Sprungmarken-Navigation

Beispielregion -

Fossile Kunststoffindustrie im Wandel – Entwicklung und Produktion von Kunststoffprodukten auf Basis von nachwachsenden Rohstoffen aus Forstwirtschaft, Wasser- und Landwirtschaft und industriellen Abfällen wie CO2, Abwasser, Papier- und Bioabfällen im mitteldeutschen Chemiedreieck

Einleitung

Werkstoffregion Karte

Werkstoffregion in Mitteldeutschland

Regionenzuschnitt

in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen:

Leipzig, Nordsachsen, Halle (Saale), Anhalt-Bitterfeld, Burgenlandkreis, Saalekreis, Salzlandkreis, Erfurt, Jena, Ilm-Kreis, Saalfeld-Rudolstadt

Kurzbeschreibung

Das mitteldeutsche Chemiedreieck bietet mit seinem integrierten Stoffverbund hervorragende Voraussetzungen für weiterverarbeitende Industriezweige. Insbesondere die Kunststoff- und kunststoffverarbeitende Industrie hat die Entwicklung der Region im letzten Jahrhundert entscheidend mitgeprägt. Die Branche ist vielseitig aufgestellt und weist neben internationalen Konzernen auch Hidden Champions und innovative Neugründungen auf. Aufgrund der Industriedichte im Mitteldeutschen Revier findet sich das komplette Leistungsspektrum der Kunststoffindustrie (Entwicklung, Herstellung, Veredelung, Teileproduktion, Recycling) in einem Umkreis von kaum 50 km. Mehr als 40 Unternehmen mit Bezug zur industriellen Bioökonomie sind in der Region ansässig. Die Transformation der Industrie, weg von einer auf erdölbasierenden zu einer regenerativen Industrie schreitet voran. So arbeitet bereits neben Unternehmensverbünden und Forschungseinrichtungen auch die Wissenschaft an nachhaltigen Rohstoffalternativen. Schlüsselfaktoren sind die bereits heute ausgeprägte Bioethanol-Produktion und die Ansiedlung einer Bioraffinerie mit holzbasierten Basischemikalien für die Kunststoffindustrie sowie z. B. das Pilotanlagenzentrum für Polymersynthese und -verarbeitung in Schkopau. Eine Besonderheit des mitteldeutschen Chemiedreiecks ist die sehr breit aufgestellte Struktur der kunststoffverarbeitenden Unternehmen. Diese stehen für eine Vielzahl möglicher Anwendungsfälle für Biopolymere und biobasierte Verbundwerkstoffe und erste existierende Wertschöpfungsketten von einfachen Verbrauchsmaterialien des täglichen Bedarfs bis hin zu hochwertigen Spezialprodukten im Automobilbau.

In der Region sind darüber hinaus 70 Partner über das BioZ-Bündnis branchenübergreifend vernetzt. Dieses umfasst Akteure aus der Agrar-, Lebensmittel- und Chemieindustrie sowie aus Forschung und Gesellschaft.

Der Fokus der Region liegt im weiteren Ausbau und der Vernetzung der diversen Partner, die über Bundesländergrenzen hinweg in enger Symbiose zusammenarbeiten.

Ansprechpartner/innen

Institut für Kunststofftechnologie und -recycling e. V.
Dr. Harald Rupp
Gewerbepark 3,
06369 Weißandt-Gölzau
harald.rupp@iktr-online.de
www.iktr-online.de

Innovent e. V.
07545 Jena
www.innovent-jena.de/biomaterialien/chemische-syntheselabore

Thüringisches Institut für Textil- und Kunststoff-Forschung e. V. (TITK e. V.)
07407 Rudolstadt
www.titk.de

Metropolregion Mitteldeutschland Management GmbH
Julia Mayer
Schillerstraße 5
04109 Leipzig
mayer@mitteldeutschland.com
www.mitteldeutschland.com/de/metropolregion-mitteldeutschland/

Unternehmen und Infrastruktur

In den sogenannten Beispielregionen der industriellen Bioökonomie gibt es bereits einige Unternehmen mit Bezug zur industriellen Bioökonomie. Diese vernetzen sich und biologisieren die Industriestruktur, sodass neue industrielle Wertschöpfungsketten mit biobasierten Produkten und Verfahren entstehen.

In dieser Beispielregion sind verschiedene Industriezweige in unterschiedlicher Ausprägung vertreten. Die folgende Abbildung gibt einen Überblick über die Industriezweige, die 1) bedeutsam für die Wirtschaftsleistung und 2) bedeutsam für die industrielle Bioökonomie in dieser Beispielregion sind.

Bedeutsame Industriezweige in der Region

Unternehmen und Infrastruktur Werkstoffregion Mitteldeutschland

Unternehmen mit Bezug zur industriellen Bioökonomie

In dieser Region sind mehr als 40 Unternehmen mit Bezug zur industriellen Bioökonomie ansässig.

Die Unternehmen sind auf unterschiedlichen Wertschöpfungsstufen der industriellen Bioökonomie aktiv. In der folgenden Tabelle wird dargestellt, welcher Anteil der Unternehmen dieser Region jeweils welcher Wertschöpfungsstufe angehört.

