Liebe Leserin, lieber Leser,

Die erforderlichen Schutzmaßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie haben das wirtschaftliche Leben in Deutschland im zweiten Quartal stark beeinträchtigt. Dies spiegelt sich in einer Wirtschaftsleistung wider, die im Vergleich zum ersten Quartal drastisch um 10 % eingebrochen ist. Erste Indikatoren lassen darauf hoffen, dass die konjunkturelle Wende eingesetzt hat: Aktuell steigen die Produktionszahlen wieder und die Zuversicht bei Unternehmen und Verbrauchern kehrt zurück. Im internationalen Vergleich steht Deutschland in dieser insgesamt schwierigen Situation sogar noch relativ gut dar.

Die Hilfspakete der Bundesregierung zeigen Wirkung. In einem ersten Schritt haben wir über die Ausweitung des Kurzarbeitergeldes Arbeitsplätze geschützt und mit massiven Liquiditätshilfen Unternehmen stabilisiert. Wir haben überdies den Wirtschaftsstabilisierungsfonds eingerichtet, mit dem der Bund Unternehmenskredite garantieren und Firmen bei der Rekapitalisierung unterstützen kann. Im Zuge der schrittweisen Öffnungen seit Mai haben wir dann ein breit angelegtes Konjunkturpaket geschnürt, das den Erholungsprozess beschleunigt und zugleich auf strukturelle Verbesserungen angelegt ist.

Wie schnell werden wir die Krise aber nun hinter uns lassen? Einen nachhaltigen wirtschaftlichen Aufschwung kann es nur geben, wenn wir das Infektionsgeschehen weiterhin unter Kontrolle behalten. Die in jüngster Zeit wieder ansteigenden Infektionszahlen beobachte ich auch als Wirtschaftsminister mit großer Sorge. Es ist unser aller Interesse, erneute Einschränkungen für Wirtschaft und Gesellschaft durch die konsequente Einhaltung von Abstands- und Hygieneregeln zu verhindern. Wenn das gelingt, sehe ich gute Chancen, dass wir schnell auf einen robusten wirtschaftlichen Wachstumspfad zurückkehren. Lassen Sie uns gemeinsam weiterhin verantwortungsbewusst und wachsam bleiben.

Gleichzeitig dürfen wir die Herausforderungen der Zukunft nicht aus den Augen verlieren. Die Pandemie hat nicht nur mit Blick auf das Thema Homeoffice eindrücklich verdeutlicht, wie hilfreich und wichtig die Digitalisierung ist. Dieses Momentum müssen wir nutzen. Mit dem Projekt GAIA-X verfolgt Deutschland mit vielen Partnern das Ziel, eine sichere und souveräne Dateninfrastruktur nach europäischen Werten und Standards aufzubauen und so einen wichtigen Grundstein für datengetriebene Wertschöpfung im digitalen Zeitalter zu legen. In dieser Ausgabe der Schlaglichter stellen wir Ihnen das Projekt GAIA-X und weitere spannende Themen vor.

Ich wünsche Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, viel Spaß bei der Lektüre.