Was ist der Pariser Club?
Die Verschuldung von Staaten ist nach wie vor eines der Hauptprobleme der Weltwirtschaft. Im Pariser Club sind seit inzwischen bereits rund 60 Jahren die wichtigsten öffentlichen Gläubigerstaaten zusammengeschlossen, um koordiniert tragfähige Lösungen für Schuldenkrisen zu finden. Der Anstoß für die Gründung des Pariser Club war der Gedanke, dass Verschuldungsprobleme nur gemeinsam von Schuldner- und Gläubigerregierrungen gelöst werden können.
Inzwischen hat der Pariser Club mehr als 430 Umschuldungsabkommen mit ca. 90 Entwicklungsländern und Schwellenländern mit Zahlungsproblemen geschlossen. Das Gesamtvolumen der umgeschuldeten oder annullierten Schulden liegt bei über 580 Mrd. US-Dollar.
Der Pariser Club umfasst inzwischen 20 ständige Mitglieder; hinzu kommen anlassbezogen weitere assoziierte Mitglieder, darunter Brasilien, Südafrika und die People's Bank of China.
Der Pariser Club tagt in Paris unter Vorsitz eines ranghohen Vertreters der französischen Regierung, die das Sekretariat und den Konferenzraum zur Verfügung stellt. Der Pariser Club ist ein informelles Forum geblieben, die Verfahrensregeln werden von den Gläubigerländern im Konsens festgelegt und fortentwickelt. Inzwischen hat sich der Pariser Club neben IWF und Weltbank als eine zentrale Instanz etabliert, wenn es um die Bewältigung von staatlichen Zahlungskrisen geht.