„go-cluster“ wird Teil der ECA

Europäische Vernetzung nationaler Cluster als Chance für den Binnenmarkt

Illustration zum Thema "Kurz & Knapp"

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Am 10. und 11. November 2020 hat das BMWi zusammen mit der Europäischen Kommission die 7. EU Cluster Conference erstmals vollkommen digital mit ca. 900 Teilnehmenden aus ganz Europa erfolgreich durchgeführt. Diese Konferenz brachte europaweit Vertreterinnen und Vertreter sogenannter Innovationscluster zusammen – regionale Zusammenschlüsse von Klein-, Mittel- und Großunternehmen, Universitäten, außeruniversitären Forschungseinrichtungen und
weiteren Akteuren einer Branche bzw. Wertschöpfungskette.

Die Teilnehmenden konnten die Eröffnung durch Thierry Breton, EU-Kommissar für Binnenmarkt und Dienstleistungen, und Peter Altmaier, Bundesminister für Wirtschaft und Energie, am Vormittag des ersten Tages virtuell erleben. Beide unterstrichen die Bedeutung von Clustern für die Stärkung der Resilienz des europäischen Binnenmarkts. Minister Altmaier betonte den Wert der Vernetzung. Als Beispiel hob er das Cluster „Mechatronik & Automation“ aus Augsburg als Mitgründer der Initiative „Additive 4 Life“ hervor. Dieses Cluster bringt 25 Akteure aus Europa zusammen und produziert mithilfe modernster 3D-Druck-Techniken Schutzausrüstungen zur Abwehr des Coronavirus.

Minister Altmaier kündigte an, dass das BMWi-Programm „go-cluster“ der European Clusters Alliance (ECA) beitreten wird. Mit „go-cluster“ fördert das BMWi seit 2012 die leistungsstärksten Clusterorganisationen in Deutschland. Die ECA ist der größte europäische Zusammenschluss nationaler Clusterverbände. Ab sofort wird „go-cluster“ und damit das BMWi eine aktive Rolle in der ECA einnehmen und die europäische Clusterpolitik mitgestalten. Auf diese Weise werden 13.000 Cluster-Akteure in Deutschland stärker mit der ECA verbunden, die dann eine Plattform für europaweit 125.000 Cluster-Akteure bietet.

Auch die Europäische Kommission versteht die Krise als Chance zur Weiterentwicklung. Der Recovery and Resilience Fund war vor diesem Hintergrund ein weiteres Thema. In mehreren Workshops haben Teilnehmerinnen und Teilnehmer Strategien und Instrumente zur Stärkung des Binnenmarktes entwickelt. Ziel ist es, Europa grüner, digitaler und widerstandsfähiger zu gestalten.

Den Abschluss der EU Cluster Conference bildete die Wahl zum „Cluster-Manager of the year 2020“. Mit Uwe Pfeil, einem Manager des durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie geförderten „go-cluster“-Mitglieds „E-Mobilität Regensburg und IT-Logistikcluster“ siegte ein Cluster-Manager aus Deutschland und rundete die Veranstaltung erfolgreich ab.

Kontakt
Eric Mischke
Referat: Industrieforschung für Unternehmen, Innovationsberatung
schlaglichter@bmwi.bund.de

Erste digitale EU-KMU-Konferenz: Impulse für die Mittelstandspolitik

Rund 1.200 Teilnehmende diskutierten über die Corona-Folgen, neue Arbeitsformen, Nachhaltigkeit und Innovationen

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier

© BMWi

Europäische Kommission und deutsche EU-Ratspräsidentschaft richteten gemeinsam unter dem Motto „Gemeinsam eine nachhaltige und widerstandsfähige Zukunft aufbauen“ dieses Jahr die erste digitale EU KMU-Konferenz aus. Rund 1.200 Teilnehmende der Europäischen Kommission, der Mitgliedstaaten, der Wissenschaft und der europäischen und nationalen Verbände sowie Unternehmerinnen und Unternehmer diskutierten in hochrangigen Panels, Expertenrunden und interaktiven Workshops die Herausforderungen und Chancen der Corona-Krise auf mittelständische Unternehmen in Europa. Zugleich formulierten sie neue Ideen für einen holistischen Ansatz der europäischen KMU-Politik. Dieser umfasst Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit, Nachhaltigkeit und Innovationen durch agile, digitale wie traditionelle kleine und mittlere Unternehmen und innovative Start-ups und bezieht neue Arbeitsformen, Gender und Leadership sowie die Stärkung der Regionen mit ein.

Bundeswirtschaftsminister Altmaier und Binnenmarktkommissar Breton betonten die wichtige Rolle von KMU für die europäische Wirtschaft und Gesellschaft und sicherten zu, KMU in diesen schwierigen Zeiten nicht im Stich zu lassen. Sie stellten eine wichtige Basis für die wirtschaftliche Erholung in den Mitgliedstaaten dar. Die Bedeutung von Innovationen als wichtigem Faktor für die wirtschaftliche Erholung betonten sowohl Nobelpreisträger Prof. Joseph E. Stiglitz in der diesjährigen „Schumpeter Lecture“ als auch die Politökonomin Prof. Dr. Maja Göpel, die dafür warb, Umwelt, Ökonomie und Gesellschaft ganzheitlich zu denken. Für die Präsidentin des Instituts für Mittelstandsforschung (IfM) Bonn, Prof. Friederike Welter, zeigte sich in der akuten Krise, was Joseph Schumpeter als eigentliches unternehmerisches Handeln definierte: Innovatives Unternehmertum, dessen Kreativität gesamtwirtschaftlich einen Innovationsschub auslösen könnte. Sie mahnte, vor allem die Diversität von kleinen und mittleren Unternehmen in der gegenwärtigen Krise zu bewahren.

Die im Rahmen der EU KMU-Konferenz zum 14. Mal verliehenen Europäischen Unternehmensförderpreise (EEPA Awards) gingen u. a. an das deutsche Projekt „Greentech.Ruhr“, das für seine Idee zur Stärkung der regionalen Umweltwirtschaft im Ruhrgebiet ausgezeichnet wurde. „Start-up BW Local“ schaffte es mit seinem Ansatz, gründungsfreundliche Strukturen in Kommunen durch einen Landes-
wettbewerb sichtbar zu machen, auf die europäische Shortlist.

Kontakt
Laura Windssus
Referat: Grundsatzfragen der nationalen und europäischen Mittelstandspolitik
schlaglichter@bmwi.bund.de