Zwei Personen am Fließband

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Intel plant, in Magdeburg zwei hochmoderne Halbleiterfabriken zu errichten. Das kündigte der CEO des US-amerikanischen Chipherstellers Intel, Pat Gelsinger, heute im Rahmen einer virtuellen Veranstaltung an. Das Investitionsvolumen in Deutschland soll sich demnach auf rund 17 Milliarden Euro belaufen. Die Produktion soll bis 2027 in Betrieb gehen und bis zu 3.000 neue Arbeitsplätze schaffen. Daneben plant das Unternehmen weitere Investitionen in Europa, unter anderem in Frankreich, und führt intensive Gespräche auch mit Italien.

Bundeswirtschafts- und Klimaschutzminister Habeck: „Zwei Halbleiterfabriken von Intel in Magdeburg sind ein wichtiger und starker Impuls für die Wirtschaft in schwieriger Zeit und ein zentraler Sprung für die digitale Souveränität Europas. Die Bundesregierung hat den Ansiedlungsprozess eng mit dem Land Sachsen-Anhalt begleitet und ich gratuliere Magdeburg und Sachsen-Anhalt für diesen Erfolg. Der deutsche Standort hat sich im europaweiten Auswahlprozess von Intel durchgesetzt. Das zeigt: Deutschland ist attraktiv für Innovationen und Investitionen.“

Der Beauftragte der Bundesregierung für Ostdeutschland, Staatsminister Carsten Schneider: „Der Gratulation schließe ich mich ausdrücklich an. Mit der Ankündigung Intels zeigt sich einmal mehr: Gerade auch die ostdeutschen Bundesländer sind attraktive Investitionsstandorte. Mit den damit verbundenen bis zu 3.000 zukunftsgerichteten Arbeitsplätzen wird deutlich, dass eine zusätzliche wirtschaftliche Dynamik im Osten möglich ist.“

Die Bundesregierung hat den Ansiedlungsprozess von Intel in den letzten Monaten gemeinsam mit der Germany Trade and Invest (GTAI) und dem Land Sachsen-Anhalt begleitet. Ziel der Bundesregierung ist es, resiliente Lieferketten sowie wettbewerbsfähige und leistungsfähige Produktionsstrukturen für Halbleiterprodukte in Deutschland und Europa aufzubauen. Dafür müssen Marktanteile zurückgewonnen und technologische Rückstände aufgeholt werden.

Die Europäische Kommission, Deutschland und viele weitere EU-Mitgliedstaaten verfolgen daher das gemeinsame Ziel, die Halbleiterindustrie in Europa massiv zu fördern: Die Europäische Kommission hat am 8. Februar 2022 ein umfangreiches Maßnahmenpaket zum European Chips Act vorgestellt, um bis 2030 einen weltweiten Marktanteil an der Produktion von hochinnovativen und nachhaltigen Mikrochips von 20 Prozent zu erreichen.

Die deutsche Bundesregierung plant, das Intel-Investitionsvorhaben in Magdeburg unter den Beihilferegeln des European Chips Acts zu unterstützen. Voraussetzung hierfür ist, dass die EU-Kommission die Beihilfe genehmigt und der Haushaltsgesetzgeber dem BMWK entsprechende Mittel zur Verfügung stellt.

Neben dem European Chips Act soll vor allem das zweite IPCEI (Important Projects of Common European Interest) im Bereich Mikroelektronik das europäische Halbleiter-Ökosystem stärken. Unter deutscher Gesamtkoordination haben zahlreiche EU-Mitgliedstaaten im Dezember 2021 eine Vielzahl von Projekten entlang der gesamten Wertschöpfungskette bei der Europäischen Kommission mit dem Ziel der beihilferechtlichen Genehmigung eingereicht. Deutschland ist mit 32 geplanten Projekten beteiligt.

Diese Investitionen in die Halbfertigung in Deutschland und Europa werden eine große Sogwirkung für Zulieferer ebenso wie für die Halbleiterforschung und die Designkompetenz entfalten und so einen Innovationsschub für Halbleiter, Industrie und Start-Ups in Deutschland auslösen.