Laut des heute veröffentlichten Länderberichts Deutschland des „Global Entrepreneurship Monitors” (GEM) 2021/22 stieg die Gründungsquote in Deutschland im Jahr 2021 um 2,1 Prozentpunkte (2020: 4,8 Prozent) auf 6,9 Prozent. Das ist der zweithöchste Stand seit Bestehen des GEM. Die Gründungsquote nähert sich somit wieder dem Höchstwert aus dem Vor-Corona-Jahr 2019 an (7,6 Prozent).

Die GEM-Gründungsquote wird als Anteil derjenigen 18- bis 64-Jährigen definiert, die während der letzten 3,5 Jahre ein Unternehmen gegründet haben und/oder gerade dabei sind, ein Unternehmen zu gründen. Die aktuellen Werte deuten aufzunehmende Gründungsaktivitäten in Deutschland hin, die 2020 von der ersten Corona-Welle temporär unterbrochen wurden.

Michael Kellner, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz und Beauftragter der Bundesregierung für den Mittelstand: „Die aktuellen Daten des Global Entrepreneurship Monitors zeigen, dass Gründungen vielfältiger werden. Im zweiten Pandemiejahr starten insbesondere viele Frauen, junge Menschen sowie Migrantinnen und Migranten in die Selbstständigkeit. Sie treiben mit ihren Ideen die sozial-ökologische Transformation der Wirtschaft voran. Gründerinnen und Gründer sind der Mittelstand von morgen – mit ihren Talenten und ihrem Unternehmergeist stärken sie Wohlstand und Klimaschutz, schaffen Arbeitsplätze und sichern die Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft unseres Landes. Um das Gründungsgeschehen weiter zu beleben, setzen wir uns ein, Gründungshemmnisse abzubauen und Rahmenbedingungen für den Gründungsstandort Deutschland nachhaltig zu verbessern.“

In Deutschland haben im globalen Vergleich wenige der befragten Personen (3,2 Prozent) in den letzten 12 Monaten ihr Unternehmen verkauft, aufgegeben oder geschlossen. Der Gendergap bei den Gründungsaktivitäten in Deutschland hat sich während der Corona-Pandemie verringert, das heißt Gründende werden weiblicher. Des Weiteren zeigt der GEM, Migrantinnen und Migranten gründen häufiger. Die Gründungsquote der Migrantinnen und Migranten ist mit knapp 14 Prozent mehr als doppelt so hoch wie die Gründungsquote der einheimischen Bevölkerung. Außerdem bestätigt sich der Trend, dass Gründende immer jünger werden. In Deutschland konzentrieren sich die Gründungsaktivitäten seit den letzten vier Jahren immer mehr auf die jüngeren Altersgruppen (25–34-Jährige). Die Corona-Pandemie wirkt laut dem GEM-Bericht teilweise auch vorteilhaft, denn mehr als ein Drittel der Gründerinnen und -Gründer in Deutschland stimmte 2021 der Aussage zu, dass die Pandemie neue Geschäftsmöglichkeiten eröffnet habe (2020: 25%).

Der GEM-Länderbericht Deutschland ist in Kooperation zwischen dem RKW Kompetenzzentrum (www.rkw-kompetenzzentrum.de) und dem Institut für Wirtschafts- und Kulturgeographie der Leibniz Universität Hannover (www.iwkg.uni-hannover.de) für das BMWK entstanden. Die Ergebnisse des Länderberichts basieren auf Befragungen von weltweit 148.000 Bürgerinnen und Bürgern (davon 3.797 in Deutschland) sowie von 2.078 Gründungsexpertinnen und Gründungsexperten in 50 Ländern (davon 74 in Deutschland).

Der Bericht steht Ihnen kostenfrei zur Verfügung: http://rkw.link/gem2022

Am 31.05.2022 wird auf Grundlage der GEM-Ergebnisse im Rahmen einer Veranstaltung darüber diskutiert, wie der Gründungs- und Start-up-Standort Deutschland weiterhin erfolgreich sein kann. Michael Kellner, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz und Beauftragter der Bundesregierung für den Mittelstand wird daran teilnehmen.

Zur Anmeldung für die Veranstaltung: http://rkw.link/gemlaunch2022