Herausforderungen erfolgreich meistern, Chancen nutzen

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Am 1. Juni fand die Standortkonferenz 2022 statt – als hybride Veranstaltung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) zusammen mit dem Bündnis „Zukunft der Industrie“. Ziel der Konferenz war es, die Zukunft der deutschen Industrie gemeinsam mit wichtigen Stakeholdern zu erörtern. Rund 150 Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft, Verbänden, Gewerkschaften und Politik waren virtuell beteiligt.

Dr. Patrick Graichen, Staatssekretär im BMWK, eröffnete die Standortkonferenz mit einer industriepolitischen Standortbestimmung. Der völkerrechtswidrige russische Angriffskrieg auf die Ukraine, die Folgen der coronabedingten Shutdowns in China und die fortwährende Pandemie stellten Deutschland, dessen Industrie sich inmitten einer grünen Transformation befinde, vor weitere große Herausforderungen, sagte Graichen. Die wirtschaftlichen Auswirkungen des Krieges seien einschneidend und insbesondere auf dem Energiemarkt zu spüren. Hier habe die Bundesregierung sehr schnell mit einem Entlastungspaket reagiert und Maßnahmen zum Abbau der Abhängigkeit von fossilen Energien aus Russland eingeleitet.

Im Anschluss stellte Dr. Karl Lichtblau, Geschäftsführer von IW Consult, die Ergebnisse der vom BMWK in Auftrag gegebenen Studie „Monitoring zur industriellen Entwicklung im Rahmen der Industriestrategie 2030“ vor. Er betonte, dass die Stärkung des deutschen Industriestandortes angesichts der zunehmenden Herausforderungen im Vordergrund stehen müsse. Risikodiversifizierung und Resilienz dürften vor dem Hintergrund der jüngsten Entwicklungen in Zukunft eine weitaus größere Rolle spielen.

Dr. Claudia Bogedan, Geschäftsführerin der Hans-Böckler-Stiftung, berichtete anschließend über aktuelle Forschungsergebnisse der Stiftung und unterstrich insbesondere die Ausgewogenheit zwischen Dienstleistungen und der Industrie am Standort Deutschland. Dies sei ein signifikanter Wettbewerbsvorteil im internationalen Vergleich.

An der anschließenden Paneldiskussion nahmen neben Staatssekretär Dr. Patrick Graichen, Dr. Karl Lichtblau und Dr. Claudia Bogedan außerdem Hildegard Müller, Präsidentin des VDA, sowie Wolfgang Lemb, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall, teil. Ein friedliches Europa, offene Märkte, der Energieumbau, die soziale, gerechte und nachhaltige Transformation sowie die Sicherung der Zukunft der Industrie wurden von den Panelteilnehmenden als Ziele mit höchster Priorität identifiziert. Die Teilnehmenden des virtuellen Auditoriums nutzten die Gelegenheit, an digitalen Umfragen, zum Beispiel zu den aktuell bedeutendsten Standortfaktoren, teilzunehmen und beteiligten sich im Chat an der Diskussion.


Mehr zum Thema

Studie:
https://t1p.de/ herausforderungen-industrie
Aufzeichnung der Standortkonferenz:
https://www.bmwk.de/standortkonferenz.html

KONTAKT
ELIF AKOVA
Referat: Grundsatzfragen der Industriepolitik; Bündnis „Zukunft der Industrie“

schlaglichter@bmwi.bund.de

Deutscher Musikinstrumentenpreis 2022

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Auszeichnung für herausragende Instrumente in den Kategorien Cello und Fagott verliehen

Der exportstarke und mittelständisch geprägte deutsche Musikinstrumentenbau hat eine jahrhundertealte Tradition und ist in seiner Handwerkskunst weltweit einzigartig. Die Qualität der Instrumente wird von Hobbymusikerinnen und ­musikern sowie Profis geschätzt.

Die Corona-Pandemie hat auch den Instrumentenbau vor Herausforderungen gestellt. Die Nachfrage in einigen Segmenten ist zeitweilig stark eingebrochen. Den Wettbewerb zum Deutschen Musikinstrumentenpreis auch in den vergangenen Jahren durchzuführen, war deshalb ein wichtiges Signal.

