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Informationen für künftige Fachkräfte

Einleitung

Übersicht

Ausbildungsvertrag als Symbolicon für eine Ausbildung

1. Fertig mit der Schule – und nun?

Allen, die mit der Schule fertig sind, steht die Berufswelt offen: Ob im sozialen Bereich oder in einer technischen Richtung, ob im Handwerk oder in einem Job, der ein Studium voraussetzt. Junge Menschen können zwischen vielen Berufen wählen. Eine Ausbildung oder ein Studium bildet die Grundlage dafür, als gefragte Fachkraft durchzustarten.

  • Mit der dualen Ausbildung, die weltweit als vorbildlich gilt, ist der Weg offen zu einem von mehr als 320 anerkannten Ausbildungsberufen. Die Bundesagentur für Arbeit führt auf ihrer Website Schritt für Schritt zum Wunschberuf.
  • Einen Beruf ins Auge gefasst, aber keine Ahnung, ob er passt? Dann einfach mal ausprobieren! Das Berufsorientierungsportal des Bundes Berufenavi erleichtert die Suche nach lokalen und überregionalen Praktikumsbörsen für Ausbildungsberufe. Einfach Postleitzahl eingeben und dann eine geeignete Praktikumsbörse auswählen.
  • Wer sich für eine Ausbildung in einem Klimaberuf interessiert oder ein grünes Studium absolvieren möchte, findet auf der Energiewechsel-Internetseite des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz Anregungen und Anlaufstellen.

Solarteurin / Solarteur

Ausbildungsart und Dauer: Weiterbildung, ca. 4 Monate in Vollzeit, 6-8 Monate berufsbegleitend (ca. 200 Zeitstunden)

Was sollte man mitbringen? Interesse am Handwerk und keine Höhenangst

Was machen Solarteurinnen?
Fachkraft für Solartechnik ist kein eigenständiger Ausbildungsberuf. Verschiedene Anbieter wie zum Beispiel die Handwerkskammern bieten Weiterbildungen an, die sich u.a. an ausgebildete Dachdeckerinnen und Dachdecker, Heizungs- oder Elektroinstallateurinnen und -installateure oder Handwerkerinnen und Handwerker aus den Baugewerken richten. Zu den Aufgaben von Fachkräften für Solartechnik gehören die Installation und Wartung von Solaranlagen, aber auch die Energieberatung.

Weitere Infos: Solarwende-Portal der Senatsverwaltung Berlin

Wärmepumpeninstallateurin / Wärmepumpeninstallateur

Ausbildungsart und Dauer: Ausbildung, 3,5 Jahre

Was sollte man mitbringen? Technisches Geschick

Was machen Wärmepumpeninstallateure?
Wärmepumpeninstallateurinnen und Wärmepumpeninstallateure sind zumeist Anlagenmechanikerin oder Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik. Die Berufsbezeichnung verrät schon, dass es hier um weit mehr als „nur“ Wärmepumpeninstallation geht. Wer diesen Beruf ausübt, kümmert sich auch um die Installation von Solar- oder Pelletanlagen und hilft Kundinnen und Kunden, ihr Zuhause smarter zu machen. Diese Fachkräfte arbeiten also auf ganz vielfältige Art daran, das Klima zu schützen und auch alte Häuser fit für die Zukunft zu machen.

Weitere Infos: Arbeitsagentur

Windenergietechnikerin / Windenergietechniker

Ausbildungsart und Dauer: Weiterbildung, 2 Jahre

Was sollte man mitbringen? Ein Abschluss in einem einschlägig anerkannten Ausbildungsberuf und keine Höhenangst

Was machen Windkraftanlagentechnikerinnen? Ein Beruf mit buchstäblich guten Aussichten: Wer als Windenergietechnikerin oder -techniker arbeitet, sollte nichts gegen Kletterpartien in luftigen Höhen haben. Aber auch am Boden bleibt hier viel zu tun, denn Windkraftanlagen müssen zunächst geplant werden. Erst dann geht es an die Montage, Wartung und Reparatur. Voraussetzung ist hier eine berufliche Ausbildung, meist in einem technischen Beruf. Wer Offshore arbeiten möchte, braucht außerdem eine weitere spezielle Weiterbildung.

