Artikel - Wirtschaftsbranchen

Papier- und Druckindustrie

Einleitung

Stapel von Papier zum Branchenfokus Papier- und Druckindustrie; Quelle: istockphoto.com/malerapaso

© istockphoto.com/malerapaso

Branchenskizze Papierindustrie

Die deutsche Zellstoff- und Papierindustrie erwirtschaftete im Jahr 2020 mit 39.700 Beschäftigten einen Umsatz von rund 12,7 Milliarden Euro. Das Unternehmensbild ist dabei höchst unterschiedlich. Es reicht vom internationalen Großkonzern bis hin zum mittelständischen, familiengeführten Unternehmen.

Die deutsche Papier- und Zellstoffindustrie hat im Jahr 2020 ihre Produktionskapazitäten um 2,2 Prozent ausgebaut. Mit einem Produktionsvolumen von 21,4 Millionen Tonnen im Jahr 2020 steht die deutsche Papierindustrie weiterhin europaweit an der Spitze und ist die Nummer vier im weltweiten Vergleich hinter China, den USA und Japan. Das Produktionsvolumen gliedert sich in vier Sortengruppen auf: Papier, Karton und Pappe für Verpackungszwecke (12,4 Millionen Tonnen in 2020), grafische Papiere (6,0 Millionen Tonnen in 2020) sowie Hygienepapiere (1,4 Millionen Tonnen in 2020) und Papier, Karton und Pappe für technische und spezielle Verwendungszwecke (1,4 Millionen Tonnen in 2020).

Deutschland exportiert knapp die Hälfte seiner Produktion, während umgekehrt rund die Hälfte seines Verbrauchs durch Importe gedeckt wird. 2020 umfassten die Exporte von Papier, Karton und Pappe aus Deutschland 13,0 Millionen Tonnen. Mit einem Exportanteil von 79 Prozent ist der EU-Raum die bedeutendste Abnehmerregion für die deutsche Papierindustrie mit den größten Abnehmerländern Polen (2,3 Millionen Tonnen) und Frankreich (1,5 Millionen Tonnen). 2020 wurde hier eine leichte Abnahme des Absatzes verzeichnet (-4,7 Prozent). Die Lieferungen in das nicht-europäische Ausland entwickelten sich 2020 ebenfalls leicht negativ. Im Vergleich zum Vorjahr nahmen sie um 0,2 Prozent ab. Der Anteil der deutschen Exporte in diese Regionen liegt bei 14,6 Prozent.

Deutschland ist vor den USA das größte Importland der Welt für Papier, Karton und Pappe. Die größten Lieferanten Deutschlands sind Schweden und Finnland mit einem Anteil von 20,7 und 16,3 Prozent an allen Einfuhren. Die Einfuhren aus den EU-Ländern nahmen 2020 im Vergleich zum Vorjahr insgesamt um 5,3 Prozent ab.

Neben Zellstoff und Holzstoff ist Altpapier der mengenmäßig wichtigste Rohstoff in der Papierindustrie. 2020 wurden 16,9 Millionen Tonnen Altpapier zu Papier, Karton und Pappe verarbeitet. Die deutsche Papierindustrie nimmt mit einer Altpapiereinsatzquote von 79 Prozent im Jahr 2020 eine Spitzenstellung im internationalen Vergleich ein. Sie leistet damit einen wertvollen Beitrag zum verantwortungsvollen Umgang mit natürlichen Ressourcen und setzt auf das Prinzip der Nachhaltigkeit.

Die deutsche Zellstoff- und Papierindustrie erwirtschaftete im Jahr 2018 mit 40.550 Beschäftigten einen Umsatz von 15,5 Milliarden Euro. Das Unternehmensbild ist dabei höchst unterschiedlich. Es reicht vom internationalen Großkonzern bis hin zum mittelständischen, familiengeführten Unternehmen.

Eckdaten der deutschen Papierindustrie

Papier, Karton und 
Pappe insgesamt
20192020
Umsatz (in Mrd. Euro)14,33412,675
Beschäftigte49.75039.700
Anzahl Betriebe153152
Produktion (in Mio. t)22,08021,353
Gesamtabsatz (in Mio. t)22,08221,508
Export (in Mio. t)13,64313,096

Quelle: Die Papierindustrie e.V.

