Erdkugel symbolisiert Klimaschutz Quelle: colourbox.de

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Die Energiewende kommt in eine entscheidende Phase, in der die Ausgestaltung eines klimaneutralen Energiesystems bis 2045 und mögliche Transformationspfade dahin sektorübergreifend vorausgedacht werden müssen. Wie die Klimaneutralität konkret auf technisch-systemischer Ebene zu erreichen ist, welche Infrastrukturen hierfür notwendig sind, soll in einer Systementwicklungsstrategie (SES) dargelegt werden. Diese soll in einem transparenten Prozess gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern der Energiewirtschaft, Industrie und Zivilgesellschaft sowie weiteren politischen Akteuren erarbeitet werden. Diese Anspruchsgruppen sind in einem Plenum vertreten. Die heutige Veranstaltung bildet die Auftaktsitzung des Plenums und dient der Erläuterung des Gesamtprozesses und der Anhörung der Erwartungen/Fragen der vertretenen Anspruchsgruppen.

Energie und Klima-Staatssekretär Patrick Graichen:
„Trotz der aktuellen Krise dürfen wir die eigentliche Aufgabe der Transformation nicht aus den Augen verlieren. Im Gegenteil: Jetzt ist noch mehr Tempo bei Klimaschutz und Energiewende notwendig, wir müssen uns herausinvestieren aus der Krise und die Abhängigkeit von Öl und Gas endlich hinter uns lassen. Dies gelingt nur durch einen beschleunigten Ausbau der erneuerbaren Energien, mehr Energieeffizienz und eine ehrgeizige Wärme- und Verkehrswende. Die Energiewende zu beschleunigen, heißt den Ausbau der erforderlichen Infrastrukturen, der Stromnetze und den Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur noch mehr zu forcieren. Dieser Ausbau löst zugleich komplexe Fragestellungen aus, die wir neben der akuten Krisenbekämpfung strategisch diskutieren müssen. Dreh- und Angelpunkt ist dabei die zunehmende Elektrifizierung, zum Beispiel des Verkehrs und der Wärmeversorgung, mit vielen neuen Stromverbrauchern wie E-Fahrzeugen und Wärmepumpen. Zugleich müssen neue Energieträger wie Wasserstoff und dessen Derivate in unser Energiesystem sinnvoll integriert werden. Dringender denn je brauchen wir daher ein klares Bild der Transformation. Hierfür sind die Systementwicklungsstrategie und das dazugehörige Plenum der richtige Ort.“

Die Systementwicklungsstrategie ist ein lernender, wiederkehrender Prozess und soll erstmals bis Ende 2023 ein sektorübergreifend kohärentes Leitbild und eine robuste Strategie für die Transformation des Energiesystems etablieren, an dem sich verschiedene Folgeprozesse orientieren können, darunter: der Netzentwicklungsplan, die kommunale Wärmeplanung, die Nationale Wasserstoffstrategie, die Nationale Biomassestrategie, oder die Plattform Klimaneutrales Stromsystem. Zudem soll die Systementwicklungsstrategie dazu beitragen, die vielen erforderlichen Investitionen besser zu koordinieren und die Wechselwirkungen zwischen den verschiedenen Bereichen des Energiesystems und den Sektoren, u.a. infolge der Sektorkopplung besser zu verstehen und offen zu legen.