Abstrakte Darstellung eines Potraits

Stephanie von Ahlefeldt: Abteilungsleiterin Energiepolitik – Strom und Netze beim Bundesministerium für Wirtschaft und Energie

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Was ist der Schlüssel für eine gesteigerte Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien?

Mit dem EEG 2021 setzen wir ein starkes Zukunftssignal: für mehr Ausbau der erneuerbaren Energien und für niedrigere Förderkosten neuer Anlagen,
um die Kosten für Stromverbraucher zu begrenzen. Damit in Zukunft noch mehr EE-Strom erzeugt und kosteneffizient genutzt werden kann, wird es auf geeignete Flächen, schnellere Genehmigungsverfahren, eine immer bessere Marktintegration und den Ausbau der Stromnetze ankommen.

Kann ein ambitionierter Ausbau ­ angesichts begrenzter Flächen und Nutzungskonkurrenz gelingen?

Tendenziell sind ausreichend Flächen vorhanden. Es muss aber auch gelingen, diese möglichst schnell zu erschließen. Dazu sehen wir im EEG für Solar- und Windenergie einen Rechtsrahmen vor, der neben wirtschaftlichen Anreizen die Akzeptanz von Kommunen und Bürgern fördert und die Bundesländer stärker einbindet. Gleichzeitig benötigen wir auch in angrenzenden Rechtsgebieten wie dem Planungs- und Genehmigungsrecht und dem Naturschutzrecht Änderungen.

Welche Rolle spielen Stromkosten für den Industriestandort Deutschland?

Die Stromerzeugung aus Wind- und Sonnenenergie trägt heute schon dazu bei, dass wir im europäischen Vergleich niedrige Großhandelspreise haben. Davon profitiert vor allem die energieintensive Industrie, die weitgehend von der EEG-Umlage und Netzentgelten befreit ist. Anders sieht es bei Unternehmen aus, für die diese Befreiungen nicht gelten. Eine weitere Senkung der EEG-Umlage ist daher notwendig. Für 2021 und 2022 haben wir die Umlage bereits auf 6,5 und 6,0 Cent gesenkt. Auch die Kosten der wetterbedingt schwankenden Stromerzeugung für das Gesamtsystem müssen gesenkt werden. Hier kann die Digitalisierung helfen.