Branchenskizze Deutsche Druck- und Medienindustrie

Die deutsche Druck- und Medienwirtschaft zählt rund 7.500 umsatzsteuerpflichtige Unternehmen mit derzeit ca. 128.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. 82 Prozent aller Betriebe beschäftigen weniger als 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Der Branchenumsatz liegt seit mehreren Jahren zwischen 20 und 21 Milliarden Euro. Im Jahr 2018 lag er bei 19,6 Milliarden Euro.

Die deutsche Druck- und Medienwirtschaft setzt sich aus vier untergeordneten Klassen bzw. Sparten zusammen:

  • Drucken von Zeitungen
  • Drucken anderweitiger Erzeugnisse
  • Druck- und Medienvorstufe
  • Binden von Druckerzeugnissen und damit verbundene Dienstleistungen

Laut der Input-Output-Statistik des Statistischen Bundesamtes resultieren rund 85 Prozent der Aufträge für die Druckbranche aus der inländischen gewerblichen Wirtschaft und der öffentlichen Verwaltung. Sie brauchen Verpackungen, Gebrauchsanweisungen, Formulare, Berichte, Plakate, Flyer, Kalender, Schilder und Etiketten. Etwa 24 Prozent hiervon gehen auf das Verlagswesen zurück, also auf Zeitungen, Zeitschriften und Bücher.

Rund 11 Prozent des gesamten Bruttoproduktionswertes werden von privaten Kunden beauftragt. Für gedruckte Karten, Fotobücher oder individualisierte Puzzle geben die Deutschen etwa 2,2 Milliarden Euro aus.

Eckdaten zur deutschen Druck- und Medienwirtschaft

BetriebeBeschäftigteUmsatzInlandsumsatzAuslandsumsatz
20192020 20192020201920202019202020192020
Herstellung von Druckerzeugnissen1.2661.25190.65485.65113,5711,8811,9310,351,631,53

Quelle: Statistisches Bundesamt

Das BMWK als Ansprechpartner...

setzt sich für wettbewerbsfähige und stabile Rahmenbedingungen für die Papier- und Druckindustrie ein. Nach diesem Selbstverständnis ist es primäre Aufgabe, innerhalb der Bundesregierung dafür zu sorgen, dass auf allen Ebenen – national, europäisch, international – eine Rahmengesetzgebung erfolgt, die die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie nachhaltig stärkt. Wichtigste Randbedingung ist dabei, dass wir im Vergleich mit anderen Industrieländern dieser Welt soweit wie möglich gleiche Wettbewerbsbedingungen (level-playing-field) herstellen, die eine nachhaltige wettbewerbsfähige produzierende Industrie ermöglichen.

  • betreut in diesem Zusammenhang nationale und europäische Gesetzesvorhaben mit dem Ziel, wirtschaftsverträgliche und unbürokratische Lösungen zu finden und Innovationen zu fördern,
  • arbeitet mit an der Fortentwicklung internationaler Vereinbarungen zum Handel und zur Herstellung von Papier- und Druckerzeugnissen sowie deren Umsetzung in europäisches Recht, um Wettbewerbsverzerrungen zu vermeiden,
  • begleitet die Entscheidung über handelspolitische Maßnahmen mit dem Ziel, wettbewerbswidriges Verhalten zu unterbinden und damit auch langfristig einen ausgewogenen Branchenmix innerhalb Europas zu erhalten.
  • begleitet die Entwicklung der Papier- und Druckindustrie und gibt, wo nötig entsprechende Unterstützung, z.B. bei der Umsetzung europäischer Richtlinien in nationales Recht,
  • unterstützt insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) bei der Erschließung neuer Märkte über das Markterschließungsprogramm der GTAI,
  • begleitet aktuelle Prozesse der Industrie durch einen regelmäßig stattfindenden gemeinsamen Branchendialog der Konsumgüterindustrie

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