Bereits heute speist die Gaswirtschaft Erdgas aus Biomasse (Bio-Gas) in das Erdgasnetz ein. Für die Zukunft ist geplant, das Gasleitungsnetz als Gesamtsystem zu nutzen, in dem Erdgas, Bio-Gas sowie Wasserstoff und synthetisches, also künstlich erzeugtes Methan aus regenerativ erzeugtem Strom zu einer riesigen Energiequelle zusammengeführt werden. Die Erdgasleitungen in Deutschland mit einer Gesamtlänge von mehr als 505.000 km transportieren jährlich schon jetzt doppelt so viel Energie wie das gesamte Stromnetz.

Die Speicherung von umgewandeltem regenerativem Strom im Erdgasnetz stellt eine viel versprechende Option dar. Wenn zum Beispiel bei kräftigem Wind die Windkraftwerke mehr Strom produzieren als das Netz aufnehmen kann, lässt sich entweder die Nachfrage an die Produktion anpassen (Demand-Side-Management) oder die Stromerzeugung flexibler gestalten. Denkbar ist aber auch, den überschüssigen Strom in andere Energieträger umzuwandeln. Die Power-to-Gas-Technologie bietet eine solche Option: Auf diese Weise kann Strom bei Bedarf (durch Elektrolyse) in Wasserstoff und Sauerstoff umgewandelt und in das Erdgasnetz eingespeist werden. In einem zweiten Schritt besteht die Möglichkeit, aus dem Wasserstoff (durch weitere chemische Reaktionen) Methan zu erzeugen. So erzeugte Gase können in der Industrie, zum Heizen oder als Antriebsenergie im Verkehr eingesetzt werden. Sie können aber auch in Turbinen wieder in Strom umgewandelt werden.

Allerdings führt diese Mehrfachumwandlung zu hohen Verlusten beim ursprünglich eingesetzten Strom. Deswegen ist diese viel versprechende Lösung bislang wirtschaftlich noch nicht vertretbar. Mittelfristig könnte Power-to-Gas aber entscheidend dazu beitragen, das Problem der kurz- und auch längerfristigen Zwischenspeicherung von großen Strommengen wirtschaftlich zu lösen – und das Erdgasnetz zu einem unverzichtbaren Partner für Strom aus erneuerbaren Energien zu machen.

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