Cover der Publikation Marktgestützte Beschaffung von Schwarzstartfähigkeit

Die Verantwortung der Übertragungsnetzbetreiber für das Stromsystem beinhaltet, dass für den unwahrscheinlichen Fall eines großflächigen Stromausfalls Vorsorgemaßnahmen getroffen werden, um die Stromversorgung schnellstmöglich wieder hochzufahren. Hierfür benötigen die Übertragungsnetzbetreiber u.a. schwarzstartfähige Erzeugungsanlagen (Schwarzstartfähigkeit), um ein schwarzgefallenes Stromnetz wieder eigenständig aufbauen zu können.

Im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie hat ein Projektkonsortium ein Konzept erarbeitet, mit dem Schwarzstartfähigkeit möglichst transparent, diskriminierungsfrei und marktgestützt beschafft werden kann.

Das von den Gutachtern vorgeschlagene Beschaffungssystem sieht öffentliche, standardisierte und regional differenzierte Ausschreibungen der Übertragungsnetzbetreiber für Schwarzstartfähigkeit vor. Da bei Erreichung vorgegebener Mindestvoraussetzungen eine alleinige Unterscheidung nach dem Preis nicht als sinnvoll erachtet wird, schlagen die Gutachter sowohl technische Kriterien auf Ebene der Erzeugungsanlagen sowie systemische Kriterien zur Bewertung der Angebote vor. Des Weiteren wurden Vorschläge hinsichtlich Vertragslaufzeiten, Transparenzregeln, der Frage der Kostenanerkennung und dem Umgang mit Marktmacht entwickelt.

Der vorliegende Bericht dient als wissenschaftliche Unterstützung auf dem Weg zu einem Beschaffungssystem für Schwarzstartfähigkeit. Er stellt eine gutachterliche Empfehlung dar und bildet keine Vorentscheidung seitens BMWi oder BNetzA.

Das Projektkonsortium setzte sich zusammen aus ef.Ruhr, House of Energy Markets & Finance der Universität Duisburg-Essen, Neon Neue Energieökonomik, BBH und RE-xpertise. Der Bericht ist innerhalb des BMWi-Projektes „Zukünftiger Bedarf und Beschaffung von Systemdienstleistungen (SDL-Zukunft)“ entstanden.