WertschöpfungsstufeAnteil der Unternehmen
Rohstoffgewinnung und -aufbereitung10%
Verarbeitung von Rohstoffen zu Zwischenprodukten35%
Apparate- und Anlagenbau, Verfahrenstechnik (Enabler)20%
Verarbeitung von Zwischenprodukten zu Endprodukten35%

Flächennutzung und Rohstoffverfügbarkeit in der Region

Um das Potential einer Region als Beispielregion der industriellen Bioökonomie bewerten zu können, spielt unter anderem die Verfügbarkeit von Biomasse eine große Rolle, die zum Beispiel auf der Bodenfläche in der Region erzeugt wird.

Neben der Möglichkeit, Bodenfläche als Industrie- und Gewerbefläche einzusetzen, kann sie forst- oder agrarwirtschaftlich genutzt werden. In dieser Beispielregion wird die Fläche prozentual wie folgt genutzt:

Flächennutzung und Rohstoffverfügbarkeit in der Region

Potentialeinschätzung nach Sektoren

Für den Übergang von überwiegend fossilen hin zu nachhaltigen Rohstoffen in der Industrieproduktion werden biobasierte Rohstoffe benötigt. In dieser Region weisen folgende Sektoren Potential in Hinblick auf die Rohstoffbereitstellung für die industrielle Bioökonomie auf:

SektorPotential
Agrarwirtschaft++
Forstwirtschaft++
Algen++
Industrielles Abwasser++
Industrielle Reststoffe+++
CO2 aus Industrie- und Gewerbe+++
Abfälle und Nebenerzeugnisse aus Nahrungsmitteln und Futtermitteln+
Abfälle und Nebenerzeugnisse aus der Zellstoff- und Papierindustrie+
Abfälle und Nebenerzeugnisse aus Chemischen Erzeugnissen+
Abfälle und Nebenerzeugnisse aus pharmazeutischen und ähnlichen Erzeugnissen+

Geringes Potential: +
Mittleres Potential: ++
Hohes Potential: +++

Forschungs- und Innovationslandschaft

Kennzeichen für die Stärke einer Region in Forschung und Entwicklung im Bereich der industriellen Bioökonomie sind Hochschulen und Forschungsinstitute. Pilot- und Demonstrationsanlagen, wie z. B. Mehrzweckanlagen, tragen außerdem dazu bei, die Verfahren der Bioökonomie zu erproben und zu skalieren.

In dieser Beispielregion sind unter anderem folgende Forschungseinrichtungen mit Bezug zur industriellen Bioökonomie vertreten.

Forschungsinstitute: >10

Kooperationen und Vernetzungsinitiativen

Kooperationen bieten Akteuren aus dem Bereich der industriellen Bioökonomie die Möglichkeit, sich auszutauschen, zu vernetzen, gemeinsam Forschungs- und Entwicklungsprojekte umzusetzen sowie Synergien bei der Transformation hin zu einer biobasierten Industrie zu heben.

Akteure in der Region 

Unter anderem sind folgende Akteure für Austausch und Transferaktivitäten in der Region im Themengebiet der industriellen Bioökonomie zuständig: 

Kooperationen und Vernetzungsinitiativen extern Werkstoffregion Mitteldeutschland

Forschungseinrichtungen

  • Institut f. Kunststofftechnologie und -recycling e. V.
  • INNOVENT e. V.
  • TITK e. V.
  • Helmholtz UFZ
  • Sächsische Akademie der Wissenschaften

Cluster/Netzwerkinitiativen

  • Polymer Progress Park Mitteldeutschland
  • BioEconomy e. V.
  • WIR-Bündnis Vogtlandpioniere
  • Rubin HolzPlus

Vernetzung außerhalb der Region

Vernetzung außerhalb der Region

Diese Beispielregion kooperiert außerdem mit verschiedenen Akteuren außerhalb der Region auf folgenden Ebenen:

Kooperationen und Vernetzungsinitiativen intern Werkstoffregion Mitteldeutschland

Beispiele für die Vernetzung außerhalb der Region

  • F&E-Kooperationen zwischen Forschungseinrichtungen untereinander und Unternehmen (DECHMA & Helmholtz-Zentrum UFZ)
  • Fraunhofer PAZ als gemeinsame Initiative der Fraunhofer-Institute für Angewandte Polymerforschung IAP in Potsdam-Golm und für Werkstoffmechanik IWM in Halle
  • WIR! Bündnis „BioZ“ aus Südzucker AG, Interstarch GmbH, Netzwerk 4Chiral, Scobytec GmbH, Corvay Bioproducts GmbH, MadebyMade GmbH, Ifn-FTZ Forschungs- und Technologiezentrum GmbH, Fraunhofer Chemisch-Biotechnologisches Prozesszentrum CBP, DBFZ Deutsches Biomasseforschungszentrum gemeinnützige GmbH

Strategie und Besonderheiten der Region

Industrielle Bioökonomie in Deutschland

Entdecken Sie Beispielregionen und Unternehmen mit innovativen Ideen und Umsetzungen