Blasen im klaren Wasser

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Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur fördert mit 80 Millionen Euro den Nationalen Aktionsplan Brennstoffzellen-Produktion der Fraunhofer-Gesellschaft. Die Finanzierung erfolgt über den Zukunftsfond der „Konzertierten Aktion Mobilität“ und soll die Transformation der Autoindustrie – hier insbesondere der Zulieferindustrie - vorantreiben.

Andreas Scheuer, Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur: „Die Allianz mit der Fraunhofer-Gesellschaft ist eine neue Dimension, um die Brennstoffzellen-Produktion voran zu bringen. Mit dem bundesweiten Aufbau eines Forschungsnetzwerks gezielt für die Brennstoffzelle wollen wir zum einen die Kosten für Wasserstofffahrzeuge deutlich reduzieren und zum anderen die deutsche Zulieferindustrie mit einer Brennstoffzelle made in Germany gut für die Zukunft aufstellen. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir Deutschland zum Wasserstoff-Land machen.“

Prof. Reimund Neugebauer, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft: „Wasserstoff ist ein entscheidender Faktor für die gesamtgesellschaftlich angestrebte Energiewende. Wasserstofftechnologien nehmen eine Schlüsselposition bei der Transformation der Industrie in Richtung einer nachhaltigen Wertschöpfung ein. Für eine zielgerichtete technologische und wirtschaftliche Umsetzung ist jedoch die Entwicklung neuer Produktionstechnologien für hohe Marktvolumina notwendig – insbesondere mit Blick auf Brennstoffzellen als eines der wesentlichen Kernelemente einer Wasserstoffwirtschaft. Eine kostenoptimierte, bedarfsorientierte, skalierbare Serienproduktion zählt beim Nationalen Aktionsplan Brennstoffzellen-Produktion nach unserer Auffassung ebenso zu den Kernsäulen wie die Optimierung der technologischen Potenziale von Brennstoffzellen – um letztlich den strukturierten Rollout in Industrie und Gesellschaft erheblich zu beschleunigen.“

Zum Nationalen Aktionsplan Brennstoffzellen-Produktion:

Der Nationale Aktionsplan entwickelt technologische Lösungen, die eine substanzielle Kostenreduzierung und Hochskalierung der Brennstoffzellen-Produktion ermöglichen. Adressat sind dabei Unternehmen verschiedener Größe, die die Wertschöpfungskette der Brennstoffzellen-Produktion darstellen sowie der dafür erforderliche Maschinen- und Anlagenbau. Das Fundament bilden 20 Fraunhofer-Institute, die an 25 Standorten mit ihren Forschungskompetenzen und -infrastrukturen sowie lokalen Netzwerken regionale Technologiehubs bilden werden. Diese werden in folgende fünf Cluster unterteilt:

  1. NORD Niedersachsen & Bremen:
    Zirkuläre Produktionstechnologien; funktionsintegrierte Komponenten mit Dünnschichtsensoren
  2. WEST Nordrhein-Westfalen:
    Membraneinheit (MEA): Rolle-zu-Rolle-Anlagentechnologie, Bipolarplatten (BPP): Produktionsstrategien für Metalle und Composite,
  3. OST Sachsen & Sachsen-Anhalt, Berlin, Mecklenburg-Vorpommern:
    BPP: Höchstratenfähiges Integrationssystem, stückzahlskalierbarer Technologiebaukasten, Qualitätsüberwachung,
  4. SÜD Bayern:
    Elektrische Integration, kognitive Sensorsysteme, technische Sauberkeit,
  5. SÜD Baden-Württemberg:
    MEA: Rolle-zu-Rolle-Herstellungsmethodik.

Jedes Cluster wird dabei gezielt in der Verfolgung ihrer spezifischen Forschungsthemen gestärkt. Die Ergebnisse der Forschungen zu den einzelnen Produktionsschritten stehen dem gesamten Netzwerk zur Verfügung.