Ausgangslage für Innovationen im Handwerk

Die Betriebsgröße, flache Hierarchien, gut qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Flexibilität und Reaktionsschnelligkeit sind im Innovationswettlauf für das Handwerk von Vorteil. Doch die Betriebsstrukturen bergen auch Nachteile. Kosten für Innovationen können nicht über ein breites Produktportfolio verteilt werden. Es fehlt an personellen Kapazitäten, um Innovationsprojekte zu starten. Als größte Innovationshemmnisse werden in Unternehmensbefragungen hohe Innovationskosten und Finanzierungsschwierigkeiten genannt.

Unterstützung der Innovationsaktivitäten

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) unterstützt die Innovationsanstrengungen von Handwerksunternehmen mit einer Vielzahl KMU-spezifischer Angebote. Mit seinen Informations-, Beratungs-, Förderungs- und Finanzierungsinstrumenten setzt das BMWK Anreize im Mittelstand und trägt dazu bei, bestehende Nachteile im Innovationswettbewerb abzumildern. Die notwendige Erstberatung und Sensibilisierung der Unternehmen wird durch die Förderlinie "Beauftragte für Innovation und Technologie" (BIT) sichergestellt. Sie leistet einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung des Wissens- und Technologietransfers zwischen den Akteuren des Innovationssystems. Die Handwerksbetriebe können dabei die Unterstützung der BIT nutzen, um den wichtigen Transfer von Erkenntnissen aus Wissenschaft und angewandter Forschung auf die Unternehmensebene sicherzustellen. Zusätzlich geben die BIT wichtige Impulse und Anregungen, um neue Technologien in das Handwerk einzuführen und zu einer Professionalisierung der Innovationsanstrengungen durch eine strategische Unternehmensführung beizutragen.

Das bundesweite Netzwerk der BIT mit seinen 70 Ingenieuren und Naturwissenschaftlern unterschiedlicher Fachrichtungen ist Dreh- und Angelpunkt für alle weiterführenden Förderangebote des Bundes. Durch den engen Kontakt der Beraterinnen und Berater zu den Betrieben haben sie die Möglichkeit, auf bestehende Beratungs- und Förderangebote hinzuweisen und ihre Inanspruchnahme zu unterstützen. Den Handwerksunternehmen steht somit ein konsistentes System der Innovationsunterstützung zur Verfügung, das die Betriebe dort abholt, wo sie mit Blick auf ihre eigenen Innovationskapazitäten stehen. Ziel ist, den Betrieben den Einstieg in ein nachhaltiges, systematisch betriebenes Innovationsmanagement zu erleichtern und sie in fachlicher und finanzieller Hinsicht bei der Umsetzung ihrer Ideen und Projekte zu unterstützen.

BISTech - Fachinformationsportal

Mehr Transparenz in die vielfältigen Informations- und Beratungsleistungen der Handwerksorganisation bringt das Fachinformationsportal BISTech, dessen Aufbau vom BMWK unterstützt wurde. Als zentrale Plattform bündelt es Angebote, Ansprechpartner und Einrichtungen, die Handwerksunternehmen bei ihren Innovationsaktivitäten unterstützen. Hier erhalten Betriebe Hinweise und Anregungen zum Einsatz neuer Technologien, finden den richtigen Ansprechpartner für ihre technologische Fragestellung und können nach Förderangeboten recherchieren. Ein weiteres Angebot von BISTech ist der "Innovationsplaner". Mit ihm lassen sich Innovationsprojekte strukturieren und systematisch umsetzen. Eine Veranstaltungsdatenbank informiert über bundesweite Aus- und Weiterbildungsangebote sowie Fachveranstaltungen für innovative Betriebe.