Weitere Infos: Arbeitsagentur / Portal erneuerbare-energien.de

Fachinformatikerin / Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung

Ausbildungsart und Dauer: Ausbildung 3 Jahre

Was sollte man mitbringen? Computerkenntnisse

Was machen Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung?
Hinter jedem gut laufenden Programm steckt ein Code, den jemand geschrieben hat. Dafür sind Fachinformatikerinnen und -informatiker zuständig. Sie entwickeln Anwendungen und Programme (Apps) oder entwickeln sie weiter, zum Beispiel für Smart Homes oder für die Automobilindustrie. Durch die in allen Bereichen fortschreitende Digitalisierung bieten sich mit dem Beruf als Fachinformatikerin oder -informatiker viele ganz unterschiedliche Karrieremöglichkeiten.

Weitere Infos: Arbeitsagentur / Bundesinstitut für Berufsbildung

Maschinenbauingenieurin / Maschinenbauingenieur

Ausbildungsart und Dauer: Studium, 6 bis 7 Semester Bachelor, 2 bis 4 Semester Master

Was sollte man mitbringen? Neugier, technisches Geschick

Was machen Maschinenbauingenieurinnen?
Wer Maschinenbau studiert, bekommt in den ersten Semestern die Grundlagen aus Mathematik, Naturwissenschaften und für den Umgang mit Maschinen vermittelt. Später dann können sich Studierende spezialisieren, zum Beispiel auf Energietechnik, Automobiltechnik oder viele weitere Bereiche. Hier gibt es zahlreiche Möglichkeiten, klimafreundliche Produkte und Maschinen zu entwickeln und alte Produkte nachhaltiger zu gestalten.

Weitere Infos: studienwahl.de

KFZ-Mechatroniker / KFZ-Mechatronikerin

Ausbildungsart und Dauer: Ausbildung, 3,5 Jahre

Was sollte man mitbringen? Interesse an Autos, technisches Geschick

Was machen KFZ-Mechatroniker?
Ein Fahrzeug gut zu pflegen, hilft dabei, Ressourcen zu schonen, weil es lange gefahren werden kann. KFZ-Mechatronikerinnen und -mechatroniker kümmern sich je nach Spezialisierung um die Wartung und Reparatur von PKWs, LKWs oder Motorrädern. Die Mobilität ist im Wandel, viele Autohersteller rüsten auf Elektroantriebe um. Als KFZ-Mechatronikerin oder -Mechatroniker bieten sich also viele Chancen, die Mobilitätswende aktiv mitzugestalten.

Weitere Infos: Arbeitsagentur

Dachdeckerin / Dachdecker

Ausbildungsart und Dauer: Ausbildung, 3 Jahre

Was sollte man mitbringen? Mut, hoch hinauszuklettern

Was machen Dachdeckerinnen?
Dachdeckerinnen und Dachdecker bauen den Dachstuhl und decken das Dach eines Hauses. Sie kümmern sich aber auch um die Dämmung und Sanierung älterer Gebäude und leisten damit einen wichtigen Beitrag für die Energiewende. Mit entsprechender Weiterbildung sind sie außerdem für die Installation und Wartung von Photovoltaik-Anlagen auf Dächern zuständig.

Weitere Infos: Arbeitsagentur

Entscheidungshilfen

Zahlen und Fakten zur dualen Ausbildung

328
Symbolicon für Schultasche

verschiedene Ausbildungsberufe
stehen im Jahr 2023 zur Auswahl

417
Symbolicon für Unternehmen in Deutschland

Tausend
Betriebe in Deutschland bilden selbst aus (2021)

75
Symbolicon für Menschen

Prozent der Auszubildenden
werden nach der Ausbildung übernommen (2022)

489
Symbolicon für Notizen

Tausend
neue Ausbildungsverträge 2023, rund 278.300 in Industrie + Handel und 134.800 im Handwerk

Händedruck in Herzform als Symbolicon für Zweite Chance

2. Die beste Zeit für eine zweite Chance

Nicht immer läuft alles gleich beim ersten Anlauf glatt. Doch die Chancen, dass es beim nächsten Versuch mit der Ausbildung klappt, stehen gut! Auf dem Weg in den Beruf steht niemand alleine da. Die Beraterinnen und Berater der Bundesagentur für Arbeit helfen ebenso wie engagierte Ehrenamtliche oder Unternehmen, die dringend Fachkräfte brauchen.

