Digitale Start-ups des Jahres 2021 mit 110.000 Euro Preisgeld prämiert

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Dr. Franziska Brantner, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, hat heute fünf herausragende Gründungsteams mit dem Preis „Digitales Start-up des Jahres 2021“ ausgezeichnet. Die virtuelle Preisverleihung fand im Forum Digitale Technologien in Berlin statt. Zur Weiterentwicklung ihrer Unternehmen erhalten die Gründerinnen und Gründer Geldpreise in Höhe von insgesamt 110.000 Euro: Der erste Platz ist mit 50.000 Euro dotiert, das Preisgeld für das zweitplatzierte Team beträgt 30.000 Euro. Platz drei teilen sich in diesem Jahr zwei Start-ups, die jeweils 10.000 Euro erhalten. Zum dritten Mal wurde außerdem ein Publikumspreis über 10.000 Euro vergeben.

Parlamentarische Staatssekretärin Dr. Franziska Brantner: „Mit ihren erfolgreichen Geschäftsmodellen treiben die prämierten Start-ups die digitale Transformation entscheidend voran. Die Innovationen der Preisträgerteams wappnen Unternehmen gegen Cyberangriffe, stärken Schlüsseltechnologien wie Künstliche Intelligenz in unserem Gesundheitswesen, verwirklichen schnell die Verkehrswende und sie erleichtern das Leben von Menschen mit Behinderung. Durch Initiativen wie den Gründungswettbewerb – Digitale Innovationen, die Digital Hub Initiative oder den High-Tech Gründerfonds unterstützt das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz junge Unternehmen dabei, ihre Ideen in die Tat umzusetzen und erfolgreich auf den Markt zu bringen.“

Mit der Auszeichnung „Digitales Start-up des Jahres“ würdigt das BMWK Start-ups, die ihre digitalen Gründungsideen in kurzer Zeit besonders erfolgreich umgesetzt haben und erfolgversprechende Konzepte für weiteres Wachstum verfolgen.

Die fünf Preisträger sind:

  • 1. Preis

Das Start-up SoSafe möchte der zunehmenden Gefahr von Cyber-Angriffen entgegenwirken und hat eine Plattform entwickelt, auf der Mitarbeitende kontinuierlich im Umgang mit den Themen IT-Sicherheit und Datenschutz sensibilisiert und geschult werden. Phishing-Simulationen und interaktive E-Learnings bringen den Mitarbeitenden auf effektive und nachhaltige Art und Weise bei, worauf etwa bei der Nutzung von E-Mails, Passwörtern oder personenbezogenen Daten besonders zu achten ist. Das Unternehmen erhält ein anonymes, aber differenziertes Reporting und kann Awareness-Building so messbar machen – und das vollkommen DSGVO-konform.

  • 2. Preis

munevo hat eine neue Art der Steuerung für Menschen entwickelt, die einen elektrischen Rollstuhl aufgrund ihrer Erkrankung kaum oder nicht auf konventionelle Art bedienen können. Im Gegensatz zu den etablierten und eher unkomfortablen Kinn- und Kopfsteuerungen erfasst munevo DRIVE die Kopfbewegungen mit einer Datenbrille (Smart Glasses), die die Signale direkt an das Steuerungssystem des Rollstuhls sendet. Das erhöht den Bedienkomfort für den Rollstuhlfahrer und ermöglicht zudem den Zugriff auf weitere Systeme, wie das Smartphone oder einen Roboterarm. Das System kann einfach an gängige Rollstühle angeschlossen werden und lässt sich an die individuellen Bewegungsmöglichkeiten anpassen.

  • 3. Preis (geteilt)

mediaire will mit einer neuen Technologie die Auswertung radiologischer Bildaufnahmen automatisieren und so die Produktivität und Qualität von Diagnosen verbessern. Mit mdbrain hat das Unternehmen ein KI-basiertes Diagnose-Report-System entwickelt, das innerhalb von Minuten alle relevanten Bildinformationen quantitativ auswertet und ähnlich einem Laborbefund anzeigt. Beispielweise werden bei Aufnahmen des Gehirns automatisch die Volumina bestimmter Hirnregionen gemessen und mit Normwerten verglichen, um so Hinweise auf Krankheiten wie Alzheimer oder Parkinson zu geben. Die Radiologin oder der Radiologe kann sich dann auf die Kernaufgabe – die Diagnose – konzentrieren und braucht die von mdbrain erzeugten Reports lediglich zu überprüfen. Dadurch wird selbst unter Zeitdruck eine fundierte Diagnose ermöglicht.

Die Software von TWAICE ermöglicht es, die Entwicklung und den Betrieb von Batterien für Elektrofahrzeuge zu optimieren. Der Zustand der Batterien wird dabei in Hinblick auf Leistungsfähigkeit, Sicherheit und Lebensdauer präzise analysiert und anwendungsfallorientiert interpretiert. Die Optimierung technischer Parameter auf Basis der Software ermöglicht eine Lebensdauerverlängerung der Batterien von bis zu 25 Prozent und eine erhebliche Reduzierung von Sicherheits- und Garantierisiken. Als Anbieter von Batterie-Analytiksoftware für globale Unternehmen des Mobilitäts- und Energiesektors erhöht TWAICE die Lebensdauer, Effizienz und Nachhaltigkeit von Produkten, die die Wirtschaft von morgen vorantreiben.

Publikumspreis

Der zum dritten Mal vergebene Publikumspreis ging an credium. Mehr als 1.500 Teilnehmende stimmten für eines der acht eingereichten Videos ab. Darin mussten die Gründerinnen und Gründer die Zuschauerinnen und Zuschauer in weniger als zwei Minuten von ihrer Geschäftsidee und Erfolgsgeschichte überzeugen.

credium bietet eine KI-gestützte Immobilienanalyse für Finanzdienstleister und den Nachhaltigkeitssektor an. Auf Basis einer Adresse wird eine Vielzahl von Immobilieneigenschaften wie die Gebäudegeometrie oder Wohnfläche zur Verfügung gestellt. Dazu werden im Hintergrund unter anderem 3D-Gebäudemodelle und Satellitenfotos ausgewertet. Die Grundlage hierfür sind Daten der Landesvermessungsämter, die unter Open-Data-Lizenzen kommerziell genutzt werden dürfen und europaweit verfügbar sind. Über einzelne Gebäude hinaus können perspektivisch gesamte Straßenzüge oder Stadtteile analysiert werden. Da credium auch Entwicklungen über die Zeit erfasst, können Veränderungen der Gebäudestruktur flächendeckend erfasst werden – beispielsweise für Nachhaltigkeitsanalysen oder Stadtplanung.