Industrieland: Praxisbeispiel Baubranche

Die meisten Bauprojekte kommen nicht ohne Beton aus – doch der ist schlecht fürs Klima. Fast acht Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen gehen auf die Produktion des wichtigsten Bestandteils von Beton zurück: Zementklinker. Den Anteil dieser „Zutat” im Zement und damit später im Beton zu reduzieren, ist daher ein Weg, um Beton klimafreundlicher zu machen. Hier setzt das Berliner Start-up alcemy an.

Der Ausgangspunkt: Normalerweise muss die Zusammensetzung von Zement in der Produktion sehr zeitaufwendig geprüft werden. Das Team von alcemy hat eine Software entwickelt, die diesen Schritt beschleunigt. Und das funktioniert so: Die Hersteller senden alcemy aktuelle Informationen zur Qualität des produzierten Zements – etwa zur Chemie, Mineralogie und Korngrößenverteilung. Über eine App werden diese Kennwerte laufend überprüft.

Das ist wichtig, weil die Rohstoffe (unter anderem Kalkstein, Ton, Sand), die für die Herstellung des Baustoffs notwendig sind, in ihrer Zusammensetzung schwanken – und damit die Qualität beeinflussen. „In der Branche insgesamt kann mit unserer Technik bis zur Hälfte des gesamten CO₂-Ausstoßes der Betonherstellung reduziert werden“, sagt alcemy-Gründer Leopold Spenner. Zum Einsatz kommt die Software zum Beispiel bei Zement- und Betonherstellern wie der Rohrdorfer Unternehmensgruppe in Bayern.