  • Auch wer vielleicht in der Schule nicht die besten Noten hatte, kann im Praktikum zeigen, wo die eigenen Talente liegen und so einen Ausbildungsbetrieb von sich überzeugen. Das Berufsorientierungsportal des Bundes Berufenavi hilft bei der Suche nach einem Platz. Postleitzahl eingeben und eine Praktikumsbörse in der Region auswählen.
  • Menschen zwischen 25 und 35 Jahren, die noch keinen Abschluss haben oder ihre erlernte Tätigkeit nicht mehr ausüben, haben dennoch das Zeug zum Zukunftsstarter. Die Bundesagentur für Arbeit ermöglicht ihnen durch Umschulungen, Aus- und Weiterbildungen die Chance auf einen beruflichen Neustart.
  • Wem der Weg in die Berufsausbildung schwerfällt, der findet im Programm „Joblinge“ Unterstützung. Für junge Geflüchtete ist der „Joblinge Kompass“ die richtige Anlaufstelle.
  • Das bundesweite Mentorenprogramm VerA hilft Auszubildenden bei Problemen in der Berufsschule oder im Ausbildungsbetrieb, damit sie ihre Ausbildung erfolgreich beenden. Dabei steht ihnen eine erfahrene Fachkraft zur Seite.
Auszubildende bei der Arbeit zum Thema Ausbildung und Beruf

© Robert Kneschke – stock.adobe.com

Erfolgsmodell duale Ausbildung

Zum Artikel
Zertifikat als Symbolicon für Weiterbildung

3. Mit Weiterbildung eine neue Richtung einschlagen

Erfahrene Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer haben mit gezielten Weiterbildungsangeboten die Chance auf neue Karriereposten – oder einen ganz neuen Job. Das gilt auch für Quereinsteiger: Sie können ihrem Lebenslauf mit einer Um-, Aus- oder Weiterbildung eine neue Wendung geben. Denn auf dem Fachkräftemarkt wird ihr Potenzial dringend gebraucht.

  • Die Bundesagentur für Arbeit bietet unter dem Stichwort New Plan Inspiration und Ideen für eine berufliche Veränderung, die zu den eigenen Stärken und Erfahrungen passt. Dort kann auch deutschlandweit nach Weiterbildungen gesucht werden.
  • Immer mehr Unternehmen sind bereit, Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger einzustellen und sie im Job weiterzubilden. Also ruhig auch für Jobs bewerben, die vielleicht nicht zu 100 Prozent passen. Viel wichtiger ist die Motivation, sich weiterzuentwickeln und die eigene Berufserfahrung in einem neuen Kontext anzuwenden.
  • Eine Aufstiegsfortbildung kann sich besonders lohnen. Dabei handelt es sich um eine berufliche Qualifikation, die einen Karrieresprung etwa zur Meisterin, zum Betriebswirt oder zur Technikerin ermöglicht. Wer zum Beispiel eine Ausbildung in einem Baugewerk oder als Elektriker hat, kann sich in wenigen Monaten zur Solarteurin oder zum Solarteur weiterbilden lassen, auch berufsbegleitend. Informationen dazu gibt es bei den Handwerkskammern.
Aktentasche mit Kreislauf-Symbol als Symbolicon für Rückkehr in den Job

4. Nach einer Unterbrechung zurück in den Job

Eltern, die nach einer Zeit der Kindererziehung wieder in den Job zurückkehren möchten. Angehörige, die nach einer Pflegezeit den Anschluss ans Erwerbsleben suchen. Oder Menschen, die nach einer Krankheit neu anfangen wollen: Viele dieser Wiedereinsteigerinnen und Wiedereinsteiger bringen Wissen und Erfahrung mit, auf die Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber gern zurückgreifen.

  • Immer mehr Unternehmen denken um: Arbeitszeiten werden familienfreundlicher gestaltet, Führungspositionen auch in Teilzeit angeboten oder Jobs auf zwei Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter aufgeteilt. Wer bei der Rückkehr ins Erwerbsleben bewusst auf diese Faktoren achtet, wird es leichter haben, Beruf und Privatleben zu vereinbaren.
  • Vor allem Frauen, die wiedereinsteigen, bewerben sich häufig für Jobs, die unterhalb ihres Qualifikationsniveaus liegen. Das geschieht aus Sorge, dass sie die Anforderungen höherqualifizierter Jobs nicht erfüllen können. Eine Karriereberatung kann dabei helfen, die eigenen Stärken kennenzulernen und selbstbewusst an die Jobsuche zu gehen.
  • Auch das aktuelle Gehaltsniveau ist wichtig. Der Wiedereinstiegsrechner des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend liefert Orientierung darüber, was Arbeitskräfte mit ähnlichen beruflichen Erfahrungen verdienen. Das Statistische Bundesamt bietet ebenfalls einen Gehaltsrechner
  • Frauen, die in die Digital- oder Tech-Branche wechseln möchten, erhalten in verschiedenen Regionen Deutschlands Unterstützung von der gemeinnützigen ReDI School of Digital Integration. Das vom Bundesfamilienministerium geförderte Programm heißt She’s ReDi. Der Fokus liegt auf Frauen mit Flucht- und Migrationshintergrund. Die Kurse finden auf Deutsch oder auf Englisch statt.
Zwei Personen vor Ziffernblatt als Symbolicon für längeres Arbeiten

5. Als Fachkraft länger im Job bleiben

Der demografische Wandel führt dazu, dass mehr ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Rente gehen, als Jüngere nachrücken. Dabei ist die Erfahrung älterer Fachkräfte für Unternehmen besonders wertvoll.

