Bremerhavener Containerhafen zu Maritime Technologien; Quelle: Fotolia.com/Gabriele Rohde

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Der Maritime Koordinator der Bundesregierung, Norbert Brackmann, begrüßt den gestern bekannt gegebenen Zusammenschluss der Fr. Lürssen Werft GmbH & Co. KG und der German Naval Yards Kiel im Marineschiffbau. Als Moderator hatte er zuvor die Gespräche zwischen den Unternehmen eng begleitet.

Brackmann: „Ich begrüße sehr, dass sich die beiden Werften auf eine noch engere und konsolidierte Zusammenarbeit im Bereich des Marine-Überwasserschiffbaus geeinigt haben. So wird die maritime Fachkompetenz beider Unternehmen gebündelt und die Wettbewerbsfähigkeit erhöht. Der Zusammenschluss stärkt den maritimen Standort Deutschland insgesamt, er ist ein gutes Signal für Arbeitsplätze und technologische Innovationen. Ich hoffe sehr, dass mit der Entscheidung jetzt auch der Bau des Mehrzweckkampfschiffs 180 zeitnah starten kann. Damit könnte der avisierte Zeitplan für die Schiffe im Großen und Ganzen realisierbar sein. Das wäre vor allem für unsere Marine eine gute Nachricht, da man dort auf die Schiffe wartet.“

Als Maritimer Koordinator der Bundesregierung hatte Brackmann in den letzten Wochen und Monaten Gespräche verschiedener Werften eng begleitet, die sich um eine mögliche Konsolidierung im Überwasserschiffbau drehten. Unter seiner Moderation ist es nun gelungen, die Gespräche zwischen der Fr. Lürssen Werft GmbH & Co. KG und der German Naval Yards Kiel zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen.

Der Marine-Überwasserschiffbau ist eine nationale verteidigungs- und sicherheitsindustrielle Schlüsseltechnologie. Das hat das Bundeskabinett erst im Februar mit Kabinettbeschluss zum Strategiepapier für die Sicherheits- und Verteidigungsindustrie bekräftigt. Gleichzeitig ist dieser Bereich einem harten Wettbewerb in Europa ausgesetzt. Nicht nur im Hinblick auf den Erhalt von Arbeitsplätzen, sondern auch bezüglich des Erhalts von hochtechnologischer Kompetenz ist eine Stärkung des deutschen Marine-Überwasserschiffbaus von immenser Bedeutung. Dabei ist die Bündelung von Unternehmensressourcen ein effizienter Weg, um die internationale Wettbewerbsfähigkeit zu stärken.

Bei der Ausschreibung um das Mehrzweckkampschiff MKS 180 waren Lürssen und German Naval Yards Kiel als Wettbewerber an den Start gegangen. Das Bundesministerium der Verteidigung hatte die zur Lürssen Gruppe gehörende Hamburger Werft Blohm&Voss im Konsortium mit der niederländischen Damen-Werft im Januar als Sieger der Ausschreibung ausgewählt. Die Entscheidung wurde von German Naval Yards Kiel gerügt. Durch die Konsolidierung könnte es nun zu einer Beilegung dieses Konflikts kommen, wodurch weitere Verzögerungen bei der Vergabeentscheidung nicht mehr zu erwarten wären.