Grundsätzlich stehen für alle Bedarfe der Zwischenspeicherung von Strom entsprechende Speichertechnologien zur Verfügung.
Kurzzeit- und Langzeitspeicher
Bei Speichertechnologien wird nach ihrer Anwendung zwischen Kurzzeit- und Langzeitspeichern unterschieden. Kurzzeitspeicher können innerhalb eines Tages mehrfach Energie aufnehmen und wieder abgeben. Sie bieten in der Regel nur ein begrenztes Speichervolumen. Langzeitspeicher müssen dagegen in der Lage sein, elektrische Energie über mehrere Tage oder Wochen zu speichern, um zum Beispiel Phasen einer langen Windflaute, in der die Sonne kaum scheint, zu überbrücken.
1. Kurzzeitspeicher
Leistungsspeicher (Sekunden bis Minuten)
- hohes Verhältnis von Leistung zu Speicherkapazität
- für kurzfristige Fluktuationen
- vor allem für Netzdienstleistungen/Regelleistung
- Einsatz mehrmals pro Tag
- vor allem Batterien, Kondensatoren, Schwungradspeicher
Verschiebespeicher (Minuten bis Stunden)
- vor allem für den Ausgleich innerhalb eines Tages (zum Beispiel PV-Eigenverbrauch)
- ein bis zwei Zyklen pro Tag
- vor allem Batterien, Druckluftspeicher, Pumpspeicherwerke (PSW)
2. Langzeitspeicher (Tage bis Wochen)
- für langfristige Flauten/saisonale Speicherung/Back-up
- wenige Zyklen pro Jahr
- chemische Speicher (Wasserstoff/Methan) und große Speicherwasserkraftwerke (zum Beispiel in Norwegen)
Speichertypen
Batteriespeicher
Batterien sind elektro-chemische Speicher. Sie sind grundsätzlich eine bewährte Technologie. Bisher wurden vor allem Blei-Säure-Batterien eingesetzt. Mittlerweile kommen vermehrt auch die aus Mobiltelefonen und Laptops bekannten Lithium-Ionen-Batterien zum Einsatz, unter anderem da sie einen hohen Gesamtwirkungsgrad von ca. 85 Prozent haben. Batterien sind für einen großtechnischen Einsatz noch relativ teuer, hier werden aber deutliche Kostensenkungen in den nächsten Jahren erwartet.
Bei Pumpspeicherwerken wird die Energie in Form von potentieller Energie von Wasser, das in ein höher gelegenes Becken gepumpt wird, gespeichert und durch das Abfließen über eine Turbine mit angeschlossenem Generator wieder verstromt. Pumpspeicherkraftwerke sind technisch ausgereift und in Deutschland derzeit die einzige in nennenswertem Umfang nutzbare Speichertechnik.
Druckluftspeicher
Hierbei wird überschüssiger Strom dazu genutzt, um Luft in unterirdische Salzstöcke oder ehemalige Gaskavernen zu pressen (Kompression). Bei Strombedarf fließt die Druckluft durch eine Turbine wieder ab und erzeugt dabei wieder Strom. Zur Verbesserung des Wirkungsgrades kann die bei der Kompression entstehende Wärme genutzt werden (adiabate Druckluftspeicher).
Power-to-Gas
In Power-to-Gas-Anlagen wird Wasser mit Hilfe von Energie (Strom) in Wasserstoff und gegebenenfalls weiter in Methan umgewandelt. Der Vorteil hierbei ist, dass der Wasserstoff (in bestimmten Grenzen) und das Methan (ohne Einschränkung) in das bereits vorhandene Erdgasnetz eingespeist und dort gespeichert werden können. Die eingespeisten Gase können dann rückverstromt oder für andere Anwendungen (zum Beispiel Heizen, Gasfahrzeuge) genutzt werden. Die Technologie ist derzeit noch teuer und die Wirkungsgrade sind gering.
Forschung und Entwicklung
Energiespeicher sind ein wichtiges Thema für eine überwiegend auf erneuerbaren Energien basierende Energieversorgung. Sie sind perspektivisch notwendig, aber heute noch meist teuer und teilweise im Entwicklungsstadium. Deshalb steht bei Speichern derzeit die Forschung und Entwicklung im Vordergrund, insbesondere um die notwendigen Kostensenkungspotenziale zu erreichen. Hierfür führt die Bundesregierung derzeit die „Forschungsinitiative Energiespeicher” durch.