Schweißer symbolisiert die Entwicklung der Produktion im produzierenden Gewerbe

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Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes1 ist die Produktion im Produzierenden Gewerbe im März gegenüber dem Vormonat deutlich zurückgegangen (-3,9 %).2 Während die Industrie ihren Ausstoß überproportional reduzierte (-4,6 %), war im Baugewerbe hingegen ein leichtes Plus zu verzeichnen (+1,1 %). Im Bereich Energie brach die Produktion um 11,4 % ein. Hier haben die hohen Preise zu einem deutlichen Rückgang der Nachfrage geführt.

Nach zuletzt fünf Anstiegen in Folge hat die Industrieproduktion dadurch einen herben Dämpfer erfahren – vor allem bedingt durch den russischen Krieg in der Ukraine. Einerseits ist Deutschland als exportorientiertes Land überproportional von den Handelssanktionen gegenüber Russland betroffen. Andererseits sind auch wichtige Inputs im Produktionsprozess durch den Krieg in der Ukraine knapp geworden. So machten fehlende Kabelbäume dem Kfz-Bereich zu schaffen, hier sank die Produktion im März um 14,0 %. Auch der gewichtige Maschinenbau reduzierte seine Produktion kräftig um 5,3 %. Generell machen die hohen Preise für Strom, Gas und Öl viele Produktionsprozesse kurzfristig teurer. Im energieintensiven Bereich „Glas, Glaswaren, Keramik, Verarbeitung von Steinen und Erden“ wurde die Produktion um 6,7 % und im Bereich Metallerzeugung und -bearbeitung um 5,2 % gedrosselt.

Für die Industrie, die im letzten Jahr durch Lieferengpässe bei wichtigen Vorleistungsgütern belastet wurde, stellt der Krieg in der Ukraine mit den damit verbundenen hohen Rohstoffpreisen einen erneuten Dämpfer dar. Der Ausblick ist angesichts des russischen Kriegs in der Ukraine derzeit von großer Unsicherheit gekennzeichnet.

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[1] Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes vom 6. Mai 2022
[2] Alle Angaben basieren auf vorläufigen Daten und sind preis-, kalender- und saisonbereinigt (Verfahren X13 JDemetra+).