  • Immer mehr Firmen entwickeln deshalb flexible Modelle, mit denen sie erfahrene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch über das Renteneintrittsalter hinaus im Job halten wollen – ob für ein paar Stunden pro Woche oder länger.
  • Die Bundesregierung hat Anfang 2023 die Hinzuverdienstgrenze für Frührentnerinnen und Frührentner abgeschafft. So können sie ihren Beruf flexibel weiterführen, wenn sie möchten, und trotzdem schon Rente beziehen.
  • Auch als Mentorin oder Mentor für neue Mitarbeitende können sich ältere Kolleginnen und Kollegen einbringen. Die Arbeit im Alter kann so einen neuen Schwerpunkt bekommen. Für die Ausbildung des Nachwuchses zum Beispiel ist es besonders hilfreich, wenn eine erfahrene Fachkraft ihr Wissen weitergibt.

Michael Eichhorn arbeitet mit 66 Jahren noch gern als Bauüberwacher bei der Deutschen Bahn, weil die Arbeit Spaß macht und sein Arbeitgeber ihn durch ein flexibles Teilzeitmodell unterstützt. Wie das bei ihm genau funktioniert, erzählt er im Interview.

Willkommen im Fachkräfteland

„Als Fachkraft bist du gemacht für was Großes“, lautet der Slogan der aktuellen Kampagne des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz zur Fachkräftesicherung. Diese will Schülerinnen und Schüler in der Orientierungsphase sowie alle diejenigen, die auf der Suche nach neuen beruflichen Wegen sind, zu einer Aus- oder Weiterbildung ermutigen. Deshalb werfen wir hier einen genaueren Blick auf den Fachkräftealltag – und zwar aus Perspektive der Fachkräfte selbst. Sie stellen in kurzen Videos ihre Berufe vor: Was beschäftigt sie? Und was begeistert sie jeden Tag aufs Neue?

Lucie Mentzendorffs, Elektronikerin für Energie- und Gebäudetechnik

„Ich kann etwas Unsichtbares kontrollieren“

Lucie Mentzendorff, Elektronikerin für Energie- und Gebäudetechnik

„Ich bin bei der Entwicklung technischer Dinge mittendrin, kann eigenständig Sachen bauen oder reparieren und damit Menschen helfen. Und ich kann etwas Unsichtbares ohne Angst kontrollieren.“ Für Lucie Mentzendorff ist klar, was das Schönste an ihrem Beruf als Elektronikerin für Energie- und Gebäudetechnik ist. Dabei ist sie eher zufällig in diesem Job gelandet: „Ich war recht planlos, was meinen Berufswunsch angeht, hatte irgendwas mit Design im Kopf“, sagt sie.

Auf das Abitur folgte zunächst ein Auslandsjahr in Kanada, mehrere Monate in Australien – und schließlich ein vierwöchiges Praktikum in einem Elektrobetrieb, bei dem der Funke dann übersprang. „Unser Aufgabengebiet geht weit übers Leitungen ziehen hinaus“, sagt Lucie. Der Alltag auf der Baustelle werde nie langweilig: „Wir bauen Solaranlagen, verkabeln und programmieren Smart-Home-Anlagen, montieren Ladesäulen für E-Autos und setzen uns mit modernen Beleuchtungstechnologien auseinander. Man kann also immer wieder Neues lernen.“

Was macht eine Elektronikerin im Fachkräfteland?

Und hier geht’s zu Lucie Mentzendorffs Reel auf Instagram

Siggi Hoffmann, Tischlermeister und Holztechniker

„Ich baue Möbel für die Ewigkeit“

Siggi Hoffmann, Tischlermeister und Holztechniker

„Bei der Berufswahl sollte man nicht so sehr nach der Meinung anderer gehen, sondern das tun, was einen glücklich macht“, sagt Siggi Hoffmann. „Es ist auch nie zu spät, sich umzuorientieren. Ich bin selbst erst auf Umwegen ins Handwerk geraten.“ Zwar hat Siggi schon als Kind gern mit Holz gebastelt, doch sein Weg führte ihn zunächst an die Uni. Sein Umfeld hätte das nach dem Abitur 2010 einfach erwartet, sagt er rückblickend. Allerdings sei er dort weder glücklich noch besonders erfolgreich gewesen.

