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Die Wirtschaftsforschungsinstitute der Projektgruppe Gemeinschaftsdiagnose haben heute ihr Frühjahrsgutachten mit dem Titel „Inflation im Kern hoch – Angebotskräfte jetzt stärken“ vorgestellt.

Die beteiligten Institute gehen davon aus, dass das preisbereinigte Bruttoinlands­produkt in diesem Jahr um 0,3 % und im kommenden Jahr um 1,5 % zulegen wird. Nach Einschätzung der Institute fällt die konjunkturelle Schwäche im Winterhalbjahr 2022/23 demnach weniger ausgeprägt aus, als noch im Herbst angenommen. Die Material- und Lieferkettenengpässe wie auch die hohen Energiepreise im Gefolge der Corona-Krise und des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine, die die deutsche Wirtschaft belasten, haben spürbar nachgelassen. Für das erste Quartal 2023 wird ein geringes Wachstum von 0,1 % erwartet, eine „technische Rezession“ wird somit nicht angenommen.

Der Rückgang der Inflation benötigt nach Auffassung der Gemeinschaftsdiagnose etwas länger. Sie erwarten einen Anstieg der Verbraucherpreise im Jahr 2023 von 6,0 % und damit nur wenig niedriger als im letzten Jahr. Im kommenden Jahr dürfte die Rate, insbesondere aufgrund der rückläufigen Energiepreise, aber weiter spürbar zurückgehen auf 2,4 % im Jahresdurchschnitt. Bei der Kerninflation, also dem Anstieg der Verbraucherpreise ohne Berücksichtigung der Preisentwicklung bei Energieträgern, fällt der Rückgang jedoch deutlich langsamer aus (2023: +6,2 %, 2024: +3,3 %).

Die Institute befürworten insgesamt die Krisenmaßnahmen mit Blick auf ihre konjunkturstabilisierende Wirkung, sehen jedoch bezüglich der Herausforderungen des demographischen Wandels und der Energiewende angebotsseitigen Reformbedarf, um das Potenzialwachstum der deutschen Wirtschaft zu stärken.

Der Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, Robert Habeck: „Die Wirtschaftsforschungsinstitute bestätigen nochmals, dass es in der deutschen Wirtschaft trotz der enormen Belastungen und Unsicherheiten durch den russischen Angriffskrieg in der Ukraine und der damit einhergehenden Energiekrise im letzten Jahr gelungen ist – dank eines konsequenten gemeinsamen Handelns – die Lage zu stabilisieren. Deutschland hat die extremen Herausforderungen gemeistert; es hat gezeigt, was es kann und was möglich ist, wenn wir gemeinsam und entschlossen handeln. Mit dieser Entschlossenheit müssen wir auch im Jahr 2023 agieren. Die heute im Kabinett verabschiedete Reform des Wettbewerbsrechts ist ein Beispiel für eine sehr wichtige strukturelle Reform.“

Der Bundeswirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck wird die Frühjahrsprojektion der Bundesregierung am 26. April vorstellen.