Bundesministerin Katherina Reiche nimmt heute an der Sitzung der EU-Handelsministerinnen und -minister in Brüssel teil. Im Mittelpunkt der Beratungen stehen die aktuellen Entwicklungen der Handelsbeziehungen der EU mit den USA. Dabei geht es um die Auswirkungen möglicher Zölle sowie die Risiken von Handelsumlenkungen und großflächigen Handelskonflikten.

Bundeswirtschaftsministerin Reiche: „Europa und die USA vereint viel mehr als uns trennt. Die USA sind nicht nur für Europa, sondern auch für Deutschland der wichtigste Handelspartner. Und deshalb ist es so wichtig, dass wir den transatlantischen Handel, die transatlantischen Beziehungen in Zukunft stärken und diese ausbauen. Wir müssen deshalb darüber reden, wie wir den transatlantischen Handel zum gegenseitigen Vorteil weiter ausbauen – nicht beschränken. Denn Handelskonflikte bremsen den Warenaustausch, bremsen das Wirtschaftswachstum und kennen am Ende keinen Sieger. Die vorläufige Aussetzung der zusätzlichen Zölle ist gut, das gibt uns Zeit, zu einer vernünftigen Lösung für beide Seiten zu kommen. Wir unterstützen die Europäische Kommission bei den Gesprächen, um diesen Handelskonflikt beizulegen und werden unseren Beitrag dazu leisten, den Handelskonflikt mit den USA zu lösen. Darüber hinaus setzen wir uns dafür ein, Freihandelsverhandlungen mit weiteren Partnerländern und -regionen voranzutreiben.“

Die Handelsministerinnen und -minister werden auch über die laufenden Ratifizierungen und Verhandlungen von weiteren Handelsabkommen sprechen. Freihandelsabkommen helfen der Exportwirtschaft, verbessern den Marktzugang für unsere Unternehmen und helfen, die Handelsbeziehungen zu diversifizieren. Die Bundesregierung tritt entschieden dafür ein, dass das MERCOSUR-Abkommen zeitnah im Rat verabschiedet und in Kraft gesetzt wird. Aber auch andere Weltregionen sind für uns sehr wichtig, insbesondere die wirtschaftlich dynamische und geopolitisch wichtige Region Indo-Pazifik. Die Verhandlungen mit Indien und Indonesien müssen nun priorisiert vorangetrieben werden, denn wir dürfen keine Zeit verlieren. Dabei unterstützen wir die Europäische mit Nachdruck.

Schließlich wird sich der Rat noch mit dem Thema Wirtschaftssicherheit in der EU befassen, insbesondere beim Know-how im Bereich kritischer Technologien, Abhängigkeiten im Rohstoffbereich und der Überprüfung ausländischer Direktinvestitionen.