Die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) ist die zentrale geowissenschaftliche Beratungseinrichtung der Bundesregierung mit Sitz in Hannover. In ihrem Dienstbereich in Berlin-Spandau ist die Deutsche Rohstoffagentur angesiedelt. Die BGR setzt sich für die nachhaltige Nutzung von natürlichen Rohstoffen und die Sicherung menschlichen Lebensraums ein.
Als geowissenschaftliches Kompetenzzentrum berät und informiert sie die Bundesregierung und die deutsche Wirtschaft in allen geowissenschaftlichen und rohstoffwirtschaftlichen Fragen. Ihre Arbeit dient einer ökonomisch und ökologisch vertretbaren Nutzung und Sicherung natürlicher Ressourcen und somit der Daseinsvorsorge. Die BGR nimmt als nationaler geologischer Dienst von Deutschland zugleich zahlreiche internationale Aufgaben wahr. Im Inland hat sie überwiegend koordinierende Funktionen. Als Bundesoberbehörde ist die BGR Bestandteil der wissenschaftlich-technischen Infrastruktur Deutschlands und übernimmt auch gesetzlich festgelegte Aufgaben.
Debatte um Infraschall-Messwerte bei Windenergieanlagen
Die (BGR) hatte im Jahr 2004 Messungen an einer Windenergieanlage vorgenommen, bei denen es zu einem Berechnungsfehler gekommen ist. So wurde der sogenannte Schalldruckpegel von Windrädern um 36 Dezibel höher angesetzt, als er tatsächlich war. Dieser Berechnungsfehler wurde von einer weiteren Behörde im Geschäftsbereich des BMWK, der Physikalisch-Technischen-Bundesanstalt (PTB), gemeinsam mit der TU München im vergangenen Jahr entdeckt. Daraufhin hat die BGR ihre ursprünglichen Berechnungen überprüft, den Fehler bestätigt und passt derzeit die entsprechenden Veröffentlichungen an. Zudem werden die beiden Behörden gemeinsam eine neue Messkampagne an modernen Windenergieanlagen durchführen und die Ergebnisse vor der Veröffentlichung mit der Wissenschaft konsultieren und die neuen Messdaten für alle Interessierten frei verfügbar machen.
Zweck der damaligen Messungen der BGR war es, Empfehlungen für den Mindestabstand zwischen Infraschall-Stationen und Windenergieanlagen zu entwickeln - es ging nicht um Empfehlungen zu Windrädern im Hinblick auf die Gesundheit von Anwohnern oder um Abstandsfragen im Baurecht. Die fehlerhaften Untersuchungen der BGR zum Schalldruckpegel haben hierfür auch in Genehmigungsverfahren von Windanlagen keine Rolle gespielt.
Die BGR bedauert, dass durch ihren lange unentdeckten Berechnungsfehler Verunsicherungen in der Bevölkerung zur Belastung durch Windanlagen entstanden sind. Bundesminister Altmaier, in dessen Geschäftsbereich die BGR arbeitet, betonte, dass er es sehr bedauere, dass viele Menschen, auch Windkraftgegner,schlaflose Nächte gehabt hätten, weil sie sich aufgrund der falschen Zahlen Sorgen vor den gesundheitlichen Auswirkungen von Infraschall gemacht hätten. Darunter habe auch die Akzeptanz von Windkraft an Land gelitten, die für den Erfolg der Energiewende und damit für den Klimaschutz sehr wichtig ist.