Schweißer symbolisiert die Entwicklung der Produktion im produzierenden Gewerbe

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Nach einem spürbaren Anstieg im ersten Quartal ist das Produktionsvolumen im April wieder gesunken. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes1 ging der Ausstoß im Produzierenden Gewerbe preis-, kalender- und saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat um 1,4 % zurück, nachdem er im März mit 2,3 % spürbar zugelegt hatte. Neben der Industrieproduktion (-1,9 %) hat dabei auch die Energieproduktion (-1,6 %) einen Rückgang verzeichnet. Lediglich im Baugewerbe stieg die Ausbringungsmenge mit einem Plus von 1,4 % deutlich.

Innerhalb der Industrie wies dabei die Mehrheit der Wirtschaftszweige einen Produktionsrückgang auf, nachdem die Erzeugung im vorherigen Monat zum Teil deutlich zugelegt hatte: Insbesondere die Ausbringung pharmazeutischer Produkte erlebte einen spürbaren Rückprall um 17,7 %, nach einem kräftigen Anstieg um +19,3 % im März. Aber auch die Metallerzeugung und -bearbeitung (-6,7 %), der Maschinenbau (-2,4 %) sowie die Produktion von Metallerzeugnissen (-2,3 %), Kfz und Kfz-Teilen (-0,6 %) sind zu Beginn des zweiten Quartals deutlich gesunken. Zuwächse waren hingegen insbesondere bei der Produktion von Nahrungs- und Futtermitteln (+5,7 %) und der Reparatur und Installation von Maschinen (+1,7 %) zu beobachten.

Im weniger volatilen Dreimonatsvergleich konnte die Ausbringung mit einem Plus von 0,5 % zuletzt weiterhin leicht gesteigert werden. Dabei verzeichnete jedoch lediglich die Industrie (+1,1 %) spürbare Zuwächse, wohingegen die Bauproduktion (-0,6 %) und die Energieerzeugung (-2,7 %) sich rückläufig entwickelten.

Die in einigen Wirtschaftszweigen zuletzt stark schwankende Industrieproduktion dürfte auch Ausdruck der handelspolitischen Unsicherheiten infolge der US-Zollpolitik sein. Die Volatilität der Exporterwartungen sowie die insgesamt weiterhin durchwachsenen Stimmungsindikatoren deuten darauf hin, dass die Entwicklung der Industrieproduktion auch künftig von zollpolitischen Turbulenzen gekennzeichnet sein wird. Angesichts der jüngsten Zollerhöhungen steigt die handelspolitische Unsicherheit trotz der laufenden Zollverhandlungen zwischen den USA und der EU abermals. Die Aussichten für eine Erholung der Industrieproduktion haben sich dementsprechend zuletzt wieder etwas eingetrübt.

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[1] Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes vom 6. Juni 2025. Alle Angaben basieren auf vorläufigen Daten und sind preis-, kalender- und saisonbereinigt (Verfahren X13 JDemetra+).