Um die in Deutschland ansässigen Unternehmen, die an neuen Trägerraketen für den Weltraum bauen, beim Endspurt für ihre jeweiligen Jungfernflüge zu unterstützen, erhöht die Bundesregierung die Unterstützung über das ESA Programm „Boost!“ insgesamt um rund 95 Millionen Euro. Der Haushaltsausschuss hat diesen Weg diese Woche unterstützt. Das ist eine wichtige Nachricht für die gesamte Raumfahrtbranche in Deutschland. Damit ebnet die Bundesregierung den Mikrolauncher Start-ups auch den Weg zur erfolgreichen Teilnahme an der European Launcher Challenge.

Koordinatorin der Bundesregierung für die Deutsche Luft- und Raumfahrt Dr. Anna Christmann: Es ist wichtiger denn je, dass wir in Deutschland und Europa unsere technologische Souveränität sichern. Die Raumfahrt ist ein enormer Wachstumsmarkt, in dem in Deutschland immer mehr Start-ups unterwegs sind. Wir wollen, dass aus den New Space Start-ups von heute die globalen Player von morgen werden. Mit der European Launcher Challenge der ESA und der jetzt erfolgten Stärkung der deutschen Mikrolauncher bieten wir dafür beste Bedingungen.

Die Durchführung der Startkampagnen wird die Wichtigkeit und Relevanz von privatwirtschaftlich getriebenen Entwicklungen von Startdienstleistungen für eine innovative Raumfahrtindustrie untermauern und die Erfolgsaussichten der „European Launcher Challenge“ signifikant erhöhen. Die Zusatzmittel, die durch Umwidmungen und teilweise auch Höherzeichnung deutscher ESA-Beiträge in zwei Verfahren über den Haushaltausschuss freigegeben wurden, werden an die drei Unternehmen vergeben, die bereits am Mikrolauncher-Wettbewerb der Deutschen Raumfahrtagentur im Deutschen Zentrum für Luft und Raumfahrt teilgenommen haben: Isar Aerospace SE, Rocket Factory Augsburg AG und HyImpulse Technologies GmbH.

Zum Programm „Boost!“ und der „European Launcher Challenge

Mit dem Programm „Boost!“ fördert die ESA kommerzielle Initiativen, die Startdienstleistungen in den Weltraum und für die Rückkehr aus dem Weltraum entwickeln. Hierzu werden Akteure aus der Wirtschaft bei der Entwicklung und Einführung neuer kommerzieller Raumtransportdienste finanziell unterstützt. Deutschland ist größter Beitragszahler und Programmführer des „Boost!“.

Mit unserem starken Engagement in „Boost!“ will die Bundesregierung deutsche Start-ups für ihre Teilnahme an der geplanten „European Launcher Challenge“ („ELC“) stärken. Die „ELC“ bereitet die Zukunft des europäischen Raumtransports vor. Dieser Wettbewerb ist die Grundlage für zukünftige effizientere und kostenoptimierte Entwicklungen im Trägersektor. Sie richtet sich an Entwickler von Startdienstleistungen für Raumflüge. Die Gewinner des Wettbewerbs werden von der ESA unterstützt und die Möglichkeit erhalten, sich um institutionelle Startdienstverträge zu bewerben. Hierdurch soll Europas Zugang zum Weltraum gesichert und die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Startdienste deutlich erhöht werden. Deutschland hat sich maßgeblich für eine European Launcher Challenge eingesetzt, die bei dem ESA Raumfahrt Gipfel in Sevilla von den ESA Mitgliedsstaaten beschlossen worden und in der Vorbereitungsphase ist. Bei der Ministerratskonferenz in Bremen sollen die finalen Mittel für die ELC gezeichnet werden.