Auf dem Ergebnisworkshop zur Potenzialschätzung am 7. Juni 2023 unter Leitung von Elga Bartsch, Abteilungsleiterin der Grundsatzabteilung Wirtschaftspolitik im BMWK, wurden die Einreichungen und die Ergebnisse des wissenschaftlichen Gutachtens vorgestellt und diskutiert.
Ablauf des Ergebnisworkshops zur Potenzialschätzung am 7. Juni 2023
Begrüßung
Elga Bartsch (BMWK)
Einleitender Kurzvortrag zur gemeinsamen EU-Methode
Björn Döhring (Europäische Kommission)
Kurzvorträge zu den eingereichten Vorschlägen
- Christian Breuer (ZBW)
- Jens Boysen-Hogrefe (IfW Kiel) i.V. für Kai Carstensen (Universität Kiel), Felix Kießner (Universität Kiel), Thies Rossian (Universität Kiel)
- Florian Schuster (Dezernat Zukunft)
- Marcell Göttert (Agenda Austria)
- Thorsten Hild
- Carsten-Patrick Meier (Kiel Economics)
Moderation: Elga Bartsch (BMWK)
Vorstellung und Diskussion der Ergebnisse des wissenschaftlichen Gutachtens
Jens Boysen-Hogrefe (IfW Kiel)
Moderation: Elga Bartsch (BMWK)
Paneldiskussion
- Björn Döhring (Europäische Kommission)
- Oliver Holtemöller (IW Halle/ Gemeinschaftsdiagnose)
- Jana Kremer (Deutsche Bundesbank)
- Katja Rietzler (IMK)
- Jens Südekum (Universität Düsseldorf, wissenschaftlicher Beirat BMWK)
- Achim Truger (Universität Duisburg-Essen, Sachverständigenrat Wirtschaft)
Moderation: Stefan Profit (BMWK)
Offene Diskussion mit allen Teilnehmenden
Moderation: Stefan Profit (BMWK)
Verabschiedung
Elga Bartsch (BMWK)
Das Interesse an dem digitalen Workshop war wieder erfreulich groß, etwa 50 Interessierte nahmen teil. Die eingereichten Vorschläge wurden erneut vorgestellt und die Ergebnisse des Gutachtens durch das IfW Kiel präsentiert. Das Gutachten zeigt, dass keiner der Vorschläge in allen empirisch untersuchten Kriterien überlegen ist. Daher ist eine Gewichtung erforderlich, die weitere Aspekte wie die theoretische Fundierung, die juristischen Anforderungen sowie Nachvollziehbarkeit und praktische Umsetzbarkeit der Vorschläge mit einbeziehen sollte.
Aufbauend darauf wurde in einer Panelrunde mit Expertinnen und Experten sowie einer offenen Gesprächsrunde mit allen Teilnehmenden über die Erkenntnisse und Schlussfolgerungen engagiert und konstruktiv diskutiert. Eine zentrale Erkenntnis: Für die Ausgestaltung und Bewertung der Methode zur Schätzung des Produktionspotenzials ist das jeweilige konkrete Ziel – hier also die Konjunkturbereinigung in der nationalen Schuldenregel – entscheidend. Auch eine Berücksichtigung des EU-Kontexts wurde als wichtig erachtet. Ein differenziertes Meinungsbild ergab sich zur Frage über den Umgang mit der inhärenten Schätzunsicherheit. Unterschiedliche Einschätzungen bestanden auch zur zentralen Frage nach dem möglichen Reformbedarf, die von einer vorsichtigen Weiterentwicklung des bisherigen Verfahrens oder dem Einsatz von zusätzlichen Glättungsverfahren bis hin zu einer radikalen Vereinfachung der Methode oder einer grundsätzlichen Neufassung des Produktionspotenzials reichten.
Wir danken allen Beteiligten für ihre engagierte Teilnahme und die konstruktiven Beiträge. Damit liegt eine wissenschaftlich fundierte Grundlage für das weitere Vorgehen vor. Die Ergebnisse und Erkenntnisse des Beteiligungsprozesses fließen nun in die Evaluierung des Gesamtsystems der Konjunkturbereinigung ein.