Kleines Mädchen und Oma mit 3D-Brille

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In Deutschland leben immer mehr ältere Menschen. Immer weniger Menschen gehen deshalb einer Arbeit nach – bis 2030 wird die Zahl der Erwerbstätigen um sechs bis sieben Millionen sinken. Das führt zu zwei großen Herausforderungen. Zum einen finanzieren überwiegend die Arbeitnehmer die sozialen Sicherungssysteme, also Kranken-, Pflege- und Rentenversicherung. Werden sie weniger, sinken die Beiträge, während die Ausgaben gleichzeitig steigen.

Zum anderen sucht die deutsche Wirtschaft teilweise händeringend nach Fachkräften. Schon heute wirken sich Engpässe in manchen Branchen und Regionen negativ auf die Wirtschaftskraft und die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen aus.

Deshalb setzt sich das Wirtschaftsministerium dafür ein, das Potenzial an Arbeitskräften bestmöglich zu nutzen und mehr Menschen für die Erwerbsarbeit zu gewinnen. Dabei will das Ministerium vor allem den Anteil der Frauen erhöhen, indem diese unter anderem Familie und Beruf besser vereinbaren können. Darüber hinaus sollen Langzeitarbeitslose bessere Chancen für die Qualifizierung und Beschäftigung bekommen und ältere Fachkräfte den Renteneintritt flexibler handhaben können. Gleichzeitig engagiert sich das Ministerium für mehr ausländische Fachkräfte, indem es sich unter anderem für ein modernes Einwanderungsrecht und die bessere Anerkennung ausländischer Abschlüsse einsetzt. Mit seiner Gründungsoffensive oder der Unternehmensnachfolgebörse trägt das Ministerium schließlich dazu bei, dass insbesondere kleine und mittlere Unternehmen (KMU) mit nachfolgeinteressierten Unternehmern und Existenzgründern zusammengebracht werden.

Chancen der Digitalisierung

Arbeiter steuert Roboter

Der digitale Wandel verändert rasend schnell und fundamental unseren Alltag, die Art, wie wir leben, arbeiten und lernen. Die Bundesregierung will diese Veränderungen mit ihrer Strategie „Digitalisierung gestalten“ beeinflussen.

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Die Digitalisierung revolutioniert die Wirtschaft. Sie verändert Arbeitsformen und zeiten, beeinflusst Produktivität und Innovationen. Doch viele Arbeitnehmer stehen ihr skeptisch gegenüber. Gerade Geringqualifizierte fürchten, dass der digitale Wandel ihre Arbeitskraft in Zukunft überflüssig macht. Aber auch Unternehmen, insbesondere KMU, stellt die Digitalisierung vor große Herausforderungen. Zentrale Aufgabe des Wirtschaftsministeriums ist es, die Chancen der Digitalisierung aufzuzeigen, Ängste zu nehmen und besonders KMU beim digitalen Wandel zu unterstützen.

Gleichzeitig will das Ministerium Deutschland und Europa zu Vorreitern in der Digitalisierung machen – gerade im Vergleich mit den USA und China. Das gilt insbesondere für wichtige Zukunftstechnologien wie die Künstliche Intelligenz. Deshalb hat die Bundesregierung Ende 2018 ihre „Nationale Strategie für Künstliche Intelligenz“ vorgelegt, die das Wirtschaftsministerium maßgeblich mitentwickelt hat. Ein wichtiger Bereich ist darüber hinaus auch die Batteriezellfertigung. Hier unterstützt das Wirtschaftsministerium Unternehmen und Forschungseinrichtungen bei der Entwicklung einer innovativen Batteriezellproduktion und stellt Konsortien bis zu einer Milliarde Euro zur Verfügung.

Herstellung von Batteriezellen

Das Wirtschaftsministerium fördert die Entwicklung einer wettbewerbsfähigen, innovativen und umweltschonenden Batteriezellfertigung. Ziel ist die Schaffung eines Verbundes für die Herstellung von Batteriezellen der neuesten Generationen, gemeinsam mit anderen europäischen Staaten. So soll der Markterfolg deutscher Unternehmen gesichert werden.

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Starke Industrie – freier Handel

Das Ministerium setzt sich dafür ein, dass Deutschland als Industriestandort international wettbewerbsfähig bleibt. Gerade hat es seine Industriestrategie 2030 vorgelegt, die Strategien und Leitlinien für die deutsche und europäische Industriepolitik formuliert.

Aber nicht nur die deutsche Industrie hat in den vergangenen Jahrzehnten stark von der Globalisierung profitiert: Einen wesentlichen Teil unseres Wachstums und Wohlstands verdanken wir der weltweiten wirtschaftlichen Verflechtung. Dass protektionistische Ideen derzeit wieder hoch im Kurs stehen, betrachtet das Wirtschaftsministerium daher mit Sorge. Deutschlands Wirtschaftswachstum hängt auch vom Export ab – deshalb macht sich das Ministerium stark für einen freien Welthandel ohne Zölle und nationale Beschränkungen. Und sicher ist: Wer einen freien Welthandel will, braucht ein starkes, einiges und profiliertes Europa.