Der seit 1990 vom Bundeswirtschaftsministerium (BMWK) gestiftete Deutsche Musikinstrumentenpreis wurde in diesem Jahr zum 32. Mal verliehen. Der Ehrenpreis hat sich in den letzten Jahrzehnten zu einem international anerkannten Qualitäts­ und Gütesiegel etabliert. Er unterstreicht die exzellente Qualität der in Deutschland produzierten Instrumente und dokumentiert eindrücklich die Innovationskraft dieser Branche. Das Kuratorium, das sich aus dem BMWK, dem Museum des Staatlichen Instituts für Musikforschung (SIMPK), dem Deutschen Musikrat, dem Bundesverband der Deutschen Musikinstrumenten­Hersteller, dem Bundesinnungsverband für das Musikinstrumenten­Handwerk und der Bundesvereinigung deutscher Chor & Orchester zusammensetzt, verleiht den Preis jedes Jahr in zwei ausgewählten Instrumentenkategorien, die in Deutschland industriell und manufakturell gefertigt werden.

Preisträger des diesjährigen Wettbewerbes:

  • In der Kategorie Cello gab es gleich zwei Preisträger: Cellobau & Tonhölzer Stöhr e. K. wurde für das Instrument „Thomas Stöhr Meistercello“ ausgezeichnet. Die Jury betonte die vielseitige Variabilität der Klangfarbe, den hohen Spielspaß und die gute Spielbarkeit des Instrumentes. Aaron Aupperle Geigenbau erhielt den Preis für das Cello „Modell nach Stradivaris Christiani“. Im Besonderen lobte die Jury die bequeme Handhabung, die gute Ergonomie und den sehr ästhetischen Gesamteindruck des Instrumentes. Auch der schöne, kräftige und flexible Klang wurde hervorgehoben.
  • Gewinner in der Kategorie Fagott wurde Rudolf Walter u. Co. Holzblasinstrumentenbau GmbH mit dem Instrument „Walter Fagott“. Lobend wurden die gute Dynamik und das sehr gute Klangvolumen sowie der schöne Ton mit Strahlkraft und Wärme hervorgehoben.


Im nächsten Jahr wird der Preis in den Kategorien F/B Doppelhorn sowie Mandoline vergeben.


KONTAKT
DR. ANJA STENGER
Referat: Konsumgüterindustrie

schlaglichter@bmwi.bund.de



Gut beraten zu Markt-Chancen in Afrika

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Das Förderprogramm „Beratungsgutscheine Afrika“ unterstützt kleine und mittlere deutsche Unternehmen

Für Unternehmen bietet der Kontinent Afrika große Handels­ und Investitionschancen: Er beheimatet sechs der zehn am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften weltweit und eine junge, wachsende Bevölkerung. Mit einer durchschnittlichen realen Wachstumsrate von 6,9 % in 2021 erholten sich die afrikanischen Volkswirtschaften im Schnitt schnell vom pandemiebedingten Einbruch des Vorjahres. Trotz der Auswirkungen des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine und anhaltender Pandemie prognostiziert die Afrikanische Entwicklungsbank dem Kontinent für 2022 und 2023 ein reales Wirtschaftswachstum von jeweils über 4 %.

Mit dem Wirtschaftsnetzwerk Afrika unterstützt das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz seit August 2019 das wirtschaftliche Engagement deutscher Unternehmen in Afrika. Das Netzwerk bildet die dritte Säule des Entwicklungsinvestitionsfonds der Bundesregierung. Es bietet Informationen zu Geschäftsbedingungen in afrikanischen Ländern, Beratungs­ und Unterstützungsangebote der Außenwirtschaftsförderung und Entwicklungszusammenarbeit sowie zusätzliche Außenwirtschaftsmaßnahmen zum Markteinstieg an.

Die Bundesregierung will Afrika gemäß Koalitionsvertrag und angesichts der notwendigen Diversifizierung unserer Lieferketten im bilateralen und regionalen Handel weiter stärken. Aufbauend auf zahlreichen positiven Rückmeldungen aus seinen Pilot­ und Regionalprojekten baut das Wirtschaftsnetzwerk Afrika daher seine Angebote zur Unterstützung beim Einstieg in afrikanische Märkte weiter aus: Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) mit Sitz oder Niederlassung in Deutschland können seit Dezember 2021 über das Förderprogramm Beratungsgutscheine Afrika Zuwendungen für vertiefte Beratung zu ihren Geschäftsvorhaben in Anspruch nehmen. Dadurch werden die Unternehmen umfassend und bedarfsorientiert unterstützt und können etwaige Risiken ihrer Vorhaben im Vorfeld minimieren. Die Beratungsgutscheine gelten für Vorhaben in allen Branchen und in allen afrikanischen Ländern. Sie können unter anderem für Business­Case­Berechnungen, die Vermittlung von Geschäftspartnern und Kontakte vor Ort sowie für Beratung zu rechtlichen Rahmenbedingungen eingesetzt werden.

