Schweißer symbolisiert die Entwicklung der Produktion im produzierenden Gewerbe

© iStock.com/Tony Tremblay

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes1 ist die Produktion im Produzierenden Gewerbe im April gegenüber dem Vormonat leicht gestiegen (+0,7 %).2 Während die Industrie ihren Ausstoß nur leicht anheben konnte (+0,3 %), erholte sich der Bereich Energie deutlicher von seinem Einbruch im letzten März (+16,1 %). Im Baugewerbe wurde die Produktion hingegen erneut gedrosselt (-2,1 %).

Die deutsche Industrieproduktion wird derzeit durch den russischen Angriffskrieg gedämpft. Zum einen ist Deutschland als exportorientiertes Land überproportional von den Handelssanktionen gegenüber Russland betroffen. Zum anderen ergibt sich durch kriegsbedingte Produktionsausfälle und gestörte Lieferketten ein Mangel bei wichtigen Vorleistungsgütern. Zu Beginn des Kriegs beeinträchtigten fehlende Kabelbäume den Kfz-Bereich, zuletzt erhöhte sich hier die Produktion im April nach dem sehr starken Rückgang im März wieder um 6,8 %. Der gewichtige Maschinenbau reduzierte seine Produktion hingegen um 1,0 %. Generell verteuern die hohen Preise für Strom, Gas und Öl kurzfristig viele Produktionsprozesse. Im energieintensiven Bereich „Glas, Glaswaren, Keramik, Verarbeitung von Steinen und Erden“ wurde die Produktion um 3,1 % gedrosselt. In der Metallerzeugung und bearbeitung wurden die Einbußen aus dem Vormonat mit einer Steigerung um 2,3 % teilweise aufgeholt.

Der russische Krieg in der Ukraine sorgt nun neben der Steigerung von Energie- und Rohstoffpreisen für Knappheiten für die Produktionsprozesse wichtiger Inputs. Der Ausblick ist derzeit durch große Unsicherheit gekennzeichnet.

-------------------------------------

[1] Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes vom 8. Juni 2022
[2] Alle Angaben basieren auf vorläufigen Daten und sind preis-, kalender- und saisonbereinigt (Verfahren X13 JDemetra+).