Cover der Publikation Ökonomische Herausforderungen der Altenpflegewirtschaft (Kurzfassung)

Die Studie "Ökonomische Herausforderungen in der Altenpflegewirtschaft", die das Institut für Europäische Gesundheits- und Sozialwirtschaft IEGUS gemeinsam mit dem Rheinisch-Westfälischen Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie erstellt hat, kommt zu dem Ergebnis, dass der steigende Bedarf an Pflegeplätzen und der Fachkräftemangel die Pflegebranche vor große Herausforderungen stellen.

Aufgrund der wachsenden Zahl pflegebedürftiger Menschen werden laut RWI-Prognosen bis zum Jahr 2030 zwischen 145.000 und 320.000 neue stationäre Pflegeplätze gebraucht. Entsprechend sei auch mehr Pflegepersonal erforderlich. In den vergangenen Jahren seien nicht genügend Fachkräfte ausgebildet und viele Vollzeit- in Teilzeitstellen umgewandelt worden. Zudem gebe es wegen der hohen Arbeitsbelastungen in der Altenpflege hohe krankheitsbedingte Fehlzeiten. Die Wirtschaftsforscher fordern deshalb eine verstärkte Ausbildung von Fachkräften, mehr betriebliches Gesundheitsmanagement, die Schaffung von mehr Vollzeitarbeitsplätzen und mehr Angebote zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

Die Studie empfiehlt sicherzustellen, dass der Pflegesektor weiterhin für privates und gemeinnütziges Kapital attraktiv bleibt. Um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten, seien private Kapitalgeber dringend erforderlich. Bereits im Jahr 2011 hätten private Versorger die Hälfte aller ambulanten und mehr als ein Drittel aller stationären Pflegefälle betreut.