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Die Entwicklungen auf einem künftigen Wasserstoffmarkt, seine rechtlichen Rahmenbedingungen und die Preise für grünen Wasserstoff sind schwer kalkulierbar. Um den Start zu erleichtern und den weltweiten Markhochlauf für Wasserstoff voranzubringen, wurde im Juni 2021 die H2Global-Stiftung gegründet, in deren Stiftungskuratorium auch das BMWE mitarbeitet.
Die Kernidee von H2Global ist das, durch das BMWE finanzierte, sogenannte „Doppelauktionsmodell". Mit seiner Hilfe wird die Differenz zwischen den Preisen, zu denen Wasserstoff aktuell produziert werden kann, und den Preisen, zu denen Wasserstoff regional weiterverkauft und wirtschaftlich eingesetzt werden kann, überbrückt.
Das funktioniert so: Im Namen einer Tochtergesellschaft der H2Global-Stiftung (Hintco GmbH) findet eine internationale Auktion für den Einkauf von „grünem Wasserstoff“ oder Wasserstofffolgeprodukten, sogenannte Derivate, statt. Das wirtschaftlichste Angebot bekommt den Zuschlag und einen langfristigen Vertrag. Die Anbietenden erhalten also Planungssicherheit, was ihnen die verstärkte Investition in die Wasserstoffproduktion erleichtert. Gleichzeitig gilt die Bedingung, dass die in den Partnerländern produzierten Produkte nach Europa beziehungsweise Deutschland geliefert werden müssen. Die so gesicherten Wasserstoffmengen sollen nach ihrer Lieferung in einer zweiten Auktion an die Höchstbietende oder den Höchstbietenden versteigert werden. Die Verfügbarkeit von „grünem Wasserstoff“ zu einem wettbewerbsfähigen Preis schafft zum Beispiel für die Industrie stärkere Anreize, in Anlagen für den Wasserstoffeinsatz zu investieren. Die Schere zwischen Angebots- und Nachfragepreis soll durch den H2Global-Fördermechanismus ausgeglichen werden.
H2Global soll dazu dienen, Unternehmen die anfänglich hohen Produktionskosten für einen festen Zeitraum zu bezahlen. Ein schneller Wasserstoffhochlauf kann nur durch Planungssicherheit für die nötigen Investitionen gelingen. Gleichzeitig wird durch die Auktion Preistransparenz geschaffen, welche derzeit die geringstmöglichen Kosten für die Produktion von erneuerbarem Wasserstoff auf dem Weltmarkt sind. Die eingekauften Produkte werden durch jährliche Auktionen an deutsche Abnehmerinnen und Abnehmer verkauft. Zukünftig dürfte der Verkaufspreis für Wasserstoff, im Einklang mit den CO2-Zertifikatspreisen steigen. Dadurch nähern sich Angebots- und Nachfragepreis schrittweise an.
Nähere Informationen zur Funktionsweise der Ausschreibungen und dem aktuellen Stand des Vorhabens finden Sie auf den Seiten der Hintco GmbH.
Hinweis: Unternehmen, die an den Ausschreibungen von H2Global teilnehmen möchten, können die Beratungsangebote der Außenwirtschaftsförderung nutzen.