Mittlerweile hat sich das geändert: Vor vier Jahren hat Siggi, inzwischen Tischlermeister und Holztechniker, seine eigene Tischlerwerkstatt eröffnet. „Nichts gibt einem so ein tolles Gefühl, wie nach langer Arbeit auf ein Werkstück zu schauen, das man selbst gebaut hat“, sagt er. Eine Mischung aus traditionellem Handwerk und moderner Technik sei sein Beruf, zugleich kreativ und „unfassbar vielfältig“. „Holz ist der natürlichste und schönste Werkstoff der Welt. Wir bauen Möbel, die sind theoretisch für die Ewigkeit gemacht.“

Was macht ein Tischlermeister im Fachkräfteland?

Und hier geht’s zu Siggi Hoffmanns Reel auf Instagram

Eva-Maria Keilbach, Glasermeisterin und Betriebswirtin (HWK)

„Ich habe schnell gemerkt, dass ich hier richtig bin“

Eva-Maria Keilbach, Glasermeisterin und Betriebswirtin (HWK)

Als Eva-Maria Keilbach 2012 in der Berufsschule sitzt, ist sie Mitte 20 – und die einzige Frau. Um sie herum: lauter Jungs, keiner älter als 16. Trotzdem spürt sie: Genau hier ist sie richtig. „Am Anfang hat es etwas Überwindung gekostet, mich für einen typischen Männerberuf zu entscheiden“, sagt sie. Doch der Wunsch, nach einer kaufmännischen Ausbildung und einem abgebrochenen BWL-Studium den Familienbetrieb zu übernehmen, sei stärker gewesen. „Auch in meinem Kopf war: Ich bin eine Frau, und die Werkstatt ist was für Männer. Aber das ist Quatsch. Jeder soll machen, woran er Spaß und worin er Talent hat.“

Heute ist Eva-Maria Glasermeisterin, Fachrichtung Fenster und Glasfassadenbau, und Betriebswirtin (HWK). Ihr Betrieb baut überwiegend Fenster aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz. Glaserin oder Glaser sei „ein Beruf mit Zukunft“, sagt sie. „Wir modernisieren Häuser, und energetische Sanierungen stehen angesichts der steigenden Neubau- und Energiepreise im Fokus wie nie.“ Man könne sich zudem handwerklich wie kreativ ausleben: „Wir machen so viel mehr, als nur ein Loch in der Wand zu schließen. Ein Fenster zu bauen, ist sehr komplex.“

Was macht eine Glasermeisterin im Fachkräfteland?

Und hier geht’s zu Eva-Maria Keilbachs Reel auf Instagram.

Tarek Legat, Dachdeckermeister

„Ich habe in Kanada unglaubliche Einblicke gewonnen“

Tarek Legat, Dachdeckermeister

Karriere, davon ist Tarek Legat überzeugt, kann man auch im Handwerk machen. Mit Mitte 20 ist der Dachdeckermeister zurzeit dabei, sein eigenes Unternehmen zu gründen. „Eine Ausbildung ist ein guter Start ins Berufsleben“, sagt er. Ob Meister, Techniker oder Betriebswirt, Weiterbildungen und Spezialisierungen oder gar ein Studium – danach könne man viele Wege einschlagen. Und die führen mitunter auch ins Ausland: Im Sommer 2023 hat Tarek mehrere Monate in Kanada gearbeitet, dort neue Einblicke in die Holzverarbeitung gewonnen. Es sei eben ein Vorurteil, dass man als junger Mensch studieren müsse, um die Welt kennenzulernen, findet er.

Als Unternehmensgründer verbringt er jetzt immer mehr Stunden am Schreibtisch, „schließlich hat Dachdecken auch viel mit Planung und Berechnung zu tun.“ Dabei schätzt Tarek eigentlich vor allem die Arbeit unter freiem Himmel: „Man ist immer an der frischen Luft, hat unglaubliche Ausblicke und immer einen gewissen Adrenalin-Kick. Und jedes Dach ist individuell und eine neue Herausforderung.“

Was macht ein Dachdeckermeister im Fachkräfteland?

Und hier geht’s zu Tarek Legats Reel auf Instagram.

Bühne Fachkräfteland – Fachkräfte