Robert Habeck, Ministerpräsidenten Sachsens und Baden-Württembergs, Michael Kretschmer und Winfried Kretschmann, Vertreter:innen aus Industrie und Verbänden tauschen sich heute zur Bedeutung der Mikroelektronik in Deutschland und Europa aus.

© BMWK / Andreas Mertens

Bundeswirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck, hochrangige Vertreterinnen und Vertretern der Länder – darunter die Ministerpräsidenten Sachsens und Baden-Württembergs, Michael Kretschmer und Winfried Kretschmann, – und Vertreterinnen und Vertreter aus Industrie und Verbänden tauschen sich heute zur Bedeutung der Mikroelektronik in Deutschland und Europa aus.

Auf der Veranstaltung „Mikroelektronik: Schlüssel zur Transformation“ im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) sind insbesondere Vertreterinnen und Vertreter der Unternehmen zu Gast, die von der Bundesregierung und Ländern im Rahmen eines wichtigen gemeinsamen europäischen Projekts (IPCEI) zur Mikroelektronik gefördert werden. Im Rahmen des IPCEI Mikroelektronik und Kommunikationstechnologien sollen 31 deutsche Mikroelektronik-Projekte aus elf Bundesländern mit insgesamt rund vier Milliarden Euro unterstützt werden. Neben den Projekten stehen die Herausforderungen und Chancen, die sich mit der Mikroelektronik für Deutschland und Europa verbinden, im Zentrum der Veranstaltung.

Bundesminister Robert Habeck: „Als Schlüsseltechnologie spielt die Mikroelektronik eine zentrale Rolle für Klimaschutz, Energieeffizienz und Wirtschaftswachstum. Ein unabhängiger Zugang zu Mikroelektronikkomponenten ist wichtiger denn je für die Transformation der Wirtschaft und für die Versorgungssicherheit Deutschlands und Europas.“

Ministerpräsident Michael Kretschmer: „„Mikroelektronik ist der Schlüssel für erfolgreiches und nachhaltiges industrielles Wachstum in Deutschland und Europa. Eine wichtige Rolle spielt dabei Sachsen als europaweit größtes Mikroelektronikcluster. Entscheidend für die jüngsten Ansiedlungserfolge ist das hier gewachsene einzigartige Halbleiter-Ökosystem aus Forschung, Entwicklung und Produktion sowie die enge Verflechtung mit Leitindustrien wie der Automobilbranche. Klar ist auch, dass von der nationalen und europäischen Kraftanstrengung bei der Entwicklung und Fertigung von Chips nicht nur die Mikroelektronik-Standorte selbst, sondern ganz Deutschland und Europa profitieren.“

Ministerpräsident Winfried Kretschmann: „Baden-Württemberg ist als wichtiger Industriestandort ein Großabnehmer für Halbleiterprodukte, ohne die keine Digitalisierung und keine grüne Transformation möglich sind. Gleichzeitig ist THE LÄND ein wichtiger Forschungs- und Produktionsstandort mit einer Vielzahl an Instituten und Unternehmen, die wegweisende Verfahren im Bereich Mikroelektronik entwickeln. Für die Zukunft brauchen wir mehr Tempo, um mit der rasanten Geschwindigkeit der Innovationen und der internationalen Konkurrenz mithalten zu können. Bund, Länder und EU müssen bei der Mikroelektronik daher gemeinsam an einem Strang ziehen. Nur so können wir uns souverän und möglichst unabhängig von Importen aufstellen und bei dieser Zukunftstechnologie vorneweg gehen.“

Die Europäische Kommission hat im Juni dieses Jahres das IPCEI (Important Project of Common European Interest) Mikroelektronik und Kommunikationstechnologien genehmigt und damit den Weg für die Förderung von rund 100 europäischen Projekten geebnet. Bereits drei Monate nach der Beihilfegenehmigung sind zahlreiche Projekte in Deutschland bereit für die nationale Genehmigung. Erste Förderbescheide können in Kürze überreicht werden. Die beteiligten Projekte inklusive ihrer Standorte sind hier dargestellt.

Robert Habeck: „Mit insgesamt rund vier Milliarden Euro werden wir komplexe und investitionsintensive Entwicklungs- und Innovationsprojekte unterstützen, mit denen die Wertschöpfungskette der Mikroelektronik gestärkt und die Fertigung in Deutschland ausgebaut werden. Deutschland trägt so entscheidend zur Versorgungssicherheit Europas mit Halbleitern und Chips bei. Zahlreiche Regionen in Deutschland profitieren von der Förderung, stärken ihre Wettbewerbsfähigkeit und schaffen zukunftsgerichtete Arbeitsplätze.“

70 Prozent der Förderung werden durch Bundesmittel bereitgestellt und 30 Prozent von den elf beteiligten Bundesländern, in denen die Unternehmen ihre Projekte umsetzen. Ihrerseits investieren die Unternehmen mehr als zehn Milliarden Euro, u.a. für Produktionsanlagen, Fertigungsstätten und für die Entwicklung von neuartigen Halbleiterchips. Unter den teilnehmenden Unternehmen in Deutschland finden sich Branchengrößen, kleine und mittelständische Unternehmen sowie ein Start-up. Auf der heutigen Veranstaltung stellten die Unternehmen ihre Projekte der Politik und Fachszene vor. Unter dem Motto „Safety, Security, Sustainability and Sovereignty“ decken sie die gesamte Wertschöpfungskette der Mikroelektronik ab - vom Rohmaterial über den Wafer, die Produktionsausrüstung und den Chip und die Chipverarbeitung bis hin zur Anwendung.

Mikroelektronik hat in allen Industrienationen eine enorme volkswirtschaftliche Bedeutung. Bei der digitalen und grünen Transformation des Wirtschaftsstandorts Deutschland geht nichts ohne Halbleiter. Industrielle Fertigung, Rechenzentren oder moderne Kommunikationstechnologien funktionieren nur, wenn Mikroelektronik die entsprechenden Prozesse steuert, Daten überträgt und verarbeitet.

Deutschland und Europa verfügen in einigen Bereichen wie beispielsweise Sensorik und Leistungselektronik zwar über eine starke Halbleiterindustrie, die Nachfrage nach mikroelektronischen Bauteilen aller Arten ist derzeit jedoch deutlich größer als die Produktionskapazität. Um die Versorgungssicherheit mit Halbeiterprodukten in Europa nachhaltig zu sichern, hat die Bundesregierung gemeinsam mit europäischen Partnern daher über das IPCEI hinaus ein Bündel von Maßnahmen im Rahmen des European Chips Act auf den Weg gebracht. Das ehrgeizige europäische Ziel ist es, bis zum Jahr 2030 circa 20 Prozent zur weltweiten Mikroelektronikproduktion beizutragen.

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