LIEBE LESERIN, LIEBER LESER,

Mit dem Angriff Russlands auf die Ukraine ist das Unfassbare Wirklichkeit geworden: ein Landkrieg in Europa, von dem wir dachten, er sei nur noch in Geschichtsbüchern zu finden. Es ist ein schamloser Bruch des Völkerrechts, den wir auf das Schärfste verurteilen. Unser Mitgefühl und unsere Solidarität gelten allen, die Angehörige verloren haben und um ihr Überleben, ihre Familien und Kinder bangen.

Der zerstörerische Angriff Putins auf das souveräne Nachbarland hat eine weltweite Welle der Solidarität für die Ukraine ausgelöst. Staaten, Zivilgesellschaft und Unternehmen vieler Länder unterstützen die Flüchtlinge. Viele westliche Staaten – auch wir – haben sich zu Waffenlieferungen an die Ukraine entschieden, ohne selbst aktiv zur Kriegspartei zu werden. Die internationale Staatengemeinschaft steht eng zusammen – das hat auch das klare Abstimmungsergebnis der UN-Vollversammlung deutlich gemacht. Die gegen Russland verhängten Maßnahmen haben schnell Wirkung entfaltet.

Auch in Deutschland spüren wir die Konsequenzen des Krieges und der Sanktionen bereits deutlich. Energiepreise in historischen Höhen, Lieferengpässe und geplatztes Russland-Geschäft treffen unsere Unternehmen ebenso wie die Verbraucherinnen und Verbraucher, gerade an der Zapfsäule oder beim Blick auf die Heizkosten. Die aktuelle Inflation und ihre Ursachen stehen deshalb im Fokus dieser Ausgabe der Schlaglichter.

Der Krieg in der Ukraine führt uns vor Augen, wie wichtig es ist, die Abhängigkeit von russischen Energieimporten zu verringern und den Ausbau der erneuerbaren Energien konsequent voranzutreiben. Bis dahin müssen wir dafür Sorge tragen, dass die hohen Energiepreise und die steigende Inflation wirtschaftlich verkraftbar bleiben und nicht zu sozialen Verwerfungen führen. Die Regierungskoalition hat sich daher auf ein zweites Entlastungspaket geeinigt, das die höheren Energiekosten mit zahlreichen Maßnahmen abfedert, unter anderem durch eine Energiepreispauschale, eine Stärkung des ÖPNV, befristete Spritpreissenkungen und Einmalzahlungen für Familien und Empfänger von Sozialleistungen.

Ich wünsche Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, ein aufschlussreiches Lesen dieser Schlaglichter, viel Kraft und alles Gute!

ROBERT HABECK
Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz

Unterschrift Habeck