Ein Beratungsgutschein deckt 75 % der Kosten von bis zu 15 Beratungstagen. Die Beratung erfolgt durch deutsche und ausländische Beratungsunternehmen und -organisationen, die beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) gelistet sind. Alle haben umfassende Erfahrung in der Beratung von KMU beim Eintritt in afrikanische Märkte. Die Liste der Beratungsunternehmen und ­organisationen wird stetig erweitert. Interessierte Unternehmen wählen ein gelistetes Beratungsunternehmen oder eine Beratungsorganisation aus und schließen nach Bewilligung durch das BAFA einen Beratungsvertrag ab.



Mehr zum Thema

Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle: www.bafa.de/bga

Wirtschaftsnetzwerk Afrika: https://t1p.de/africa-business-guide

KONTAKT
SANDRA MATK
Referat: Strategische Auslandsprojekte; Wirtschaftsnetzwerk Afrika

schlaglichter@bmwi.bund.de

Erfolgreiche Innovationsförderung

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Auch nichttechnische Innovationen sollen weiter gezielt gefördert werden


Die Innovationsförderung in Deutschland unterstützt technische Entwicklungen, wie neue Maschinen oder Materialien, auf vielfältige Weise. Auch nichttechnische Innovationen, wie kreativwirtschaftliche Konzepte oder digitale Organisationsmodelle, stehen im Fokus des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK). Das Ministerium nahm das Thema frühzeitig in den Blick und erhielt dabei auch Impulse aus Diskussionen zu Feldern wie Sozialer Innovation oder Produktivitätspotenzialen im Dienstleistungssektor. Eine Grundlagenstudie aus dem Jahr 2016 erkannte Marktversagen und staatlichen Handlungsbedarf. Darauf folgten umfassende Prozesse, auf denen das 2019 gestartete Innovationsprogramm für Geschäftsmodelle und Pionierlösungen (IGP) aufbaute.

Da das IGP neue Innovationsformen adressierte, administratives Neuland betrat und neue Zielgruppen ansprach, war es als befristetes Pilotprogramm angelegt. Es zielte besonders auf digitale und datengetriebene Innovationen, kultur­ und kreativwirtschaftliche Innovationen sowie Innovationen für Bildung und Informationszugang mit hoher sozialer Wirkung. Der Pilotansatz war als „lernendes Programm“ konzipiert, welches im laufenden Prozess Optimierungsimpulse aufgriff und begleitend extern evaluiert wurde.

Die begleitende Evaluation ist nun abgeschlossen und zieht ein positives Fazit: Mit deutlich über 1.700 eingereichten Projektideen war die Nachfrage hoch. Rund 300 Projekte wurden per anteiliger Zuschussfinanzierung gefördert und zielen vor allem auf Machbarkeitstests und Marktpilotierungen. Sie haben häufig hohen Digitalbezug und werden vornehmlich von kleinen und jungen Unternehmen aus modernen Dienstleistungsbranchen umgesetzt. Der Ausblick zu den Projektwirkungen ist positiv: Bei den Geförderten werden unter anderem neues Know­how sowie Umsatzund Arbeitsplatzzuwächse erwartet. Zudem wird mit positiven Effekten über den Kreis der Unterstützten hinaus gerechnet, wie beispielsweise Modernisierungsimpulse für ganze Marktsegmente und eine positive wirtschaftliche und soziale Wirkung auf Dritte. Die Evaluation bewertet auch die neuen Förderverfahren gut, zu denen unter anderem Pitches vor externen Jurys gehören. Sie sieht das IGP eine wichtige Förderlücke schließen und empfiehlt eine Verstetigung des Programmes.

Angesichts der positiven Befunde arbeitet das BMWK bereits an einem Konzept für eine Folgeförderung. Sie soll auch Aufträge aus dem Koalitionsvertrag aufgreifen, der neben einer Fortführung des IGP auch die verstärkte Unterstützung von digitalen, kreativwirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Innovationen vorsieht.


Mehr zum Thema

Informationen zum Innovationsprogramm für Geschäftsmodelle und Pionierlösungen:
www.bmwk.de/igp

KONTAKT
MANUEL WIRSING
Referat: Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM);
Innovationsprogramm für Geschäftsmodelle und Pionierlösungen (IGP)

schlaglichter@bmwi.bund.de