Cover der Publikation: Bedeutung unternehmensnaher Dienstleistungen für den Industriestandort Deutschland/Europa

Dienstleistungen sind wichtig für den Standort Deutschland. Obwohl für viele Deutschland in erster Linie Industrieland ist, heißt das nicht, dass der Dienstleistungssektor deshalb von untergeordneter Bedeutung wäre. In den letzten drei Jahrzehnten wuchs die industrielle Wertschöpfung bei den Dienstleistungen schneller als in der Industrie. Die vorliegende Studie des Forschungsinstitut IW-Consult belegt, dass sich die deutsche Wirtschaft durch intensive Verbindungen und Überschneidungen von Industrie und Dienstleistungen auszeichnet. Gleichzeitig zeigt sie, welche Dienstleistungsbranchen für die Industrie und auch für den Warenexport eine besondere Rolle spielen. Die indirekten Exporte von Dienstleistungen, die als Vorleistungen in die Produktion von Exportgütern eingehen, fallen mittlerweile höher aus als die direkten Exporte von Dienstleistungen selbst. Für die Wirtschaftspolitik und die Umsetzung einer Industriestrategie fordert die Studie eine integrierte Industrie- und Dienstleistungspolitik und gibt Handlungsempfehlungen für eine aktive Dienstleistungspolitik. Industrie und Dienstleistungen sollten demnach nicht getrennt, sondern zusammen entwickelt werden. Strategien zur Stärkung der Industrie müssen immer auch die Verbindungen zur Dienstleistungswirtschaft berücksichtigen.

Deutschland steht in der Dienstleistungspolitik unter der Beobachtung der Europäischen Kommission, die die Ansicht vertritt, der Dienstleistungsbinnenmarkt in Europa sei weniger entwickelt als der Warenbinnenmarkt. Deshalb spielt in der Politik der Europäischen Kommission der kritische Blick auf Regulierungen der Dienstleistungsmärkte eine besondere Rolle. Die vorliegende Studie zeigt auf, dass die Integration des Dienstleistungsbinnenmarkts, vor allem bei unternehmensnahen Dienstleistungen schon heute beachtlich ist. So ist der Umfang des Dienstleistungshandels in der EU weit höher als in anderen Handelsblöcken, wie zum Beispiel dem NAFTA-Raum.

Mit Blick auf die aktuelle Corona-Lage geht die Studie ebenfalls auf die Betroffenheit von unternehmensnahen Dienstleistungen durch Grenzschließungen und die Unterbrechung von Lieferketten ein.

Die Studie finden Sie als PDF zum Herunterladen hier.