Liebe Leserin, lieber Leser,

Nach einem historischen Einbruch im vergangenen Jahr hat sich die deutsche Wirtschaft in den letzten Monaten spürbar erholt und wächst wieder. Insbesondere die Öffnung vieler Dienstleistungsbereiche seit dem Frühjahr hat die Konjunktur deutlich angekurbelt. Auch die Situation auf dem Arbeitsmarkt verbessert sich zunehmend: Die Arbeitslosigkeit sinkt stetig, während die Anzahl der Erwerbstätigen weiter steigt. Unterstützt durch temporäre Sondereffekte trägt die positive Entwicklung derzeit zu höheren Inflationsraten bei, wobei eine nachhaltige Erhöhung der Inflation aus heutiger Sicht nicht zu erwarten ist.

Für die kommenden Monate ist mit einer soliden Grunddynamik zu rechnen, das Tempo des Wachstums hat sich allerdings ein Stück weit verlangsamt. Globale Engpässe bei Vorprodukten und Rohstoffen belasten derzeit die Industrie und dürften die weitere Erholung etwas verzögern. Gleichzeitig bewegt sich die Auftragslage auf einem hohen Niveau und spiegelt eine grundsätzlich starke Nachfragesituation wider. Unsere bisherige Prognose für das Jahr 2021 korrigieren wir nach unten auf 2,6 %. Für 2022 fällt die Erwartung mit 4,1 % dagegen etwas höher aus. Die Details zur Herbstprojektion 2021 der Bundesregierung finden Sie in dieser Ausgabe. Für den weiteren wirtschaftlichen Erholungskurs ist es wichtig, Hemmnisse und Belastungen für die Wirtschaft weiter zu reduzieren und auf Innovationen zu setzen.

Nicht nur während der Corona-Krise war eine wissenschaftlich fundierte Beratung unverzichtbar. Auch Herausforderungen wie Klimawandel, Digitalisierung oder Demografie können insbesondere durch Innovationen, Forschung und evidenzbasierte Entscheidungsprozesse erfolgreich bewältigt werden. Das BMWi unterstützt daher gezielt Wirtschaftsforschung auch außerhalb von Hochschulen. Ebenso wichtig ist die Unterstützung von Innovationen in Unternehmen. Im aktuellen Heft beleuchten wir neben der institutionellen Forschungsförderung verschiedene Projekte der Clusterförderung und diskutieren die Potenziale der Bioökonomie für einen nachhaltigen Industriestandort Deutschland.

Außerdem richten wir den Blick auf digitale Identitäten. Ob Online-Banking oder digitale Behördendienste, die fortschreitende Digitalisierung macht sich zunehmend im Alltag der Verbraucherinnen und Verbraucher bemerkbar. Durch den Einsatz digitaler Identitäten wird man sich in Zukunft auch mit dem Smartphone ausweisen können. Dies ermöglicht viele Anwendungsfälle für die Wirtschaft. In unserem Fokusartikel stellen wir das Schaufensterprogramm des BMWi in diesem Bereich vor.

Ich wünsche Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, eine anregende Lektüre.

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