Disruptive technologische Entwicklungen, zum Beispiel durch die Digitalisierung, verändern unsere Wirtschaft und Gesellschaft von Grund auf. Dies stellt eine evidenzbasierte Wirtschaftspolitik vor besondere Herausforderungen, da sich zukünftige Entwicklungen aufgrund der Geschwindigkeit und Tragweite solcher Umbrüche nur schwer auf Basis vergangener Entwicklungen abschätzen lassen. Automatisierung, Sharing Economy oder digitale Plattformen sind nur einige Bereiche, die bereits heute für Unternehmen und Kunden gleichermaßen neue Möglichkeiten eröffnen und Herausforderungen darstellen. Viele Anwendungsmöglichkeiten von neuen Technologien sind derzeit jedoch noch kaum absehbar, beispielsweise von Künstlicher Intelligenz, Industrie 4.0, Quantencomputern oder Blockchain.
Um dennoch mögliche langfristige Auswirkungen für die deutsche Wirtschaft frühzeitig zu erkennen, setzt das BMWK auch neuartige, qualitative Analyseinstrumente ein. Mit dem zweijährigen Strategischen Vorausschauprozess („Strategic Foresight“) können etwa mögliche Szenarien der wirtschaftlichen Auswirkungen der Digitalisierung anhand ausgewählter Schlüsseltechnologien für einen Zeithorizont von zehn bis 15 Jahren aufgezeigt und wirtschaftspolitische Empfehlungen abgeleitet werden.
Am 18. Juni 2021 wurden die Ergebnisse des Prozesses in einer virtuellen Abschlussveranstaltung unter dem Titel „Soziale Marktwirtschaft in der digitalen Zukunft - Foresight-Konferenz des BMWi“ der Öffentlichkeit vorgestellt und mit namhaften Expertinnen und Experten diskutiert. Dabei waren u.a. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (Eröffnung), Prof. Dr. Justus Haucap (Direktor des Düsseldorf Institute for Competition Economics (DICE)), Christian Lipicki (Leiter des Grundsatzreferates für Digitalpolitik im BMWi), Christine Mohn (Trendanalystin bei DB Systel GmbH), Dr. Holger Niermann (Referatsleiter "Wirtschaftspolitische Grundsatzfragen, Wirtschaftsentwicklung, Sonderaufgaben", Bundeskanzleramt), Nadine Schön (MdB, Mitglied im Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung), Dr. Philipp Steinberg (Abteilungsleiter „Wirtschaftspolitik“, BMWK).