gestalten zu können sowie die internationale Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie und den Industriestandort Deutschland zu stärken, müssen Wechselwirkungen zwischen der industriellen Entwicklung und den möglichen Ansätzen zur Treibhausgasreduktion verstärkt untersucht werden.

Wissenschaftliche Erkenntnisse für die Energiewende der Industrie

Das Bundeministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) möchte Möglichkeiten aufzeigen, wie Emissionen durch die Industrie künftig weiter reduziert werden können („Transformationspfade“) und untersuchen, welche Wechselwirkungen dabei mit dem aktuellen Energiesystem auftreten. Außerdem sollen Instrumente zur Unterstützung der Transformation analysiert und dahingehend bewertet werden, welche Auswirkungen sich auf die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft im Jahr 2045 ergeben.

Mit der Untersuchung beauftragt wurde ein Konsortium bestehend aus der Unternehmensberatung Guidehouse, dem Institut für Energiewirtschaft und Rationelle Energieanwendung (IER), der Forschungsstelle für Energiewirtschaft (FfE) und die Kanzlei BBG.

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Übergreifende Einordnung und Inhalt

Die Studie fokussiert sich auf folgende, besonders relevante Branchen:

  • Stahl
  • Nichteisenmetalle (zum Beispiel Aluminium, Kupfer, Zink)
  • Grundstoffchemie
  • Glas
  • Zement, Kalk & Keramik
  • Papier
  • Nahrungsmittel
  • Querschnittstechnologien (zum Beispiel Automobil oder Nahrungsmittel)

Für jede der ausgewählten Branchen werden konkrete langfristige Klimaschutzoptionen formuliert und die daraus resultierenden Veränderungen des deutschen Strom- und Brennstoffbedarfs analysiert. Parallel dazu werden Flexibilisierungsoptionen in der Industrie identifiziert und notwendige Anpassungen des Strommarktdesigns diskutiert. Anschließend werden deren Auswirkungen auf die Produktionskosten je Branche quantifiziert, um eventuelle Effekte auf die Wettbewerbsfähigkeit abzuleiten.

Die gewonnenen Erkenntnisse werden zu branchenspezifischen Transformationspfaden zusammengeführt. Diese sollen aufzeigen, welche machbaren Wege die Branchen leisten können. Die einzelnen Pfade werden zu einem Gesamt-Transformationspfad für die Industrie aggregiert. Damit einhergehend findet eine Analyse der regulatorischen Rahmenbedingungen statt, aus der Handlungsempfehlungen zur Veränderung abgeleitet werden. Nachgelagert findet eine Identifikation hocheffizienter Technologien sowie deren Hemmnisse und Exportpotenzial statt.

Das Projekt wird durch einen Beteiligungsprozess flankiert, dessen Teilnehmer Vertreter der ausgewählten Branchen sowie weiterer Industrien, der Wissenschaft und der Zivilgesellschaft sind.

Berichtsmodule

Der Endbericht zum Vorhaben "Energiewende in der Industrie” gliedert sich in sechs Berichtsmodule. Die Projektergebnisse werden aktuell finalisiert und anschließend hier veröffentlicht.

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