Arbeiter in einem Werk stehen für Auftragseingang im Verarbeitenden Gewerbe.

© Monty Rakusen/cultura/Corbis

Nach einem deutlichen Zuwachs im März haben die Auftragseingänge im Verarbeitenden Gewerbe im April abermals etwas zugelegt. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts1 sind die Bestellungen gegenüber dem Vormonat preis-, kalender- und saisonbereinigt um 0,6 % gestiegen. Während die inländischen Aufträge mit 2,2 % spürbar expandierten, ging die Nachfrage aus dem Ausland mit einem Minus von 0,3 % leicht zurück. Dabei stieg das Ordervolumen aus dem Euroraum zwar um 0,5 % an, die Auftragseingänge aus dem Nicht-Euroraum nahmen jedoch um 0,9 % ab. Ohne Berücksichtigung von Großaufträgen erhöhten sich die Auftragseingänge gegenüber dem Vormonat insgesamt um 0,3 %.

Die Entwicklung in den einzelnen Wirtschaftszweigen des Verarbeitenden Gewerbes verlief im April sehr unterschiedlich. Während die Nachfrage in den Bereichen EDV und Optik (+21,5 %), im sonstigen Fahrzeugbau (+7,1 %), in der Herstellung von Metallerzeugnissen (+4,4 %) sowie im Kfz-Bereich (+2,0 %) spürbar zulegte, gingen die Ordereingänge bei pharmazeutischen (-14,1 %), und chemischen (-1,8 %) Erzeugnissen, elektrischen Ausrüstungen (-9,2 %) und im gewichtigen Maschinenbau (-4,2 %) zurück.

Im weniger schwankungsanfälligen Dreimonatsvergleich nahmen die Auftragseingänge im Verarbeitenden Gewerbe gegenüber der Vorperiode insgesamt um 0,5 % zu. Die Nachfrage aus dem Inland sank dabei um 3,6 %, während die Bestellungen aus dem Ausland mit 3,4 % spürbare Zuwächse verbuchen konnten.

Der gegenüber dem Vormonat deutliche Rückprall bei der Konsumgüternachfrage aus dem Nicht-Euroraum deutet darauf hin, dass die Anfang April angekündigten und später teilweise ausgesetzten Zollerhöhungen auch Spuren bei der Auslandsnachfrage hinterlassen haben. Dieser Entwicklung stehen zu Beginn des zweiten Quartals allerdings stabile Ordereingänge aus dem Euroraum sowie ein spürbarer Anstieg der inländischen Nachfrage nach Investitionsgütern gegenüber. Angesichts der anhaltend hohen handelspolitischen Unsicherheit und der weiterhin gedämpften Unternehmensstimmung bleibt jedoch abzuwarten, ob die Industrienachfrage im Verlauf des zweiten Quartals insgesamt weiter zulegen kann.

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[1] Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes vom 5. Juni 2025.