Batterie eines Elektroautos

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Die Parlamentarische Staatssekretärin Elisabeth Winkelmeier-Becker und der Parlamentarische Staatssekretär Marco Wanderwitz haben heute insgesamt vier Bescheidurkunden an Batterie-Vorhaben in Sachsen und Bayern überreicht, die vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) gefördert werden. Die Bundesländer beteiligen sich jeweils an der Finanzierung der Vorhaben.

Der Parlamentarische Staatssekretär und Beauftrage der Bundesregierung für die neuen Bundesländer Marco Wanderwitz hierzu: „Mit den Batterievorhaben aus den beiden IPCEIs schaffen wir die kritische Masse für eine nachhaltige und wettbewerbsfähige Batterie-Wertschöpfungskette in Deutschland. Es freut mich besonders, dass damit qualifizierte Arbeitsplätze in einem wichtigen Zukunftsfeld in unmittelbarer Nachbarschaft zur Lausitz entstehen, die den Strukturwandel dieser Energieregion unterstützen werden.“

Die Skeleton Technologies aus Großröhrsdorf wird die Entwicklung hybrider Energiespeicher erforschen, welche die Vorteile von Lithium-Ionen-Batterien (hohe Energiedichte) mit den Vorteilen von Ultrakondensatoren (hohe Leistung, lange Lebensdauer) vereinen. Das Projekt sieht vor, durch Industrie 4.0 Innovationen die Kosten von Ultrakondensatoren deutlich zu senken und neuartige Hybridlösungen für Energiespeicher zu entwickeln, so dass der Ressourcenbedarf für klassische Batterien verringert wird.

Die Liofit aus Kamenz wird das Prinzip der Kreislaufwirtschaft auf Lithium-Ionen-Akkus der Mikroelektromobilität (Pedelecs, E-Scooter) anwenden. Diese Akkus werden geprüft, zerlegt, rekombiniert, repariert sowie nicht mehr verwendbare Zellpakete umweltfreundlich entladen und geschreddert. Die Rohstoffe können so ihrer Wiederverwendung zugeführt werden. Akku- und Recycling-Knowhow wird unter einem Dach angesiedelt und damit ein Beitrag zu einer klimafreundlicheren Mobilität geleistet.

Die Parlamentarische Staatssekretärin Elisabeth Winkelmeier-Becker sagt zum Thema Batterie: „Um in Zukunft wettbewerbsfähige, leistungsstarke und besonders umweltschonende Batterien herzustellen, brauchen wir Innovationen. Die Unternehmen aus den IPCEIs gründen ihre in den Projekten verfolgten Batteriematerialien, -zellen und -systeme auf eigene Forschung – in Kooperation mit ihren Partnern. Damit stellen wir sicher, dass wir mit dem in Deutschland und Europa entstehenden Batterie-Ökosystem auch technisch an der Weltspitze mitspielen.“

Die SGL Carbon will in Meitingen mit der Entwicklung und Industrialisierung neuartiger Herstellungsprozesse und Recyclingkonzepte für innovative Anodenmaterialien einen essenziellen Beitrag zur Etablierung einer nachhaltigen und wettbewerbsfähigen europäischen Wertschöpfungskette und Kreislaufwirtschaft für Lithium-Ionen-Batterien leisten. Die EU-Klimaneutralitätsziele werden durch den resultierenden verbesserten Carbon Footprint, einen reduzierten Material- und Energieeinsatz sowie durch eine erhöhte Batterielebensdauer wesentlich unterstützt.

Alumina Systems aus Redwitz an der Rodach entwickelt Batteriezellen auf Basis der Na/NiCl2-Technologie und pilotiert ihre Fertigung. Diese Technologie stellt eine nachhaltige, inhärent sichere und kosteneffektive Alternative zu Lithium-basierten Technologien für die stationäre Stromspeicherung im privaten wie auch industriellen Umfeld dar.

Seit Anfang 2019 verfolgt das BMWi mit der Europäischen Kommission und weiteren EU-Mitgliedstaaten zwei IPCEI-Großprojekte zur Forschung und Entwicklung in der Batteriezellfertigung. Zur Förderung des Aufbaus einer Batteriezellfertigung stellt das BMWi bis zu drei Milliarden Euro bereit. Deutsche Unternehmen spielen in beiden Projekten tragende Rollen, und in Summe werden in den beiden IPCEIs allein in Deutschland Investitionen von über 13 Milliarden Euro angestoßen. Mehrere tausend qualifizierte Arbeitsplätze werden auf diese Weise im Bereich neuer umweltschonender Wertschöpfung entstehen.

Aus dem ersten Batterie-IPCEI sind bereits vier von fünf von der EU-Kommission genehmigten Projekten gestartet, aus dem zweiten IPCEI kommen nun die oben genannten vier Vorhaben dazu. Den weiteren deutschen IPCEI-Vorhaben werden in den kommenden Wochen ebenfalls die Zuwendungsbescheide überreicht werden.